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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hält sich gut«, bemerkte Ryan. »Wann wird das gesendet?«
    Zum Glück für alle Beteiligten liefen die TV-Berichte alle über kontrollierte, chiffrierte Militärkanäle. Es war nicht an der Zeit, die UIR erfahren zu lassen, wer wo genau war. Ein Negativkommentar zur ›Niederlage‹ der Saudi-Armee ging aber raus. Die Nachricht, in Washington durchgesickert und gewissenhaft nicht kommentiert vom Pentagon, wurde nicht bezweifelt. Trotzdem sorgte sich Jack, so amüsant es auch war, im Abstrakten, daß die Medien desinformierten, ohne darum gebeten zu werden.
    »Heut abend, vielleicht eher«, antwortete General Mickey Moore.
    »Sonnenuntergang dort in drei Stunden.«
    »Schaffen wir's?« fragte POTUS.
    »Ja, Sir.«
    WOLFPACK, 1. Brigade, North Carolina Guard, hatte sich jetzt voll formiert. Eddington überflog im UH-60 Blackhawk seine Vorausverbände.
    LOBO, sein erstes Bataillon, stand rechts der Straße von Al Artawiyah nach KKMC. WHITEFANG, das zweite, war westlich der Straße verteilt.
    COYOTE, sein drittes, stand in Reserve, leicht westwärts. Sein Artilleriebataillon war zweigeteilt, mit Abdeckung der rechten bzw. linken Außenränder, und beide Teile konnten die Mitte des Vorfelds bestreichen.
    Luftressourcen hatte er nicht; er hatte bloß drei Black Hawks für Sanitätstransport auftreiben können. Sonst hatte er den Nachrichtentrupp, ein Kampf-Versorgungs-Bataillon, Sanitäter, MPs und was halt sonst noch alles zu einer Einheit von Brigadegröße gehörte. Vor seinen beiden Frontbataillonen lauerte ein Aufklärungsverband. Er hatte erwogen, das 11. ACR um einige Helikopter zu bitten, doch er wußte, was Hamm mit denen vorhatte, also wär's müßig, zu fragen. Die Daten aus ihren Erkundungsflügen würde er aber bekommen, und das müßte reichen.
    Der Blick nach unten zeigte ihm, daß alle M1A2s und Bradleys bequeme Posten gefunden hatten, nach Möglichkeit direkt hinter Erhöhungen, damit allenfalls die Decke des Geschützturms sichtbar blieb, oft nicht einmal das. Bloß der Kopf des TCs und ein Feldstecher würde zumeist reichen müssen. Die Panzer waren mindestens 300 Meter voneinander entfernt. Dadurch wurden sie zum ungünstig verdünnten Ziel für Angriffe von Artillerie oder Fliegern. Man hatte ihm gesagt, er solle sich nicht über letztere sorgen, aber er tat es trotzdem. Die ihm untergebenen Kommandeure kannten ihre Jobs, so gut es Reservisten möglich war, und sah man's ehrlich, war die Mission direkt aus den Texten, die Guderian schrieb und die Rommel und alle Berittenen-Kommandeure seither praktizierten.
    Der Rückzug begann mit einem Zehn-Meilen-Sprint bei 60 Stundenkilometern, genug, um dem fortschreitenden Sperrfeuer des Gegners zu entkommen und um der Flucht zu ähneln, für die es Berman zunächst hielt – bis er bedachte, daß er gewohnt war, Feindfeuer mit der 15-fachen Geschwindigkeit dieser Fahrzeuge hinter sich zu lassen. Sie fuhren mit offenen Oberluken, und Berman stand auf, um an den braunschwarzen Fontänen explodierender Granaten vorbei nach hinten zu sehen. Er hatte nicht gewußt, wie ein Kampf in Verteidigungsstellung aussah. Ziemlich einsam, dachte er jetzt. Er hätte Trauben aus Fahrzeugen und Truppen erwartet, wobei er vergaß, was er mit solchen Dingen anstellte, wenn er sie aus der Luft entdeckte. Mindestens 50 Rauchsäulen zählte er, alles Fahrzeuge, welche die Saudi-Nationalgarde weggepustet hatte.
    Die nahmen's vielleicht mit dem Üben nicht so wichtig, aber dieses Team hatte gegen fünffache Übermacht die Stellung behauptet und drei Stunden durchgehalten.
    Nicht ohne Opfer. Er sah nach vorn und zählte nur 15 Panzer und 8 Spähwagen. Vielleicht verdeckten weitere die Staubwolken, hoffte er.
    Er sah nach oben, in den hoffentlich freundlichen Himmel.
    Das war er. Das Spielergebnis seit dem Morgen stand bei 40 UIR-Jägern unten, alle durch Luft-Luft, gegenüber 6 der Amerikaner und Saudis, alle durch Boden-Luft. Die feindlichen Luftverbände hatten den Vorteil alliierter AWACS-Deckung nicht überwinden können, und ihren Mühen hätte man allenfalls damit schmeicheln können, daß man ihnen die Ablenkung von Angriffen gegen ihre Bodenverbände zuschrieb, die sonst völlig ungehindert verlaufen wären. Die scheckige Mischung aus Jägern amerikanischer, französischer und russischer Herstellung mochte auf dem Papier und auf Startrampen beeindrucken, in der Luft aber weniger. Doch nachts waren die alliierten Luftkräfte nicht so sehr im Vorteil. Nur die kleine Ansammlung

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