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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Feststellung der Fokalzentren gewähren.
    Die Priorität dafür überschreitet absolut und bedingungslos alles andere.«
    »Ja, Mr. President.«
    »Mr. Foley, alle nachrichtendienstlichen Mittel sind dafür aufzuwenden. Auch Sie werden im Liaison mit den medizinischen Experten arbeiten. Die Täter haben einen Kriegsakt unter Verwendung von Massenvernichtungsmitteln gegen unser Land begangen. Wir müssen erfahren, wer es war, Ed. Alle Nachrichtendienste berichten direkt an Sie. Sie werden gesetzlich befugt, die Tätigkeit sämtlicher Nachrichtendienste zu koordinieren. Richten Sie den anderen meine dahingehende Order aus.«
    »Wir werden unser Bestes geben, Sir.«
    »Secretary Bretano, ich rufe hiermit den Nationalen Notstand aus. Alle Einheiten der Reserve und der Nationalgarde werden mit sofortiger Wirkung aktiviert und unter Bundesbefehl gestellt. Dieser Eventualplan liegt im Pentagon vor.« Ryan hob den Ordner mit CURTAIN CALL hoch. »Sie werden Option vier, SOLITARY, zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausführen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Ryan sah den Transportminister an. »Mr. Secretary, Ihnen obliegen sämtliche Flugverkehrs-Leitsysteme. Sie werden alle Flugzeuge in der Luft anweisen, ihren Zielflughafen anzusteuern und dort zu verweilen. Alle Maschinen bleiben dort am Boden, Stichzeit 18.00 Uhr.«
    »Nein.« Der SecTrans stand auf. »Mr. President, das werde ich nicht. Ich halte das für einen illegalen Akt und weigere mich, gegen das Gesetz zu verstoßen.«
    »Gut, Sir. Ich nehme Ihren Rücktritt mit sofortiger Wirkung an. Sie sind sein Deputy?« fragte er die Dame, die hinter dem Angesprochenen saß.
    »Ja, Mr. President, das bin ich.«
    »Werden Sie meinen Befehl ausführen?«
    Sie sah sich im Raum um, unschlüssig, was sie tun sollte. Sie hatte alles verfolgt, war aber eine Karrierebedienstete, nicht darin geübt, harte Entscheidungen ohne politische Rückendeckung zu treffen.
    »Mir gefällt es auch nicht«, sagte Ryan. Der Lärm von Düsenmotoren drang in den Raum – eine Maschine startete von Washington National. »Was ist, wenn jenes Flugzeug den Tod irgendwohin trägt? Lassen wir's einfach geschehen?« Die Frage war kaum zu hören.
    »Ich werde Ihren Befehl ausführen, Sir.«
    »Wissen Sie, Murray«, sagte der ehemalige – er war sich da nicht sicher – SecTrans, »Sie könnten den Mann sofort verhaften: Er verstößt gegen das Gesetz.«
    »Heute nicht, Sir«, antwortete Murray, der zum Präsidenten starrte.
    »Da wird erst jemand entscheiden müssen, wie das Gesetz lautet.«
    »Falls irgend jemand anderes im Raum aus diesem Anlaß das Bedürfnis verspürt, den Bundesdienst zu quittieren, akzeptiere ich den Rücktritt ohne Nachteil – aber bedenken Sie bitte die Folgen. Wenn ich hier falschliege, trage ich gerne die Konsequenzen und zahle den Preis dafür. Aber wenn die Ärzte recht haben, und wir tun nichts, haben wir mehr Blut an den Händen als jemals Hitler. Ich brauche Ihre Hilfe und Unterstützung.« Ryan stand auf und verließ den Raum, als sich die anderen erhoben. Er hatte es eilig – gezwungenermaßen. Er erreichte das Oval Office und schaffte es gerade noch bis zum Klo. Sekunden später fand ihn dort Cathy beim Runterspülen seines Erbrochenen. »Ist das, was ich tu', richtig?« fragte er, noch auf den Knien.
    »Meine Stimme hast du, Jack«, sagte SURGEON.
    »Sie sehen echt gut aus«, bemerkte van Damm, der POTUS in einer ziemlich würdelosen Haltung erwischte.
    »Warum haben Sie nichts gesagt, Arnie?«
    »Es war nicht nötig, Mr. President«, antwortete der Stabschef.
    Generalmajor Pickett und die anderen Ärzte warteten noch, als er das Office betrat. »Sir, wir haben gerade ein Fax erhalten von CDC. In Fort Stewart gibt es zwei Fälle. Das ist die Heimatbasis der 24. Motorisierten.«

50
    Spezialbericht
    Es begann bei den Zeughäusern der National Guard. Fast jede Stadt oder Ortschaft in Amerika hatte eine, und in jeder war ein Diensthabender, ein Sergeant oder Offizier, am Telefon. Als das Telefon läutete, sprach eine Stimme vom Pentagon ein Kodewort, das einem Aktivierungsbefehl entsprach. Der Diensthabende im Zeughaus alarmierte jeweils das Einheitskommando, und weitere Anrufe folgten, verzweigt wie die Äste eines Baums, wo jeder Empfänger weitere anzurufen hatte. Normalerweise verging eine Stunde, bis alle den Befehl erhalten hatten – oder fast alle, denn einige waren unvermeidlich verreist. Hochgestellte Guard-Kommandeure wirkten meistens direkt unter den Gouverneuren der

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