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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Irritation.
    »Mein Volk wünscht lediglich Frieden. Es hat hier viel Streit gegeben. Mein ganzes Leben lang habe ich den Glauben studiert und gelehrt, und jetzt endlich, am Abschluß meines Lebens, ist der Frieden gekommen.«
    »Wir können uns für diese Region nichts Besseres wünschen, außer vielleicht, unsere Freundschaft mit Ihrem Land wiederherzustellen.«
    »Darüber sollten wir im Gespräch bleiben. Ich danke Ihrem Land, daß es die Aufhebung der Sanktionen gegen den früheren Irak nicht behindert hat. Das ist vielleicht ein Anfang. Gleichzeitig sähen wir es gerne, würde Amerika sich nicht in interne Angelegenheiten unserer Nachbarn einmischen.«
    »Wir sind der Wahrung der Integrität Israels verpflichtet«, betonte Adler.
    »Israel ist strenggenommen ein Nachbar«, erwiderte Daryaei. »Doch wenn Israel friedlich bleibt, werden wir es auch sein.«
    Der Kerl war gut, dachte Adler. Er enthüllte nicht viel, schlug nur alles ab. Er gab keine politischen Erklärungen ab außer der Bekundung friedlicher Absichten. Das machte jeder Staatschef, wenn auch nicht viele so oft den Namen Gottes anriefen. Frieden. Frieden. Frieden.
    Nur nahm Adler ihm das in bezug auf Israel keinen Augenblick ab.
    Wenn er friedliche Absichten hätte, würde er das zuerst Israel gesagt haben, um sie für den Umgang mit Washington eher auf seine Seite zu ziehen. Israel war der ungenannte Mittelsmann für den damals katastrophal verlaufenen Austausch von Waffen gegen Geiseln gewesen.
    »Ich hoffe, dies ist ein Fundament, auf dem wir bauen können.«
    »Wenn Ihr Land meines mit Achtung behandelt, können wir reden. Dann können wir über eine Verbesserung der Beziehungen reden.«
    »Das werde ich meinem Präsidenten sagen.«
    »Auch Ihr Land hat in letzter Zeit viel Leid auszustehen gehabt. Ich wünsche ihm die Kraft, daß es sich bald von den erlittenen Wunden erholt.«
    »Ich danke Ihnen.« Beide Männer standen auf. Wieder wurde ein Händedruck ausgetauscht, und Daryaei begleitete Adler zur Tür.
    Clark fiel auf, wie das Büropersonal aufsprang. Daryaei führte Adler zur Tür und ergriff noch einmal dessen Hand. Zwei Minuten später waren sie in den offiziellen Wagen auf direktem Weg zum Flughafen.
    »Ich möchte wissen, wie es ausgegangen ist«, sagte Clark vor sich hin.
    Alle stellten sich dieselbe Frage, aber es wurde kein weiteres Wort mehr gesprochen. Dreißig Minuten später waren die Wagen mit Hilfe der offiziellen Eskorte wieder am internationalen Flughafen Mehrabad und fuhren dort in den militärischen Bereich, wo ihr französischer Jet wartete.
    Es mußte auch eine Verabschiedungszeremonie geben. Der französische Botschafter sprach einige Minuten mit Adler, hielt die ganze Zeit in einem ausgedehnten Abschiedsgruß seine Hand fest. Da genügend Sicherheitspersonal der UIR anwesend war, blieb Clark und Chavez nichts weiter zu tun, als sich umzuschauen, wie sie es sollten. Offen zu sehen waren sechs Kampfflugzeuge, an denen Wartungspersonal arbeitete. Die Mechaniker kamen und gingen aus einem großen Hangar, der zweifellos noch unter dem Schah gebaut worden war. Ding schaute hinein, und niemand störte sich dran. Drinnen stand ein weiteres Flugzeug, anscheinend halb zerlegt. Ein Motor saß auf einem Karren, an dem ein weiteres Team herumhantierte.
    »Hühnerkäfige, ist das zu glauben?« fragte Chavez.
    »Was soll das?« sagte Clark, der in die andere Richtung blickte.
    »Guck doch selbst, Mr. C.«
    John sah sich um. An der Hangarwand stapelten sich zwei Reihen mit Drahtkäfigen, etwa die Größe für den Hühnertransport. Hunderte. Komisch auf einem Luftwaffenstützpunkt, dachte er.
    Auf der andern Seite des Flughafens sah Movie Star, wie der letzte seines Teams an Bord des Fliegers nach Wien ging. Zufällig schaute er über die weite Fläche zu den Privatjets gegenüber, wo bei einem einige Leute und Wagen standen. Er fragte sich kurz, was da vorging. Wahrscheinlich was Offizielles. Freilich war sein Vorhaben das auch, aber es würde nie zugegeben werden. Die Maschine der Austrian Airlines rollte pünktlich davon und würde direkt nach dem Geschäftsflieger oder was auch immer abheben. Dann wurde sein Flug aufgerufen.

40
    Eröffnungen
    Die meisten Amerikaner erfuhren beim Aufwachen, was ihr Präsident bereits wußte. Bei einem Flugzeugunglück auf der anderen Seite der Welt waren elf amerikanische Bürger umgekommen, drei weitere wurden vermißt. Ein lokales Fernsehteam hatte es gerade noch bis zum Flughafen geschafft, da

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