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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gehört?
    »Neunhundert?«
    Ein Finger wies energisch auf sein Herz. »Achthundert, kein Dollar weniger – wollen Sie mich ruinieren?« fügte er laut hinzu.
    »Sie handeln aber hart.« Clark nahm eine defensive Haltung ein, den Aufpassern zuliebe, die näher kamen.
    »Sie sind ein Ungläubiger! Erwarten Sie da Barmherzigkeit? Dies ist eine schöne Halskette, und ich hoffe, Sie schenken sie Ihrer ehrenwerten Gattin und keiner elenden, liederlichen Frau!«
    Clark schätzte, er hätte den Mann schon genügend in Gefahr gebracht.
    Er zog seine Brieftasche heraus, zählte die Scheine ab und gab sie ihm.
    »Sie zahlen mir zuviel, ich bin kein Dieb!« Der Goldschmied reichte ihm einen zurück.
    Siebenhundert Dollar für dies?
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht beleidigen«, sagte John, während er die Kette einsteckte, die ihm der Mann fast hingeschmissen hatte.
    »Wir sind nicht alle Barbaren«, sagte der Händler leise, der sich gleich darauf abrupt abwandte. Clark und Lefevre gingen die Straße weiter und nach rechts, rasch, um ihre Beschatter nachzuziehen.
    »Was zum Teufel?« bemerkte der CIA-Offizier. Er hätte mit so was überhaupt nicht gerechnet.
    »Ja. Die Begeisterung für das Regime hat etwas nachgelassen. Was Sie erlebt haben, ist repräsentativ. Das war elegant, Monsieur Clark. Wie lange sind Sie bei der Agency?«
    »Lange genug, daß mir solche Überraschungen nicht gefallen. Ich glaube, Ihr Wort dafür ist merde.«
    »Also, das ist für Ihre Frau?«
    John nickte. »Mhm. Wird er Scherereien bekommen?«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Lefevre. »Er könnte bei dem Handel Verlust gemacht haben, Clark. Eine interessante Geste, n'est-ce pas!«
    »Gehen wir wieder. Ich muß einen Minister wecken.« Sie waren in fünfzehn Minuten wieder zurück. John ging gleich auf sein Zimmer.
    »Wie ist denn das Wetter draußen, Mr. C?« Clark langte in seine Tasche und warf etwas durchs Zimmer. Chavez fing es. »Schwer.«
    »Was schätzt du, was das kostet, Domingo?«
    »Sieht wie 21 Karat aus, fühlt sich auch so an … ein paar Riesen, locker.«
    »Was sagst du zu siebenhundert?«
    »Bist du mit dem Typen verwandt, John?« fragte Chavez lachend.
    Dann brach er ab. »Ich hab' gedacht, die mögen uns hier nicht.«
    »Die Dinge ändern sich«, sagte John leise, den Goldschmied zitierend.
    *
    »Wie schlimm war's denn?« fragte Cathy.
    »104 Überlebende, heißt es, einige ganz schön zugerichtet, offiziell 90 Tote, von 30 weiteren ist noch nichts bekannt, sie sind also auch tot, bloß die Leichenteile noch nicht identifiziert«, sagte Jack, der die Depesche las, die Agent Raman gerade an die Schlafzimmertür gebracht hatte. »16 Amerikaner unter den Überlebenden. Fünf tot. Neun unbekannt, also vermutlich tot. Herrgott, da waren 40 PRC-Bürger an Bord.« Er schüttelte den Kopf.
    »Wie kommt das – wenn die sich nicht vertragen …«
    »Warum sie dann so viel Geschäfte miteinander machen? Tun sie, und das ist Fakt, Schatz. Sie zischen und fauchen sich an wie Hinterhofkatzen, aber sie brauchen einander auch.«
    »Was werden wir tun?« fragte seine Frau.
    »Ich weiß nicht. Wir warten mit der Presseverlautbarung bis morgen früh, wenn wir mehr Information haben. Wie zum Teufel soll ich in so einer Nacht schlafen?« fragte der Präsident der Vereinigten Staaten.
    »Wir haben vierzehn tote Amerikaner auf der anderen Hälfte der Welt.
    Ich sollte sie doch schützen. Ich sollte nicht zulassen, daß andere unsere Mitbürger umbringen.«
    »Jeden Tag sterben Menschen, Jack«, betonte die First Lady.
    »Aber nicht durch Luftraketen.« Ryan legte die Depesche auf dem Nachttisch ab, machte das Licht aus und fragte sich, wann er Schlaf finden würde und wie das Treffen in Teheran ausgehen würde.
    Es begann mit Händeschütteln. Ein Beamter des Außenministeriums begrüßte sie vorm Gebäude. Der französische Botschafter stellte alle vor, und man ging zügig hinein, um sich nicht den TV-Kameras auszusetzen, obwohl auf der Straße keine zu sehen war. Clark und Chavez spielten ihre Rolle, standen nahe, aber nicht zu nahe, bei ihrem Prinzipalen, mit den nervösen Blicken, die man erwarten würde.
    Minister Adler folgte dem Beamten, alle anderen hinterdrein. Der französische Botschafter blieb mit den anderen im Vorzimmer, nur Adler und sein Begleiter wurden ins eher bescheidene Amtszimmer des geistlichen Führers der UIR vorgelassen.
    »Ich heiße Sie in Frieden willkommen«, sagte Daryaei, der sich zur Begrüßung vom Sitz

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