Befehl von oben
Supermärkte aufzusuchen, sie blieben statt dessen daheim und lebten solange aus Dosen und Gefriertruhen.
Reporter, die noch immer mit ihren mobilen Kameras umherstromerten, berichteten das alles und bewirkten damit sowohl ein Ansteigen der Spannung als auch einen Beitrag zur Lösung.
»Es funktioniert«, sagte General Pickett am Telefon zu seinem ehemaligen Untergebenen in Baltimore.
»Wo sind Sie, John?« fragte Alexandre.
»Dallas. Es funktioniert, Colonel. Ich brauche Sie für etwas.«
»Was denn?«
»Hören Sie auf, Hausarzt zu spielen. Dafür haben Sie Assistenzärzte.
In Walter Reed habe ich eine Arbeitsgruppe. Machen Sie sich dorthin auf den Weg. Sie sind auf der theoretischen Seite ein zu wichtiger um bloß im Racal-Anzug Venen zu stechen, Alex.«
»John, dies ist jetzt meine Abteilung, und ich muß meine Truppe führen.« Das war eine unauslöschliche Lektion aus seiner Zeit bei den Grünhemden.
»Toll. Ihre Leute wissen, Sie kümmern sich, Colonel. Jetzt legen Sie die verdammte Flinte hin und fangen an, wie ein gottverfluchter Kommandeur zu denken. Diese Schlacht gewinnen wir nicht in den Krankenhäusern, oder?« fragte Pickett vernünftiger. »Transport wartet auf Sie. Unten sollte ein Hummer stehen, der Sie nach Reed bringt. Wollen Sie, daß ich Sie reaktiviere und einen Befehl daraus mache?«
Das könnte er, wußte Alex. »Geben Sie mir eine halbe Stunde.« Der Dozent legte auf und sah in den Korridor. Wieder wurde ein Leichensack weggetragen. Es lag Stolz darin, hierzusein. Auch wenn er Patienten verlor und mehr verlieren würde, er war hier, war Arzt, tat sein Bestes, zeigte seinem Stab, daß er wirklich einer von ihnen war, sein Beistand den Kranken gab, dieselben Risiken trug. Wenn dies vorüber war, könnte das ganze Team mit einem Solidaritätsgefühl auf die Zeit zurückblicken. So schlimm sie gewesen war, sie hatten die Aufgabe übernommen …
»Verdammt«, fluchte er. John Pickett hatte recht. Die Schlacht wurde hier geschlagen, aber gewonnen würde sie woanders. Er sagte seinem ersten Assistenten, daß er eine Etage tiefer zu Dekan James ginge.
Da war ein interessanter Fall. Weiblich, 39 Jahre, zwei Tage zuvor aufgenommen. Ihr Lebensgefährte lag im Sterben, und ihr Blut hatte Ebola-Antikörper, und sie war mit den klassischen Grippesymptomen gekommen, aber die Krankheit war nicht weiter fortgeschritten. In Wahrheit schien sie zum Stillstand gekommen zu sein.
»Was ist es bei dieser hier?« sagte Cathy Ryan zu Dekan James.
»Bemängeln Sie's nicht, Cathy«, antwortete er müde.
»Tu' ich nicht, Dave, aber ich will wissen, warum. Ich hab' die Anamnese selbst gemacht. Sie hatte zwei Tage mit ihm im gleichen Bett geschlafen.«
»Hatten sie Sex?« mischte sich Alex ins Gespräch ein.
»Nein, Alex, hatten sie nicht. Er fühlte sich zu krank. Ich hab' das Gefühl, diese kommt durch.« Und das war für Baltimore eine Premiere.
»Ich weiß das, Dave«, beharrte SURGEON. »Irgendwas ist hier anders. Was ist es? Wir müssen es wissen!«
»Kurve?« Cathy reichte sie Alex hinüber.
Er sah sie durch. Fieber war runter auf 37,9, Blutwerte abnormal, aber. »Was sagt sie denn, Cathy?« fragte Alexandre, als er einige Seiten zurückblätterte.
»Wie sie meint, daß sie sich fühlt? Panik, in Todesangst. Schwere Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe – viel davon halte ich für reine Streßreaktion. Kann man ihr nicht verübeln, oder?«
»Diese Werte verbessern sich alle. Leberfunktionswerte sind an die Decke gegangen, aber der Klimax war gestern nacht, und sie sinken wieder.«
»Das ist's, was mir auffiel. Sie ringt es nieder, Alex«, sagte Dr. Ryan.
»Ich glaube, bei ihr werden wir gewinnen. Aber warum? Was ist anders? Was können wir daraus lernen? Für die anderen Patienten anwenden?«
Das löste bei Dr. Alexandre die Entscheidung aus. John Pickett hatte recht. Er mußte nach Reed.
»Dave, sie wollen mich jetzt gleich in Washington haben.«
»Los mit Ihnen«, antwortete der Dekan sofort. »Wir sind hier abgedeckt. Wenn Sie helfen können, hier den Sinn rauszufiltern, machen Sie sich auf den Weg da runter.«
»Cathy, die wahrscheinlichste Antwort auf Ihre Frage ist die einfache. Die Abwehrkraft gegen dieses Biest ist umgekehrt proportional zur Anzahl der durch den Organismus aufgenommenen Partikel. Die meisten denken, schon ein Strang bringt sie um. Das stimmt nicht. Nichts ist so gefährlich. Ebola tötet dadurch, das es das Immunsystem überwältigt, dann erst geht es auf die anderen
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