Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
identifizierbares Zeugs, und es war alles binnen einer Stunde passiert. Er kippte vor und stieß sich's Gesicht am Lukenrand, als der Bradley abrupt hielt.
    »Sicherheit raus!« rief der Einheitkommandant. »Werden ein Weilchen hiersein.«
    Die Bradleys standen im Kreis, rund eine Meile nördlich der zerstörten UIR-Batterie. Um sie herum bewegte sich nichts, und der Schütze prüfte das mit voller Traverse. Die Hinterluke ging auf, zwei Männer sprangen hervor und rannten mit vorgehaltenen Gewehren herum.
    »Kommense rauf«, rief der Sergeant und hielt die Hand raus. Donner ergriff sie und kletterte aufs Dach. »Eine Fluppe?«
    Donner schüttelte den Kopf. »Hab's aufgegeben.«
    »Yeah? Na, die drüben werden in ein paar Tagen damit aufhören«, sagte er und zeigte auf den Schlamassel eine Meile hinter ihnen. Der Sergeant hob's Fernglas an die Augen und sah sich um.
    »Was halten Sie von dem hier?« fragte Donner und tippte seinem Kameramann an den Arm.
    »Schätze, dafür bezahl'n sie mich, und's funktioniert alles.«
    »Weshalb haben wir gehalten?«
    »In rund einer Stunde bekommen wir Treibstoff, und wir brauchen frische Munition.« Er setzte das Fernglas ab.
    »Brauchen Treibstoff? Wir haben uns doch gar nicht soviel bewegt?«
    »Na, der Colonel denkt, morgen konnt's auch einigermaßen geschäftig werden.« Er wandte sich um. »Was meinen Sie, Tom?«

62
    Bereit und vorwärts
    Für die amerikanischen Kräfte im Kampfeinsatz kam eine kurze, unwillkommene, aber notwendige Pause. Nick Eddington und seinem WOLFPACK hätte sie am leichtesten fallen müssen, tat es aber nicht. Sein Verband der Nationalgarde hatte wenig mehr getan, als für ihre erste Schlacht die Stellung zu halten, was den Feind in ihre Tötungszone brachte, einen 20 Kilometer breiten und 20 Kilometer tiefen Hinterhalt.
    Abgesehen vom Aufklärungsschirm der Brigade, hatten sich die Männer aus Carolina kaum bewegt. Doch nun mußte sich das ändern, und Eddington erinnerte sich daran, daß er als Ballettmeister mit schwerfälligen, unbeholfenen Panzern hantierte, die im Dunkeln über unbekanntes Gelände vorrückten.
    Technologie half. Er hatte Radios, um seinen Leuten zu sagen, wann es wo hinging, und das IVIS-System, das ihm sagte, wie. LOBO begann damit, rückte von den Hügelrücken herab, schwenkte nach Süden und zog über vorbestimmte Wegpunkte zu Zielen, kaum zehn Kilometer südlich der Ausgangsstellung. Dabei dünnte sich das verstärkte Bataillon aus und wurde breiter, was nur dadurch möglich war, daß der Bataillonsstab die Verlegung elektronisch eingab und den Subkommandeuren weitergab. Diese konnten ihrerseits die Verantwortungsbereiche weiter unterteilen, bis fast jedes einzelne Fahrzeug sein Ziel auf den Meter genau kannte. Die Lateralverschiebung dauerte eine Stunde mit Fahrzeugen in Bewegung über leeres Gelände bei Staugeschwindigkeit, klappte aber pünktlich. WOLFPACK, jetzt auf einer Front von 20 Meilen Breite verteilt, wandte sich nordwärts und zog mit zehn Stundenkilometern los, Aufklärungsgruppen jeweils fünf Kilometer voraus. Das war weniger, als das Lehrbuch vorsah. Eddington war klar, daß er eine große Einheit Freizeitsoldaten hatte, die zu sehr auf Elektronik angewiesen waren; er würde seine drei Kampfbataillone am kurzen Zügel führen, bis mit der Feindberührung das Bild klarer war.
    Es überraschte Tom Donner, daß die Versorgungsfahrzeuge, fast alles robuste Lkws, dem Kampfverband so rasch folgen konnten. Irgendwie war ihm bisher die Wichtigkeit dessen entgangen, gewohnt, wie er war, stets die gleiche Tankstelle ein- oder zweimal die Woche anzusteuern.
    Hier mußte das Dienstpersonal so mobil sein wie seine Kunden, eine schwere Aufgabe, erkannte er. Die Tanklaster hielten, und Bradleys wie Kampfpanzer fuhren in Paaren heran, dann wieder weg, um bei anderen Lastern die Munition zu fassen. Jeder Bradley, fiel ihm auf, hatte ein handelsübliches Schraubwerkzeug, meist vom Gehalt des Kanoniers besorgt, mit dem die Bestückung der Bushmaster-Kanonen besser klappte als mit dem Standardgerät. War wohl einen Kurzbericht wert, dachte er lächelnd.
    Der Truppenkommandeur, jetzt in seinem Hummer statt im M1A2, raste von einem Kampfwagen zum anderen und prüfte den Zustand jeder Mannschaft mit Fahrzeug. Drei-Zwo nahm er sich zuletzt vor.
    »Mr. Donner, Ihnen geht's gut?«
    Der Reporter nippte am Kaffee, den der Fahrer gebraut hatte, und nickte. »Ist's immer so?« fragte er.
    »Für mich's erstemal, Sir. Aber ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher