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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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umgestürzten Antennen umher, bis sie die zerstörten Baracken erreichten. Dreißig Männer und Frauen hatten hier gewirkt. Sie fanden neun Unverletzte und fünf Verwundete. Sie nahmen sich rund fünf Minuten, die Ruinen zu durchsuchen, fanden aber keine Lebenden mehr. Die Kettenwagen machten kehrt und rasten Richtung Bataillons-CP, wo Hubschrauber warteten, um die Amerikaner wegzufliegen.
    Es erstaunte den Saudi-Panzerkommandeur, daß man sie überrascht hatte. Er wußte, daß die Streitkräfte seines Landes großenteils 300 Kilometer weiter östlich lagen. Aber der Feind war hier und drängte südwärts. Die fuhren gar nicht nach Kuwait oder zu den Ölfeldern. Das wurde ihm klar, als die ersten UIR-Panzer auf seinem IR-Bildschirm erschienen, außer Reichweite, weil er Befehl hatte, nicht zu nahe ranzufahren. Der junge Offizier wußte nicht recht, was er tun sollte, und so funkte er nach hinten um Instruktionen. Aber der Bataillonskommandeur war beschäftigt, sein Kommando bestand aus 54 Panzern und weiteren Fahrzeugen, die über 30 Kilometer Front verteilt waren und alle unter indirektem Artilleriefeuer lagen. Es wurde mehrfach von feindlichen Panzern berichtet, die in Begleitung von Mannschaftswagen die Grenze überquerten.
    Der Offizier entschied, seine Panzer angreifen zu lassen. Bei 3000 Metern eröffneten sie das Feuer; die ersten 14 Schüsse brachten 8 Treffer, unter den Umständen für Freizeitsoldaten nicht schlecht. Seine 14 Panzer standen in einer Linie von drei Kilometern Länge; eine haltbare Stellung, aber stationär. Die zweite Garbe brachte wieder 6 Treffer, doch dann erhielt einer der Panzer einen direkten Artillerietreffer, und die Crew purzelte hervor, wurden aber von weiterem Feuer zerfetzt, bevor sie fünf Meter gelaufen waren. Er schaute gerade dorthin und sah sie in 400 Meter Entfernung sterben, und er wußte, es war jetzt ein Loch in seiner Linie und daß er dagegen was tun sollte.
    Sein Kanonier versuchte feindliche Panzer anzupeilen, T-80 mit ihren breiten, kuppelförmigen Türmen, als der erste Schwarm Panzerabwehrraketen heranflog. Es gab Treffer, und obgleich sie die Frontalpanzerung nicht überwinden konnten, wurden Ketten abgeschlagen, Motorräume entzündet, Feuerleitsysteme beschädigt. Er entschied sich zum Rückzug, da brannte schon die Hälfte seiner Truppe. Vier leiteten die Bewegung ein, huschten zwei Kilometer nach Süden. Der Captain blieb mit den übrigen dreien und schoß noch einen Panzer ab. Die Luft war jetzt voller Raketen, eine traf den Turm hinten und entzündete den Munitionskasten. Die Stichflamme saugte die Luft aus der offenen Luke und erstickte die Mannschaft, während sie ihn bei lebendigem Leibe verbrannte. Führungslos fiel die Kompanie zurück, und schließlich rasten die drei überlebenden Panzer südwärts zum Bataillonskommandoposten.
    Den gab es nicht mehr. In der ungeschützten Stellung geortet durch den Funkverkehr, war er von der UIR-Artillerie in den Boden gestampft worden, just als die Überlebenden von STORM TRACK mit dem Kundschaftstrupp eintrafen. In der ersten halben Stunde des zweiten Golfkriegs war ein 50 Kilometer breiter Riß in den saudischen Linien entstanden, der den Weg nach Riad freigab. Dafür hatte die Armee Gottes eine halbe Brigade geopfert; ein hoher Preis, den sie aber zu zahlen bereit war.
    Der erste Eindruck war unklar. Das war der Vorteil, den fast jeder Angreifer hatte, wußte Diggs, und die Aufgabe eines Kommandeurs lag darin, Ordnung aus Chaos zu erzeugen. Mit der Zerstörung von STORM TRACK waren momentan keine Predator verfügbar. Das 366. war ohne J-STARS-Fähigkeit verlegt worden, sie hatten also kein fliegendes Radar, um Truppenbewegungen am Boden aufzuspüren. Oben waren zwei E-3B-AWACS-Maschinen, jede eng von vier Jägern eskortiert. Zwanzig UIR-Jäger stiegen auf und griffen sie an. Das würde aufregend für die Air Force.
    Aber Diggs hatte eigene Probleme. Ohne Predator war er weitgehend blind, und um das zu beheben, befahl er als erstes, daß das Luftgeschwader der 10. Cav westwärts kundschaften sollte. Eddingtons Worte klangen ihm in den Ohren: Das Angriffsziel war vielleicht doch nicht der ökonomische Schwerpunkt Saudi-Arabiens.
    »Unsere Streitkräfte sind ins Königreich vorgedrungen«, sagte der Nachrichtenchef. »Sie treffen auf Widerstand, brechen aber durch. Der amerikanische Spionageposten ist zerstört.«
    Die Nachricht machte Daryaei nicht glücklicher. »Wie konnten sie wissen – wie konnten sie es

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