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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mondlicht.«
    MacGregors Unterkunft war so schlecht nicht, in einem von Europäern bevorzugten Gebiet gelegen und, so meinte der Stationschef, relativ sicher. Er nahm sein Handy und wählte des Doktors Pieper an – es gab eine regionale Rufzentrale. Kaum eine Minute später öffnete sich die Tür, und eine Gestalt kam zum Wagen, stieg hinten ein und schloß die Tür eine Sekunde, bevor er losfuhr.
    »Dies ist für mich recht ungewöhnlich.« Er war jünger als Chavez, bemerkte John überrascht, und auf eine etwas schüchterne Art eifrig.
    »Welche Art Burschen sind Sie eigentlich genau?«
    »CIA«, teilte ihm John mit.
    »In der Tat!«
    »In der Tat, Doktor«, sagte Clayton vom Vordersitz aus. Seine Augen prüften die Spiegel. Sie waren gut weggekommen. Nur um sicherzugehen, fuhr er an der nächsten Ecke links, dann rechts, dann wieder links.
    Gut.
    »Dürfen Sie das überhaupt preisgeben?« fragte MacGregor, als der Wagen wieder einbog auf das, was hier als Hauptverkehrsader galt.
    »Müssen Sie mich jetzt nicht beseitigen?«
    »Doc, heben Sie sich das für Spielfilme auf, okay?« schlug Chavez vor. »Das Leben ist nicht wirklich so, und wenn wir Ihnen sagen würden, wir kämen vom State Department, würden Sie uns nicht glauben, oder?«
    »Wie Diplomaten sehen Sie nicht aus.«
    Clark drehte sich im Beifahrersitz um. »Sir, vielen Dank dafür, daß Sie sich bereit erklärt haben, uns zu treffen.«
    »Dazu entschied ich mich aus nur einem Grund – nun, die hiesige Regierung zwang mich dazu, von der korrekten Vorgangsweise bei meinen beiden Fällen abzuweichen. Für diese Richtlinien gibt es gute Gründe, wissen Sie?«
    »Okay, als erstes, würden Sie uns bitte darüber alles erzählen, was Sie können?« bat ihn John und schaltete den Tonbandapparat ein.
    *
    »Du siehst müde aus, Cathy.« Auch wenn das durch die Plastikmaske nur schwer zu erkennen war. Sogar ihre Körpersprache war durch den Anzug getarnt.
    SURGEON sah zur Uhr in der Stationszentrale rüber. Technisch gesehen, war sie jetzt außer Dienst. Sie würde nie erfahren, daß Arnie van Damm die Klinik angerufen hatte, um den zeitlichen Ablauf für dies bestens abzustimmen. Das hätte sie in Rage gebracht, und sie war jetzt schon wütend genug auf die ganze Welt.
    »Die Kids begannen heut nachmittag einzutreffen. Fälle der zweiten Generation. Der da drin muß es von seinem Vater bekommen haben. Sein Name ist Timothy. Er ist Drittklässler. Sein Vater liegt ein Stockwerk höher.«
    »Rest der Familie?«
    »Seine Mutter testete positiv. Sie wird jetzt aufgenommen. Er hat eine große Schwester, die bis jetzt clean ist. Wir haben sie drüben im Ambulanzgebäude hingesetzt. Die haben einen Aufenthaltsbereich für Leute eingerichtet, die exponiert wurden, aber nach Test sauber sind.
    Komm, ich führ' dich über die Station.« Eine Minute später waren sie in Zimmer 1, vorübergehendes Heim für den Index-Fall.
    Ryan dachte, den Geruch bilde er sich ein. Da war ein dunkler Fleck auf dem Bettzeug, das zwei Leute – ob Schwestern, ob Ärzte, konnte er nicht unterscheiden – sich abmühten, zu wechseln. Der Mann war halb bei Bewußtsein, gegen die Fesseln kämpfend, die seine Arme an den Gittern fixierten. Die zwei Betreuer waren deshalb besorgt, mußten aber zuerst die Laken wechseln.
    »Das wird verbrannt«, sagte Cathy, indem sie ihren Helm gegen den ihres Mannes drückte. »Wir haben die Sicherheitsvorkehrung richtig hochgeschraubt.«
    »Wie schlimm?«
    Sie deutete zur Tür und folgte Jack in den Korridor. Dort, als die Tür hinter ihnen zufiel, bohrte sie ihm einen wütenden Finger in die Brust.
    »Jack, man bespricht nie jemals vor einem Patienten seine Prognose, außer man weiß, daß sie gut ist. Niemals!« Sie hielt inne und fuhr dann ohne Entschuldigung für den Ausbruch fort. »Er ist jetzt drei Tage schon voll symptomatisch.«
    »Noch Chancen?«
    Ihr Kopf ging im Helm von Seite zu Seite. Sie gingen den Korridor weiter hinauf, hielten in Zimmern, wo die Geschichte ebenso trostlos war.
    »Cathy?« Es war die Stimme des Dekans. »Sie sind außer Dienst. Bewegung«, befahl er.
    »Wo ist Alexandre?« fragte Jack auf dem Weg zum ehemaligen Aufenthaltsraum für Ärzte.
    »Er hat die Etage über uns. Dave hat sich diesen genommen. Wir hatten gehofft, daß Ralph Forster zum Helfen zurückkäme, aber's gibt keine Flüge.« Dann sah sie die Kameras. »Was zum Teufel machen die hier?«
    »Komm schon.« Ryan führte seine Frau in den Umkleideraum. Die

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