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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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fast einsatzbereit. Dieses würde er westlich der Straße hinaufschicken, was dem ersten erlauben würde, sich nach Osten zu verlagern, und damit die Truppenstärke zur Voraussicherung zu verdoppeln. Seine Nachrichtengruppe war noch bei der Aufstellung und begann erst, aus Riad definitive Fakten zu erhalten. Vorn hatte sein Vorausbataillon ein Aufklärungsschild aus HMMWVs und Bradleys 15 Kilometer vorgeschoben, die Wagen versteckt, so gut es ging, Truppen liegend, mit Feldstechern, aber bisher nichts außer gelegentliche Staubwölkchen weit hinter dem Horizont und dumpfes Grollen, das erstaunlich weit trug. Nun, dachte Eddington, um so besser. Er hatte Zeit, sich vorzubereiten, und das wär's wertvollste Gut, das ein Soldat sich erhoffen konnte.
    »LOBO-Six, hier WOLFPACK-SIX, over.«
    »LOBO-Six hört.«
    »Hier WOLFPACK-Six-ACTUAL. Whitefang jetzt in Bewegung. Sollte in einer Stunde zu Ihrer Linken sein. Beginnen Sie die Lateralbewegung, sobald die aufrücken. Over.«
    »LOBO-Six-ACTUAL, verstanden, Colonel. Noch immer nichts zu sehen hier oben. Sind ganz gut in Form, Sir.«
    »Sehr wohl. Informieren Sie mich weiter. Ende.« Eddington reichte das Funktelefon zurück.
    »Colonel!« Das war der Major seiner Nachrichtenabteilung. »Wir haben Information für Sie.«
    »Endlich!«
    Der Artilleriebeschuß ging weiter, einige Granaten landeten mitten im Wadi. Die Erfahrung machte Colonel Berman zum erstenmal und fand sie nicht nach seinem Geschmack. Es erklärte auch, warum Panzer und Laster so verstreut waren, was ihn zunächst verwundert hatte. Eine Granate schlug 100 Meter links von dem Panzer ein, bei dem sie Schutz suchten, zum Glück auf der anderen Seite. Beide hörten deutlich die Pings der Fragmente, die von braungestrichener Panzerung abprallten.
    »Das hier macht keinen Spaß«, meinte Berman und schüttelte den Kopf, um das Nachklingen der Explosion loszuwerden.
    »Vielen Dank für die Beseitigung ihrer restlichen Haubitzen. Es war recht beängstigend«, sagte Abdullah, der durch seinen Feldstecher schaute. Die vorrückenden UIR T-80 waren gerade noch über 3000 Meter entfernt. Die tiefstehenden M1Az seiner Kompanien sahen die noch nicht.
    »Wie lang haben Sie jetzt Feindberührung?«
    »Es begann gestern nach Sonnenuntergang. Wir sind der Rest von der 4. Brigade.« Und das stärkte Bermans Vertrauen überhaupt nicht.
    Über ihren Köpfen rückte der Geschützturm etwas nach links. Aus dem Funkgerät des Majors kam ein kurzer Satz, seine Antwort war ein Wort – aber gebrüllt. Eine Sekunde danach sprang der Panzer links von ihnen rückwärts, und ein Feuerstrahl verließ das Hauptgeschütz. Es stellte die Granate völlig in den Schatten. Gegen jede Logik hob Berman den Kopf.
    In der Ferne sah er eine Rauchsäule, auf der ein Geschützturm tanzte.
    »Gott! … Kann ich an eines Ihrer Funkgeräte?«
    »Sky-One, hier Tiger-Führung«, hörte ein AWACS-Offizier über einen Nebenkanal. »Befinde mich am Boden bei einer saudischen Panzergruppe nördlich von KKMC.« Er gab die Position durch. »Können Sie uns Hilfe schicken?«
    »Tiger, Authentifizierung, bitte?«
    »Nein, verdammt! Meine beschissenen Kodes sind mit der F-15 runtergegangen. Hier Colonel Steve Berman aus Mountain Home, jetzt ein pißwütender Flieger, Sky. Vor vierzig Minuten haben wir einer irakischen Artillerie den Rotz rausgedroschen, und jetzt stehen wir bis zum Arsch in deren Panzern. Glau'm Sie mir oder nicht, over.«
    »Klingt mir amerikanisch«, dachte ein leitender Controller laut.
    »Und wenn Sie genau hingucken, sind ihre Panzer oben rund und zeig'n südwärts und unsere oben flach und zeig'n nordwärts, over.« Der Mitteilung folgte das Scheppern einer Explosion. »Der Dreckklopfer-Scheiß hier macht überhaupt kein' Spaß«, teilte er ihnen mit.
    »Mir auch«, entschied der Befehlshabende. »Tiger, bereithalten. Devil-Führung, hier Sky-One, wir haben ein Geschäft für Sie.«
    So war es gar nicht geplant, aber so lief es halt. Es sollte frag – für fragmentierte – Befehle geben, die ›Packeten‹ von Fliegern bestimmte Jagdgebieten zuwiesen, dafür gab es aber nicht genügend Maschinen und auch keine Zeit, die Gebiete zuzuteilen. Sky-One hatte eine Rotte F-16 übrig, die auf Luft-Dreck-Arbeit warteten, und die Zeit war so günstig wie jede andere.
    Die vorrückenden Panzer stellten sich erst dem Feueraustausch: kein gutes Spiel gegen die Feuerleitsysteme der US-gefertigten Abrams-Panzer, und diese saudischen Mannschaften

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