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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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umgekehrter Sicht bloß als aufregend empfunden hätten.
    »Lassen sie die 4. rund 40 Kilometer zurückweichen«, sagte er ruhig.
    »Sie haben dort reichlich Spielraum für Manöver.«
    »Wir halten sie gleich dort auf!« erwiderte der Saudi-Oberkommandierende zu automatisch.
    »General, das ist ein Fehler. Sie riskieren unnötig diese Brigade. Verlorenen Boden kann man wiedergewinnen, verlorene Zeit und verlorene Männer nicht.«
    Aber der hörte nicht zu, und Diggs hatte zuwenig Sterne am Kragen, um mit mehr Nachdruck zu sprechen. Ein Tag, dachte er, noch einen gottverdammten Tag.
    Die Hubschrauber nahmen sich Zeit. M-Truppe, 4. des 10. umfaßte 6 OH-58-Kiowa-Kundschafterhubi und 4 AH-64-Apache-Kampfvögel, alle mit mehr Zusatztanks als Waffen beladen. Sie waren avisiert, daß feindliche Jäger oben waren; da verbot es sich, höher zu fliegen. Ihre Sensoren schnüffelten nach SAM-Radaremissionen, während die Piloten sich von Hügel zu Hügel hangelten und mit Lichtverstärkern und Longbow-Radar vorausspähten. Auf UIR-Gebiet sahen sie hier und da Spähfahrzeuge, vielleicht eine Kompanie in Sichtweite zur Grenze über 20 Kilometer verteilt, mehr aber nicht. Die nächsten 80 Kilometer zeigten weitgehend dasselbe, nur schwerere Fahrzeuge. Sie gelangten zu den Außenbezirken Al Busajjahs, wohin die Armee Gottes nach Satelliteninformationen gelangt war, sahen dort aber nur Spuren im Sand und wenige Gruppen Begleitfahrzeuge, vor allem Tanklaster. Die zu zerstören war nicht ihre Mission. Sie sollten den Hauptverband des Feindes und dessen Bewegungsrichtung herausfinden.
    Dazu brauchten sie eine weitere Stunde, sich duckend, seitwärts gleitend, sich überspringend. Hier gab es SAM-Fahrzeuge russischer und französischer Herkunft mit kurzer Reichweite, denen sie auszuweichen wußten. Ein Kiowa-Apache-Team kam nah genug ran, um eine Kolonne Panzer in Brigadestärke eine Einkerbung der Berme passieren zu sehen, und das war knapp 250 Kilometer von ihrem Ausgangsort entfernt. Mit der Information zogen sich die Hubschrauber ebenso vorsichtig ohne einen Schuß zurück.
    Das östliche Bataillon der 4. Brigade hielt seine Stellung und starb dort weitgehend. Jetzt waren auch UIR-Angriffshubschrauber mit von der Partie, und obwohl die Saudis gut zielten, gab sie das Manövrierverbot der Vernichtung preis. Das kostete zwar die Armee Gottes eine weitere Brigade, aber am Ende war die Lücke in der Saudi-Linie 110 Kilometer breit.
    Im Westen war es anders. Dieses Bataillon, jetzt nach dem Tod seines Oberst von einem Major befehligt, brach vom Konflikt weg, rückte in halber Stärke nach Südwesten ab und versuchte dann nach Osten zu wenden, um sich vor den vorrückenden Angreifer zu setzen. Um eine Stellung zu halten, waren sie nicht stark genug, also stach er zu und lief davon, was den Feind noch 20 Panzer und weitere Fahrzeuge kostete, bevor sie 30 Kilometer nördlich von KKMC mangels Treibstoff liegenblieben. Die Begleitfahrzeuge der 4. waren irgendwo verlorengegangen.
    Der Major funkte nach Hilfe und fragte sich, ob welche zu erhoffen war.
    Die Überraschung war größer, als sie hätte sein dürfen. Ein DSSP-Satellit über dem Indischen Ozean bemerkte die Fackel des Starts. Die Nachricht ging an Sunnyvale, California, und dann nach Dhahran weiter. Es war schon mal so gewesen, aber nicht mit Raketen aus dem Iran.
    Die Schiffe waren erst halb entladen. Der Krieg war erst vier Stunden alt, als die erste Scud-Rakete die Rampe auf ihrem Laster verließ und aus den Zagros-Bergen nach Süden hervorschoß.
    »Und jetzt?« fragte Ryan.
    »Jetzt sehen wir, weshalb die Kreuzer noch dort sind«, antwortete Jackson.
    Luftschutzwarnung war kaum erforderlich. Die drei Kreuzer und die Jones hatten die Radaraugen offen und erfaßten die ankommende ballistische Spur mehr als hundert Meilen entfernt. Männer der National Guard in der Warteschlange, die um Kettenfahrzeuge anstehen mußte, schauten Feuerkugeln nach, die von den Schiffen hochschossen. Die erste Barrage von dreien explodierte im Dunkeln, damit hatte es sich. Aber die Soldaten waren noch motivierter, ihre Panzer abzuladen, als das dreifache Donnern von 30 Kilometer Höhe herabkam.
    Auf der Anzio sah Captain Kemper zu, wie die Spur vom Radarschirm verschwand. Es war wieder eine Sache, bei der Aegis gut sein sollte, aber unter Beschuß stillzusitzen hielt er nicht für besonders spaßig.
    Das andere Ereignis der Nacht war eine lebhafte Luftschlacht über der Grenze. Die AWACS-Maschinen

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