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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kleidung, die er ins Krankenhaus getragen hatte, war irgendwo eingesackt worden. Er zog jetzt ein OP-Gewand an vor drei Frauen und einem Mann, der sich für die weiblichen Gestalten nicht zu interessieren schien. Er verließ den Raum und ging Richtung Aufzug.
    »Halt!« rief eine weibliche Stimme. »Ein Fall kommt vom ER herauf! Nehmt die Treppe.«
    Und gehorsam tat das Secret-Service-Detail genau das. Ryan führte seine Frau zum Hauptgeschoß hinab und von dort nach vorne raus, immer noch in Masken.
    »Hältst du's noch aus?«
    Bevor sie antworten konnte, schrie eine Stimme, »Mr. President!«
    Zwei vom Guard verstellten dem Reporter und dem Kameramann den Weg, aber Jack winkte sie weg. Das Paar trat unter bewaffneter Aufsicht von Uniformierten und Zivilbeamten näher.
    »Ja, was gibt es?« fragte Ryan und zog die Maske runter. Der Reporter hielt's Mikrofon auf volle Armeslänge. Unter anderen Umständen wäre es komisch gewesen. Jedermann war aufgeschreckt.
    »Was tun Sie hier, Sir?«
    »Nun, ich schätze, es gehört zu meinem Job, zu schauen, was los ist, und außerdem wollte ich sehen, wie es Cathy geht.«
    »Wir wissen, die First Lady arbeitet da oben. Ist es schlimm?«
    Ryan sprach, bevor sie in die Luft gehen konnte. »Gut, ich weiß, Sie müssen diese Frage stellen, aber Sie kennen die Antwort. Diese Menschen sind extrem krank, und die Docs und alle anderen hier geben ihr Bestes. Für Cathy und ihre Kollegen ist es schwer. Besonders schwer ist es für die Patienten und ihre Familien.«
    »Dr. Ryan, ist Ebola wirklich so tödlich, wie alle es schildern?«
    Sie nickte. »Es ist ziemlich furchtbar, ja. Aber wir tun für diese Menschen unser Möglichstes.«
    »Manche haben vorgeschlagen, weil es für die Patienten so hoffnungslos steht und sie derart extreme Schmerzen leiden …«
    »Worauf wollen Sie hinaus? Sie töten!?«
    »Nun, wenn sie wirklich so leiden, wie alle berichten …«
    »Die Art Ärztin bin ich nicht«, gab sie mit gerötetem Gesicht zurück.
    »Wir werden einige dieser Menschen retten. Von denen, die wir retten, können wir vielleicht erfahren, wie noch mehr zu retten sind, und man lernt nichts durchs Aufgeben. Deshalb töten richtige Ärzte keine Patienten! Was ist denn mit Ihnen los? Das sind Menschen da drin, und mein Job ist es, für ihre Leben zu kämpfen – und wagen Sie nicht, mir vorzuschreiben, wie!« Sie hielt inne, als ihr Mann ihre Schulter drückte. »Tut mir leid, es ist ein bißchen brutal da drinnen.«
    »Würden Sie uns für ein Weilchen entschuldigen?« fragte Ryan.
    »Wir haben seit gestern nicht mehr miteinander gesprochen. Wissen Sie, wir sind Eheleute, wie ganz normale Menschen auch.«
    »Ja, Sir.« Sie zogen sich zurück, aber die Kamera blieb drauf.
    »Komm her, Kleines.« Jack umarmte sie zum erstenmal seit mehr als einem Tag.
    »Wir werden sie verlieren Jack. Jeden einzelnen, ab morgen oder dem Tag danach«, flüsterte sie. Dann fing sie an, zu weinen.
    »Yeah.« Er legte seinen Kopf auf ihren. »Weißt du, auch du darfst menschlich sein, Doktor.«
    »Was glauben die, wie wir was lernen? Ach, wir können's nicht richten, also lassen wir sie in Würde sterben. Aufgeben. Das ist nicht, was man mich hier gelehrt hat.«
    »Ich weiß.«
    Sie zog einmal hoch und trocknete die Augen an seinem Hemd.
    »Okay, es geht schon wieder. Ich habe jetzt acht Stunden frei.«
    »Wo schläfst du denn?«
    Ein tiefer, zittriger Seufzer. »Maumenee. Die haben einige Liegen aufgestellt. Bernie ist oben in New York, hilft in Columbia aus. Die haben ein paar hundert Fälle.«
    »Sie sind ziemlich zäh, Doktor.« Er lächelte auf seine Frau herab.
    »Jack, wenn sie rauskriegen, wer uns das angetan hat …«
    »Wir arbeiten dran«, sagte POTUS.
    »Kennen Sie von diesen Leuten jemand?« Der Stationschef überreichte einige Fotos, die er selbst gemacht hatte, und eine Taschenlampe dazu.
    »Das ist Saleh! Wer war er denn genau? Er sagte es nicht, und ich bekam es nie heraus.«
    »Die sind alle Iraker. Als die Regierung fiel, flogen sie her. Ich habe einen Haufen Fotos. Sie sind sich sicher bei diesem?«
    »Gänzlich sicher. Ich hatte ihn mehr als eine Woche in Behandlung.
    Der arme Bursche starb.« MacGregor ging noch einige durch. »Und das sieht aus wie Sohaila. Sie überlebte, Gott sei Dank. Entzückendes Kind – und das ist ihr Vater.«
    »Wie zur Hölle?« fragte Chavez. »Davon hat uns keiner was gesagt.«
    »Damals waren wir doch auf der Farm, nicht?«
    »Zurück zum Dasein als

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