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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Adler.
    »Wie wahr. Laufen Sie mit dem Ball wie besprochen, Scott. Halten Sie mich im Bilde.«
    »Ja, Sir.«
    *
    Alex sah auf die Uhr. Neben dem Elektronenmikroskop war Dr. Clemengers Notebook. Um 10.16 Uhr nahm sie's, setzte eine Zeitmarke und diktierte, wie sie und ihr Mitdozent das Vorhandensein von Ebola-Viren nachgewiesen hatten. Auf der anderen Laborseite führte ein Techniker den Test am Blut der Ehefrau durch. Ebola-Positiv. Sie hatte es auch, wußte es aber noch nicht.
    »Haben die Kinder?« fragte Janet, als die Nachricht kam.
    »Zwei, beide Studenten, auswärts.«
    »Alex, wenn's nichts Neues gibt, das ich nicht weiß … Ich hoffe, die haben ihre Prämien bezahlt.« Clemenger hatte hier nicht ganz den Status eines Dr. med. aber in Momenten wie diesen war's ihr nur recht.
    Ärzten wuchsen die Patienten mehr ans Herz als den Dr. phils.
    »Was können Sie mir noch sagen?«
    »Ich müßte eine Genkarte anlegen, aber schauen Sie.« Sie tippte auf den Bildschirm. »Hier, wie die Eiweißschlaufen gruppiert sind, und die Struktur hier unten?« Janet war führende Laborexpertin für Virenaufbau.
    »Mayinga?« O Gott, der hatte auch George erwischt … und keiner wußte, wie George dazu gekommen war, und dieser Patient …
    »Zu früh, um sicher zu sein. Sie wissen, was ich dafür anstellen müßte.«
    »Es paßt. Keine bekannten Risikofaktoren für ihn, vielleicht auch sie. Jesus, Janet, wenn dieser auf dem Luftweg übertragbar ist …«
    »Ich weiß, Alex. Rufen Sie Atlanta an oder ich?«
    »Ich mach's.«
    »Und ich fange an, den kleinen Bastard auseinanderzupflücken«, versprach sie.
    Es schien ein langer Weg vom Labor zurück zu seinem Büro.
    »Dr. Lorenz ist zur Zeit in einer Konferenz«, sagte eine Sekretärin. Das reichte meistens zur Abschreckung. Diesmal aber nicht.
    »Unterbrechen Sie ihn doch bitte. Sagen Sie ihm, es ist Pierre Alexandre am Johns Hopkins, und es ist wichtig.«
    »Ja, Doktor. Bitte warten Sie.« Sie drückte einen Knopf, dann einen weiteren. »Dr. Lorenz, bitte, es ist dringend.«
    »Ja, Marjorie?«
    »Ich habe Dr. Alexandre auf Leitung drei. Er sagt, es ist wichtig, Sir.«
    »Danke.« Gus schaltete um. »Bitte kurz, Alex, hier entwickelt sich eine Situation«, sagte er in einem ungewöhnlich geschäftlichen Ton.
    »Weiß ich. Ebola hat's auf diese Halbkugel geschafft«, verkündete Alexandre.
    »Haben Sie ebenfalls mit Mark gesprochen?«
    »Mark? Mark wer?« fragte der Dozent.
    »Warte, warte, einen Schritt zurück, Alex. Weshalb rufen Sie hier an?«
    »Wir haben zwei Patienten auf meiner Station, und beide haben ihn.«
    »In Baltimore?«
    »Ja, und jetzt – wo sonst noch, Gus?«
    »Mark Klein hat in Chicago eine weibliche, 41. Ich habe die Blutproben schon mikroskopiert.« In zwei weit voneinander entfernten Städten taten zwei Weltklasse-Experten das gleiche. Ein Augenpaar fixierte eine Wand in einem kleinen Büro. Das andere sah an einem Konferenztisch herab zu zehn anderen Ärzten und Wissenschaftlern. Der Ausdruck war in beiden Fällen identisch. »Ist einer von beiden in Chicago oder Kansas City gewesen?«
    »Negativ«, sagte Alexandre. »Wann ist Marks Fall aufgetaucht?«
    »Gestern nacht, um zehn rum. Ihre?«
    »Heute morgen kurz vor acht. Ehemann mit allen Symptomen. Frau nicht, aber ihr Blut ist positiv … Oh, Scheiße, Gus …«
    »Ich muß gleich Detrick anrufen.«
    »Tun Sie das. Halten Sie das Faxgerät im Auge, Gus«, riet Alexandre.
    »Bleiben Sie erreichbar. Kann sein, daß ich Ihren Input brauche.«
    »Darauf können Sie wetten!« Alex dachte darüber nach, als er auflegte. Er mußte noch einen anrufen.
    »Dave, Alex.«
    »Nun?« fragte der Dekan.
    »Mann und Frau beide positiv. Frau noch nicht symptomatisch. Mann zeigt alle klassischen Anzeichen.«
    »Also, was ist los, Alex?« fragte der Dekan, auf der Hut.
    »Dave, los ist, daß ich Gus bei einer Stabskonferenz erwischt habe. Sie diskutierten einen Ebola-Fall in Chicago. Mark Klein hatte wohl um Mitternacht angerufen. Nichts Gemeinsames zwischen dem und unseren Index-Fall hier. Ich, mh, glaube, wir haben hier eine potentielle Epidemie im Entstehen. Wir müssen unsere Notaufnahme alarmieren. Es könnte hier sehr gefährliches Zeugs hereinrollen.«
    »Epidemie? Aber …«
    »Das muß ich entscheiden, Dave. CDC redet mit der Army. Ich weiß genau, was die oben in Detrick sagen werden. Vor sechs Monaten hätte ich dort die Telefonate geführt.« Die andere Leitung Alexandres begann zu läuten. Seine

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