Befehl von oben
Station. »Ziemlich schlimm.« Sie hielt kurz inne. »Wir wissen es zu schätzen, daß Ihre Frau mit uns hier oben ist.«
»Ich habe versucht, es ihr auszureden«, gab er zu. Er hatte deshalb auch nicht die Bohne an Schuldgefühlen und fragte sich, ob er das sollte oder nicht.
»Mein Mann auch.« Sie kam herüber. »Hier, der Helm wird so aufgesetzt.« Ryan erlebte eine kurze Panik. Es war höchst unnatürlich, sich einen Plastiksack überzustülpen. Die Schwester deutete seinen Ausdruck richtig. »Mir auch. Man gewöhnt sich dran.«
Gegenüber war Dekan James schon fertig. Er kam rüber, um die Schutzmontur des Präsidenten zu prüfen.
»Können Sie mich hören?«
»Yeah.« Jack schwitzte jetzt trotz der tragbaren Klimaanlage, die an seinem Gürtel hing.
Der Dekan wandte sich den Secret-Service-Leuten zu. »Von hier aus bin ich der Boß«, sagte er ihnen. »Ich lasse ihn in keine Gefahr, aber wir haben hier nicht genug Anzüge für Sie alle. Wenn Sie in den Korridoren bleiben, sind Sie sicher. Nichts anfassen. Nicht die Wand, nicht den Boden, gar nichts. Kommt jemand mit einem Wagen, machen Sie Platz. Wenn das nicht geht, gehen Sie zum Ende des Korridors. Sehen Sie einen Plastikbehälter irgendeiner Art, bleiben Sie davon weg. Haben Sie verstanden?«
»Ja, Sir.« Zum erstenmal war Andrea eingeschüchtert, bemerkte POTUS. Wie er auch. Die psychologische Einwirkung des Ganzen war einfach entsetzlich. Dr. James klopfte dem Präsidenten auf die Schulter.
»Folgen Sie mir. Ich weiß, es kann einem bange machen, aber Sie sind in diesem Ding sicher. Wir haben uns alle daran gewöhnen müssen. Nicht, Tisha?«
Die Schwester wandte sich um, nun auch fertig eingekleidet. »Ja, Doktor.«
Man konnte sein Atmen hören. Es gab das Summen des Klimagerätes, alles andere aber war gedämpft. Ryan fühlte sich auf beängstigende Weise eingesperrt, als er dem Dekan nachging.
»Cathy ist hier drin.« Er öffnete die Tür. Ryan trat ein.
Es war ein Junge; acht Jahre oder so, sah Jack. Zwei blaugekleidete Figuren beugten sich über ihn. Von hinten hätte er nicht sagen können, welche seine Frau war. Dr. James hielt die Hand hoch, verbat ihm jeden weiteren Schritt. Eine der beiden bemühte sich, eine IV neu zu legen, und Ablenkung war jetzt nicht angesagt. Das Kind stöhnte, krümmte sich im Bett. Viel konnte Ryan davon nicht sehen, was er sah, verursachte ihm aber Übelkeit.
»Halt jetzt still. Damit wird es dir bessergehen.« Es war Cathys Stimme; anscheinend legte sie die Braunüle. Die anderen beiden Hände hielten den Arm still. »… So. Pflaster«, fügte sie hinzu und nahm die Hände hoch.
»Schön getroffen, Doktor.«
»Danke.« Cathy ging zum elektronischen Kasten, der die Morphiuminfusion regelte und drückte einige Ziffern. Sie prüfte nach, ob der Infusomat richtig anlief und drehte sich um. »Oh.«
»Tag, Liebes.«
»Jack, du gehörst hier nicht her«, sagte ihm SURGEON bestimmt.
»Wer tut das schon?«
*
»Okay, ich habe mit diesem Dr. MacGregor was angeleiert«, sagte ihnen der Stationschef, als er in seinem roten Chevy losfuhr. Er hieß Frank Clayton und war ein Grambling-Absolvent, den Clark vor einigen Jahren durch die Farm geleitet hatte.
»Dann wollen wir mal hin, Frank.« Clark prüfte seine Uhr, rechnete nach und entschied, daß Mitternacht schon zwei Stunden her war. Er grunzte. Ja, das dürfte in etwa stimmen. Erst ging es zur Botschaft zum Kleiderwechsel. Amerikanische Militäruniformen waren hier nicht allzu beliebt. Tatsächlich, warnte sie der Stationschef, traf das für fast alles Amerikanische zu. Chavez sah, daß ihnen vom Flughafen aus ein Wagen nachfuhr.
»Nicht aufregen. Den verlieren wir bei der Botschaft.«
Clayton parkte den Wagen im Hinterhof der Botschaft und brachte sie rein. Eine Minute später ging einer seiner Leute raus, startete den Chevy und fuhr direkt wieder raus. Der Beschatter fuhr ihm hinterher.
»Hemden«, sagte der CIA-Statthalter und reichte sie ihnen. »Vermutlich können Sie die Hosen anbehalten.«
»Haben Sie mit MacGregor geredet?« fragte Clark.
»Vor ein paar Stunden am Telefon. Wir fahren rüber zu seiner Wohnung, und er wird einsteigen. Ich habe einen schön ruhigen Parkplatz für unseren Plausch ausgesucht.«
»Irgendwelche Gefahr für ihn?«
»Das bezweifle ich. Die Hiesigen sind ziemlich schlampig. Falls uns jemand verfolgt, weiß ich, wie wir damit fertig werden.«
»Dann wollen wir mal, Kumpel«, sagte John. »Wir verschwenden hier
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