Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Eines der Dinge, die ich denen sagen muß, ist, daß wir diese Grenze ernst nehmen.«
    »Mißgeschicke kommen vor«, bemerkte jemand.
    »Die Navy sagt, es wäre keins gewesen.«
    »Kommen Sie, Minister«, stöhnte Rutledge. »Warum sollten die so was absichtlich tun?«
    »Unser Job ist, das rauszufinden. Admiral Jackson hat's einleuchtend dargestellt. Wenn Sie ein Cop auf der Straße sind mit einem bewaffneten Räuber vor Ihnen, weshalb die kleine alte Dame in der Querstraße umnieten?«
    »Offensichtlich ein Unfall«, beharrte Rutledge.
    »Cliff, es gibt Unfälle und Unfälle. Dieser tötete amerikanische Bürger, und falls es irgendeiner in diesem Raum vergessen hat, das sollten wir ernst nehmen.«
    Solche Rüffel waren sie nicht gewohnt. Was war bloß mit Adler. Der Job von State war, den Frieden zu bewahren, größere Konflikte zu vermeiden. Unfälle waren Unfälle. Sie passierten wie Krebs und Herzinfarkte. State sollte sich doch um das Gesamtbild kümmern.
    »Danke schön, Mr. President.« Ryan verließ das Podium. Wieder einmal hatte er die Schlingen und Fallstricke der Medien überlebt. Er blickte auf die Uhr. Verdammt. Wieder hatte er vor der Schule nicht mehr seine Kinder gesehen und auch Cathy keinen Abschiedskuß gegeben. Wo stand in der Verfassung geschrieben, daß der Präsident kein menschliches Wesen war?
    In seinem Büro überflog er das Blatt mit seinem Tagesplan. Adler war in einer Stunde mit der Verabschiedung nach China dran. Winston um zehn Uhr, um Einzelheiten seiner Verwaltungsänderungen drüben im Finanzministerium durchzusprechen. Arnie und Callie um elf wegen der Reden für nächste Woche. Mittagessen mit Tony Bretano. Nach dem Mittagessen ein Empfang – von wem? Den Anaheim Mighty Ducks?
    Ryan schüttelte den Kopf. Oh, die haben den Stanley Cup gewonnen, und das wäre für sie und für ihn ein guter Fototermin. Er mußte mit Arnie über den politischen Scheiß reden. Hmm. Ed Foley sollte dabeisein, überlegte Jack lächelnd, denn der war ein Eishockeyfan …
    *
    »Sie sind heut ein bißchen spät dran«, sagte Don Russel, als Pat O'Day Megan ablieferte.
    Der FBI-Inspektor ging an ihm vorbei, verstaute Megans Mantel und Decke und kam wieder zurück. »Gestern ist der Strom ausgefallen und hat meinen Radiowecker genullt«, erklärte er.
    »Voller Tag vor Ihnen?«
    Pat schüttelte den Kopf. »Schreibtag. Muß einiges abschließen – Sie wissen ja, wie's ist.« Es war beiden klar. Hauptsächlich Berichte durchlesen und mit Anmerkungen versehen, eine Sekretärinnenarbeit, die bei sensiblen Fällen oft eingeschworene, bewaffnete Agenten erledigen mußten.
    »Ich hab' gehört, Sie wollen einen kleinen Wettkampf«, sagte Russel.
    »Es heißt, Sie sind recht gut.«
    »Oh, ziemlich, schätze ich«, gab der Secret-Service-Agent zu.
    »Yeah, ich versuche auch, die Schüsse innerhalb der Kreise zu halten.«
    »Mögen Sie die SigSauer?«
    Der FBI-Agent schüttelte den Kopf. »Die Smith 1076 stainless.«
    »Die Zehn-Millimeter.«
    »Macht ein größeres Loch«, betonte O'Day.
    »Mir haben immer neun gereicht«, grinste Russel. Dann lachten beide.
    »Zocken Sie auch beim Pool ab?« fragte der FBI-Agent.
    »Seit der High School nicht mehr, Pat. Wollen wir den Einsatz festlegen?«
    »Das muß schon ernsthaft sein«, gab O'Day zu bedenken.
    »Eine Kiste Bier – Samuel Adams?« schlug Russel vor.
    »Eine ehrenwerte Wette, Sir«, willigte der Inspektor ein.
    »Wie war's in Beltsville?« Das war das Gelände der Secret Service Academy. »Die Freiluftanlage. In geschlossenen Räumen kommt's mir immer so künstlich vor.«
    »Standard Combat?«
    »Habe seit Jahren nicht mehr auf Scheiben geschossen; kann mir einfach nicht vorstellen, daß einer meiner Prinzipalen von 'nem schwarzen Punkt angegriffen wird.«
    »Morgen?« Das wäre ein schöner Zeitvertreib für den Samstag.
    »Das dürfte ein bißchen früh sein. Ich schau mal. Ich werd's heute nachmittag wissen.«
    »Don, ist abgemacht. Und möge der Beste gewinnen.« Sie schüttelten sich die Hände.
    »Das wird er, Pat. Tut er ja immer.« Beide Männer wußten, wer das sein würde, obwohl einer von ihnen sich irren mußte. Aber beide wußten auch, daß es gut wäre, den anderen im Rücken zu haben, und daß das Bier auf jeden Fall prima schmecken würde, wenn die Sache entschieden war.
    *
    Die Waffen waren nicht vollkommen automatisch. Movie Star und seinen Leuten machte das nicht viel aus. Sie waren geübte Scharfschützen und wußten, daß eine

Weitere Kostenlose Bücher