Befehl von oben
Organe los. Wenn sie nur eine kleine Anzahl der kleinen Hundesöhne abbekam, hat ihr Immunsystem sich gewehrt und den Kampf gewonnen. Reden Sie weiter mit ihr, Cathy. Jedes Detail ist wichtig. Ich rufe in ein paar Stunden an. Wie kommen Sie alle zurecht, Leute?«
»Alex, wenn das hier in sich etwas Hoffnung birgt«, antwortete Dr. James, »werden wir's, glaube ich, schaffen.«
Zur Dekontamination ging Alexandre wieder nach oben. In Grünzeug und Maske fuhr er nach unten und ging durch die Vorhalle raus.
»Sie sind Colonel Alexandre?« fragte ein Sergeant.
»Ja.«
Der NCO salutierte. »Folgen Sie mir, Sir. Ham 'n Hummer mit Fahrer für Sie. Möchten Sie 'nen Mantel? Biß'n kühl drauß'n.«
»Danke.« Er zog den gummierten Kampfmittel-Schutzparka über.
Der hielt ihn bestimmt die ganze Strecke lang warm. Am Steuer war eine weibliche Spec-4. Alexandre bestieg den unbequemen Sitz, schnallte sich an und sagte: »Go!« Erst dann ließ er das, was er Ryan und James oben gesagt hatte, noch mal Revue passieren. Er schüttelte den Kopf, als müßte er ein Insekt verscheuchen. Pickett hatte recht – vielleicht.
»Mr. President, bitte, lassen Sie uns die Daten noch mal überprüfen. Ich habe sogar Dr. Alexandre von Hopkins zur Mitarbeit in der Gruppe runtergerufen, die ich in Reed eingerichtet habe. Für Schlußfolgerungen ist es noch viel zu früh. Bitte, lassen Sie uns unsere Arbeit tun.«
»Okay, General«, sagte Ryan verärgert. »Ich werde hier sein. Verdammt«, fluchte er nach dem Auflegen.
Im Westen war es noch dunkel, als es in der Pazifik-Zeitzone begann.
Die Beschaffung der Flugzeuge war wenigstens leicht. Jumbos der meisten großen Fluggesellschaften machten sich auf den Weg nach Barstow, California, ihre Crews für Ebola-Antikörper getestet und durch Ärzte der Army freigegeben – die Test-Kit-Versorgung kam langsam in Schuß. Auch die Luftumwälzung in den Maschinen war modifiziert worden. Beim National Training Center bestiegen Soldaten die Busse.
Für die Blaue Mannschaft war das normal, aber nicht für OpFor, wo Familien den uniformierten Soldaten beim Ausrücken von ihren Heimen aus nachblickten. Das Ziel war zur Zeit noch geheim; den Soldaten würde es erst nach dem Abheben zum sechzehnstündigen Flug mitgeteilt werden. Mehr als 10.000 Männer und Frauen hieß vierzig Flüge, wobei nur vier in der Stunde von der rudimentären Einrichtung in der kalifornischen Hochlandwüste abfliegen konnten. Falls jemand fragte, würden die örtlichen Pressesprecher sagen, daß die Einheiten von Fort Irwin zur Unterstützung bei der nationalen Quarantäne ausrückten. In Washington erfuhren einige Reporter etwas anderes.
»Thomas Donner?« fragte die Frau in der Maske.
»Richtig«, erwiderte der Reporter, verstimmt, in Jeans und Flanellhemd vom Frühstückstisch weggeholt zu werden.
»FBI. Würden Sie mich bitte begleiten, Sir?«
»Bin ich verhaftet?« verlangte die Fernsehpersönlichkeit zu wissen.
»Nur, wenn Sie's wünschen, Mr. Donner«, sagte ihm die Agentin.
»Aber Sie müssen jetzt gleich mit mir kommen. Brauchen werden Sie nichts Besonderes außer Portemonnaie mit Ausweis und so«, fügte sie hinzu, als sie ihm einen Plastikbehälter mit einer Maske drin übergab.
»Gut. Geben Sie mir eine Minute.« Die Tür ging wieder zu, damit Donner seine Frau küssen, eine Jacke holen und andere Schuhe anziehen konnte. Er kam raus, legte die Maske an und folgte der Agentin zum Wagen. »Also, worum geht es denn überhaupt?«
»Ich bin nur der Kurierdienst«, beendete sie das Gespräch. Wenn er zu doof war, sich zu erinnern, daß er als Mitglied des Presse-Pools für Pentagon-Operationen eingetragen war, dann war das nicht ihre Angelegenheit.
»Der größte Fehler der Iraker war 1991 die Logistik«, erklärte Admiral Jackson mit dem Zeiger auf der Landkarte. »Jedermann denkt, es gehe um Geschütze und Bomben. Stimmt nicht. Es geht um Treibstoff und Information. Wenn Sie genug Treibstoff für Beweglichkeit haben und wissen, was der Gegner so macht, stehen Ihre Chancen, zu gewinnen, ganz gut.« Das Dia wechselte auf der Leinwand neben der Karte. Dorthin wanderte nun der Zeiger. »Hier.«
Die Satellitenfotos waren sehr klar. Jedes Panzer- und BMP-Lager hatte Begleitung: eine große Ansammlung Versorgungstankwagen.
Feldgeschütze waren an ihre Laster gekoppelt. Vergrößerungen zeigten auf den Heckplatten der T-80-Panzer Treibstoffässer. Jedes enthielt über hundert Liter Dieselöl. Das erhöhte zwar die
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