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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hatten gerade ein Doktoratsseminar im Schießen absolviert. Der Feind zog sich zurück und wich beidseits aus, wobei er versuchte, mit Rauchtarnung das Schlachtfeld zu verschleiern. Es blieben weitere Fahrzeuge zurück, die eigene schwarze Rauchsäulen in den Morgenhimmel abgaben, als ihre Munitionsgestelle abkühlten. Dieser Anfang einer Begegnung hatte fünf Minuten gedauert und die UIR, soweit Berman erkennen konnte, um 20 Fahrzeuge ärmer gemacht.
    Die Viper kamen von Westen rein, in sechs Kilometer Entfernung kaum erkennbar, als sie ihre Mark-82 mitten in die Feindformation warfen.
    »Brillant!« sagte der in England ausgebildete Major Abdullah. Die resultierende Anzahl der Feindverluste konnte man von hier nicht erkennen, aber seine Männer wußten jetzt, daß sie in diesem Kampf nicht allein standen.
    Falls überhaupt möglich, waren die Straßen Teherans noch ominöser geworden. Clark und Chavez (gegenwärtig Klerk und Tschekow) fiel der Mangel an Gesprächen auf. Leute gingen ihrer Wege, ohne miteinander zu reden. Es gab auch akuten Mangel an Männern, da Reserven einberufen wurden, Gerät bei ihren Zeughäusern faßten und sich bereit machten, in den Krieg zu ziehen, den ihr Land nach Präsident Ryans Vorgriff halbherzig erklärt hatte.
    Die Russen hatten ihnen die Lage von Daryaeis gegenwärtigem Domizil gegeben, und ihre Aufgabe war eigentlich nur, einen Blick drauf zu werfen – leicht gesagt, aber in den Straßen der Hauptstadt eines Landes, mit dem man sich im Krieg befand, eine andere Geschichte. Besonders wenn man kürzlich hiergewesen und dem Blick der Sicherheitskräfte schon preisgegeben war. Die Komplikationen häuften sich.
    Der Mann lebte bescheiden, sahen sie von zweieinhalb Querstraßen weiter. Es war ein dreistöckiger Bau in einer Mittelklassestraße, ohne Anzeichen der Macht, bis auf offensichtliche Wächter an den Vorderstufen und weniger offensichtliche Wagen an den Kreuzungen. Ein näherer Blick aus 200 Meter Entfernung zeigte, daß die Leute die Straßenseite mieden. Populärer Mann, der Ajatollah.
    »Also, wer lebt da noch?« fragte Klerk den russischen Rezidjent. Dessen Deckmantel war zweiter Botschaftssekretär, und zur Stärkung seiner Legende erfüllte er mannigfaltige diplomatische Funktionen.
    »Vor allem seine Leibwache, glauben wir.« Sie saßen in einem Café, tranken Kaffee und vermieden geflissentlich Blicke auf das Gebäude.
    »Beiderseits scheinen die Gebäude geleert worden zu sein. Er hat Sicherheitserwägungen, dieser Mann Gottes. Die Leute werden zunehmend unruhig unter seiner Herrschaft – sogar die Begeisterung über die Eroberung Iraks läßt jetzt nach. Sie sehen die Stimmung so gut wie ich, Klerk. Die Menschen hier sind seit fast einer Generation unter scharfer Kontrolle, sie haben es über. Und es war schlau von Ihrem Präsidenten, Feindseligkeiten vor unserem Freund zu offenbaren. Der Schockwert war hoch, denke ich. Ich mag Ihren Präsidenten«, fügte er hinzu, »wie auch Sergej Nikolaj'tsch.«
    »Dieses Gebäude ist nahe genug, Iwan Sergejewitsch«, sagte Chavez leise und rief damit den Kaffeeklatsch zur Ordnung. »Zweihundert Meter ungehinderte Sicht.«
    »Was ist mit Schaden am Rande?« überlegte Clark. Das auf russisch auszudrücken erforderte einige Umschreibung.
    »Diese Amerikaner; immer so sentimental in solchen Dingen«, bemerkte der Rezidjent. Es amüsierte ihn.
    »Towarischtsch Klerk hatte schon immer ein weiches Herz«, bestätigte Tschekow.
    Auf Holloman AFB in New Mexico kamen insgesamt acht Piloten ins Basis-Spital für den Bluttest. Die Ebola-Testkits wurden endlich in Serie produziert. Die ersten Militärlieferungen gingen an die Air Force, die schneller mehr Schlagkraft zum Einsatz bringen konnte als die anderen Streitkräfte. Im nahem Albuquerque hatte es einige Fälle gegeben, die im University of New Mexico Medical Center behandelt wurden, und zwei auf der Basis: ein Sergeant und seine Frau, er tot und sie im Sterben – es hatte sich rumgesprochen und steigerte die Wut von Kriegern, die schon aufgebracht genug waren. Die Flieger waren alle clean und spürten eine Erleichterung, die über das Normalmaß hinausging. Jetzt wußten sie, sie durften raus und was tun. Dann waren die Bodenmannschaften dran: ebenfalls frei. Alle marschierten zu den Stellplätzen. Die Hälfte der Piloten schnallten sich F-117 Nighthawk an. Der Rest, mit den Bodenmannschaften, bestieg KC-10-Transporter für den langen Flug nach Saudi-Arabien.
    Die Nachrichten

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