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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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genau wie auf Übung.«
    »Was halten Sie von alldem?« fragte der Journalist. »Ich meine, dahinten, Sie und Ihre Leute, Sie haben eine Menge Feinde getötet.«
    Der Captain dachte kurz nach. »Sir, jemals über Tornados und Orkane und so berichtet?«
    »Ja.«
    »Und den Leuten wird's Leben zerwürfelt, Sie befragen die, nicht?«
    »Ist mein Job.«
    »Das hier ist unsrer. Die wollten Krieg führen. Den Wunsch erfüllen wir ihnen. Wenn's denen nicht gefällt, vielleicht denken die's nächstemal besser nach. Sir, mein Onkel in Texas – Onkel und Tante, eigentlich.
    War mal Profi-Golfer, hat mir's Spiel beigebracht, war jetzt bei Cobra im Vertrieb, die Schlägerfirma, gell? Kurz bevor wir in Fort Irwin abrückten, rief meine Mom an und sagte, beide sind an der Ebola-Scheiße gestorben, Sir. Wollnse wirklich wissen, was wir von alledem halten? – Aufsteigen, Mr. Donner. Blackhorse rück in 10 Minuten aus.« Einem Blitz am Horizont folgte nach kurzer Zeit ein fernes Grollen. »Schätze, die Apache fangen schon an.«
    Fünfzehn Meilen nordwestlich war der Kommandoposten des II.
    Korps zerstört worden.
    Der Plan entwickelte sich. Die 1. Schwadron würde nach Norden durch Reste vom II. Korps vorrücken. Die 3. Schwadron käme durch kleinere Widerstandsnester nach Süden, ums Regiment für den Vorstoß in die Flanke des III. Korps des Gegners zu konzentrieren. Zehn Meilen entfernt verschob Hamm die Artillerie, um die Zerschlagung von Resten des II. Korps zu erleichtern, dessen Kommandeure seine Helis gerade eliminiert hatten.
    Eddington hielt sich vor Augen, daß er's einfach halten mußte. Trotz all der Jahre des Studiums und des Namens, den er diesem Gegenschlag gegeben hatte, war er nicht Nathan Bedford Forrest und dieses Schlachtfeld nicht klein genug, um seine Züge zu improvisieren, wie es das rassistische Genie so oft im ›Krieg der Aggression des Nordens‹ getan hatte.
    HOOTOWL war jetzt besonders weit verteilt, da die Frontlänge seiner Brigade sich in 90 Minuten fast verdoppelt hatte, und das bremste sie etwas. Wahrscheinlich nicht schlecht, dachte der Colonel. Er mußte Geduld haben. Die Feindverbände konnten nicht zu weit östlich aus Angst, in die Linke von Blackhorse zu rennen – falls sie davon wußten. Er meinte, der Boden im Westen war zu uneben für leichtes Manövrieren.
    Die Mitte hatten sie versucht und eins auf die Rübe bekommen. Logisch gedacht, blieb nur ein begrenztes Enveloppement, wohl östlich betont.
    Daten, die wieder von den Predator reinkamen, bestätigten dies.
    Der Kommandant der ›Unsterblichen‹ hatte keinen brauchbaren Kommandoposten mehr, also absorbierte er Reste der vernichteten 1. Brigade und nahm sich vor, stets in Bewegung zu bleiben. Zuallererst mußte er mit dem Kommando vom I. Korps Verbindung aufnehmen, was schwierig war, da auch jenes in Bewegung gewesen war, als er in den Hinterhalt spazierte. Jetzt nahm das I. Korps wieder Aufstellung, unterhielt sich auch gewiß mit dem Armeekommando. Er unterbrach die Verbindung, bekam den Drei-Sterner, einen Mit-Irani, und berichtete schnellstmöglich, soviel er wußte.
    »Es kann nicht mehr als eine Brigade sein«, versicherte ihm sein Vorgesetzter. »Was werden Sie tun?«
    »Meine verbleibenden Verbände massieren und vor Sonnenaufgang von beiden Flanken zuschlagen«, erwiderte der Divisionskommandeur.
    Er hatte ja nicht viel Spielraum, das wußten beide. Das I. Korps durfte nicht zurückweichen, das würde ihre Regierung nicht akzeptieren. Stehenbleiben hieß, sich den Saudi-Verbänden auszusetzen, die von Nordwesten her vorrückten. Die Aufgabe war also, die Initiative wiederzugewinnen durch Überwältigung der amerikanischen Sperre mit Schock und Bewegung. Dafür waren Panzer gedacht, und er hatte noch gut vierhundert unter seinem Befehl.
    »Genehmigt. Ich schicke Ihnen meine Korpsartillerie. Erzwingen Sie den Durchbruch«, sagte ihm der andere Iraner. »Dann rücken wir bis zum Abend nach Riad vor.«
    Sehr wohl, dachte der ›Unsterblichen‹-Kommandant. Er befahl seiner 2. Brigade, den Vortrieb zu verlangsamen, damit die 3. aufholen, sich ballen und nach Osten verlagern konnte. Im Westen würden die Iraker spiegelbildlich vorgehen. Die 2. würde vorrücken, die feindliche Flanke fixieren, und die 3. würde herumschwenken, um sie von hinten aufzurollen. Die Mitte würde er freilassen.
    »Die haben gehalten. Die Vorausbrigade hält an. Liegen 8 K im Norden«, meldete der Brigade-S-2. »HOOT sollte sie in wenigen Minuten

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