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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einen Computervermerk zu jedem Telefongespräch im Washington, D.C. Stadtgebiet. Im engeren Sinne legal, hätte das Programm bei weiterer Ausdehnung einen Aufschrei über Big-Brother-Verhältnisse von auch den hartnäckigsten Verfechtern der Law-and-order-Szene hervorgekitzelt. Aber der Präsident wohnte in Washington, und Amerika hatte dort Präsidenten verloren. Man sollte sich nur nicht zuviel davon erhoffen. Definitionsgemäß wäre ein Verschwörer im Secret Service ein Experte für Sicherheitsmaßnahmen. Ihr Ziel, wenn es eins gab, würde einer der Jungs sein. Er wurde reinpassen, einen guten Ruf im Service genießen, Witze erzählen, Wetten auf Spiele abschließen, in der Stammkneipe ein Bierchen mitheben. Er würde genau wie alle anderen sein, die mit Freuden des Präsidenten Leben so mutig schützen würden, wie Don Russel es getan hatte. O'Day wußte das, und ein Teil von ihm haßte den Rest dafür, sie wie Verdächtige in einer Kriminaluntersuchung zu behandeln.
    Diggs rief beide Colonels für die Nachricht in sein Büro: »Uns wird der Befehl avisiert, nach Übersee auszurücken.«
    »Wer?« fragte Eddington.
    »Ihre beiden Einheiten«, antwortete der General.
    »Wohin, Sir?« fragte dann Hamm.
    »Saudi-Arabien. Wir sind beide schon dort gewesen und haben's geschafft, Al, und Colonel Eddington, das hier ist Ihre Chance.«
    »Weshalb?« fragte der Guard-Mann.
    »Haben sie noch nicht gesagt. Hintergrundinformation kommt im Moment bei meiner Fax-Maschine rein. Am Telefon sagte man mir nur, die UIR mucke auf. Das 10. nimmt gerade ihr POMCUS-Gerät auf.«
    »BUFFALO FORWARD?« fragte Hamm. »Ohne Vorwarnung?«
    »Richtig, Al.«
    »Hängt das mit der Epidemie zusammen?« wollte Eddington wissen.
    »Darüber hat mir keiner was gesagt.«
    Es mußte vor der Bundesbezirkskammer in Baltimore geschehen. Edward J. Kealty reichte Klage ein und benannte John Patrick Ryan als Beklagten. Anlaß der Klage war, daß ersterer eine Staatsgrenze überqueren wollte und letzterer es ihm nicht erlaubte. Die Klageschrift bat um summarisches Urteil zur sofortigen Aufhebung des Exekutivbefehls des Präsidenten (eigenartig, daß die Klage Ryan als Präsident der Vereinigten Staaten bezeichnete). Kealty rechnete sich aus, daß er dies hier gewinnen würde. Die Verfassung war auf seiner Seite, und er hatte den Richter sorgfältig ausgewählt.
    Das SNIE zur UIR war jetzt fertig – und irrelevant. Die Absichten der United Islamic Republic waren nun völlig klar. Die Kunst lag jetzt darin, etwas dagegen zu unternehmen, aber das war genaugenommen kein Job des Geheimdienstes.

54
    Freunde und Nachbarn
    Sie hatten es nicht kommen sehen, und es erregte ihre Aufmerksamkeit.
    Bis zur nächsten Morgendämmerung waren alle drei Bodenschwadrone der 10. Cav ausgerückt, während die Vierte, bestehend aus Angriffshubschraubern, noch einen Tag benötigte, bis sie's bringen konnte. Reguläre Offiziere Kuwaits – dessen stehende Streitmacht noch immer relativ klein war, die Ränge ausgepolstert durch enthusiastische Reservisten – begrüßten ihre amerikanischen Gegenstücke mit schwingenden Schwertern und Umarmungen vor den Kameras und mit ernsthaften, ruhigen Gesprächen in den Kommandozelten. Colonel Magruder veranlaßte seinerseits, daß eine seiner Schwadrone mit wehenden Fahnen zur Parade aufmarschierte. Es tat dem Kampfgeist von allen gut, und die 52 massierten Panzer sahen zusammen aus wie die Faust eines wütenden Gottes. Der UIR-Geheimdienst hatte erwartet, daß etwas geschieht, aber dies nicht und nicht so schnell.
    »Was ist dies?« verlangte Daryaei zu wissen und ließ seine tödliche Wut erkennen. Sonst reichte es aus, daß die Leute wußten, daß sie da war.
    »Es ist nur gestellt.« Nach dem anfänglichen Schock hatte sein Geheimdienstchef sich die Zeit genommen, sich in die neue Lage einzufühlen. »Das ist ein Regiment. Jede der sechs Divisionen der Armee Gottes hat drei – in zwei Fällen vier – Brigaden. Und so sind wir zwanzig zu eins im Vorteil. Dachten Sie, die Amerikaner würden gar nicht reagieren? Doch schauen Sie sich ihre Erwiderung an. Mit einem Regiment, von Israel hereinverlegt, und das an die falsche Stelle. Damit wollen sie uns Furcht einjagen.«
    »Sprechen Sie weiter.« Das Leuchten der dunklen Augen ließ nach.
    »Amerika kann keine Divisionen aus Europa verlegen. Die sind kontaminiert. Das trifft ebenfalls auf ihre schweren Divisionen in Amerika zu. So werden wir erst den Saudis begegnen. Es wird eine

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