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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Gemetzel. »Weiter.« Der Pilot holte seinen Jäger in eine enge Rechtskehre. Sein Wizzo wies ihn auf die nächste Batterie ein, da sah er …
    »Flak bei zehn.« Das erwies sich als ZSU-23-Luftabwehr-Fahrzeug, deren vier Kanonen begannen, Leuchtspurmunition abzufeuern.
    »Wähle Mav.«
    Der Todestanz dauerte nur Sekunden. Der Eagle wich aus und löste die Maverick AGM aus, die herunterstrich, um das Luftabwehrgeschütz auszulöschen. Dann machte sich der Pilot zur nächsten Haubitzenbatterie auf.
    Es war wie damals bei Red Flag, dachte der Pilot. Er hatte 1991 großenteils seine Zeit mit Scud-Jagden verplempert. Die Erfahrung echten Kampfflugs hatte dem Kampftraining auf dem Nellis-AFB-Übungsgebiet nie gleichkommen können. Aber jetzt. Jetzt suchte er Ziele in Echtzeit mit Radar und Augapfel Typ I, und entgegen der Spielzeit auf Nellis schossen die Kerle mit echten Kugeln zurück. Nun, er hatte auch echte Bomben am Auslöser. Das Bodenfeuer wurde konzentrierter, als er seine Maschine für den nächsten Durchgang auf die Ziele ausrichtete.
    Es war eigenartig, wie Husten mitten in einem Gespräch. Das letzte Donnern von 20 bis 30 Granaten lag 100 Meter vor ihrer Stellung. Am Horizont, weit hinter den jetzt auftauchenden Panzern, stiegen Staubwolken auf. Einige Sekunden später spürten sie Zittern in ihren Stiefeln, hörten dann fernes Rumpeln. Kurz darauf war alles klar. Grüngestrichene Jäger erschienen, Flugrichtung Süden, freundliche Silhouette. Ein Nachzügler mit Rauchschleppe torkelte durch den Himmel, kippte ab, und zwei Gestalten ruckten hervor, wurden zu Fallschirmen, als der Jäger hinter der Stellung mit einem immensen Feuerball in den Boden rumste. Die Fallschirme schwebten in 1000 Meter Entfernung nieder; der Major schickte ein Fahrzeug los und wandte die Aufmerksamkeit wieder den Panzern zu. Noch außer Reichweite – Artillerie zum Anfordern gab es immer noch nicht.
    Schöne Scheiße, dachte der Colonel. Doch wie Red Flag, aber diesmal würde er am Abend nicht im Offiziersklub Lügen erzählen oder einen Abstecher nach Vegas machen für Show und Casinobesuch. Sein dritter Anflug führte ihn in eine Garbe, und der Eagle war zu krank, um den Rückflug zu schaffen. Er hatte nicht mal den Boden erreicht, da sah er ein Fahrzeug heranhüpfen. Er fragte sich, von wem es wohl kam, als er auf festgepackten Sand aufkam und abrollte. Er klickte sich vom Schirm frei und zog die Pistole, aber dann waren's doch die Richtigen in einem Hummer, mit zwei saudischen Soldaten darin. Einer ging auf ihn zu, der andere fuhr weiter zum Wizzo, der 800 Meter entfernt stand.
    »Kommen, kommen!« sagte der Soldat. Nach einer Minute war der Hummer zurück mit dem Wizzo, der mit verzerrtem Gesicht sein Knie hielt.
    »Schlimm verdreht, Boß. Landete auf einem beschissenen Stein«, erklärte er und hebelte sich in den Rücksitz.
    Alles, was man ihnen über saudische Fahrer erzählt hatte, war wahr, wußte der Colonel binnen Sekunden. Wie in einem Burt-Reynolds-Film sprang und hüpfte der Hummer den Weg zum sicheren Wadi zurück, aber es war schön, dort die Formen der eigenen Fahrzeuge zu erkennen. Der Hummer hielt: mußte wohl der Kommandostand sein.
    Noch fielen Granaten vor der Stellung, aber schlecht gezielt, gut 500 Meter voraus.
    »Wer sind Sie?« erkundigte sich Lieutenant Colonel Steve Berman.
    »Major Abdullah.« Der Mann grüßte sogar. Berman sah sich um.
    »Schätze, Sie sind die, wo wir aushelfen sollten. Haben deren Artillerie gründlich aufgemischt, aber irgendein Schwein hatte Glück mit seiner Schilka. Könnten Sie uns einen Hubi besorgen?«
    »Ich werde versuchen. Sind Sie verletzt?«
    »Der Wizzo – hatte ein schwaches Knie. Aber hätten Sie was zu trinken?«
    Major Abdullah reichte seine Feldflasche rüber. »Es kommt ein Angriff auf uns zu.«
    »Was dagegen, wenn ich zusehe?« fragte Berman.
    Gut 150 Kilometer weiter südlich formierte sich noch Eddingtons Brigade. Ein Bataillon war schon recht vollständig, dies verlegte er 30 Kilometer nördlich, rechts und links der Straße nach KKMC, um den Rest seiner Truppen zu schützen. Leider war seine Artillerie als letztes gelöscht worden und würden noch mindestens vier Stunden brauchen.
    Das ließ sich halt nicht ändern. Als Einheiten ankamen, dirigierte er sie erst an Sammelpunkte, wo ihre Treibstofftanks gefüllt wurden. Mit Runterholen von der Straße, Umleiten zu Sammelpunkten und Tanken wär's rund eine Stunde je Kompanie. Sein zweites Bataillon war

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