Befreie dich selbst
Dienstes willen. Wichtig ist, man kann diese Eigenschaft überall erlernen. In seiner eigenen Familie zum Beispiel, bei der Pflege eines Familienangehörigen und vielem mehr. Diese Charaktereigenschaft wird in einigen spirituellen Disziplinen ganz gezielt geschult, nämlich im anonymen Dienst am Nächsten. Auf unserem eigenen spirituellen Weg arbeiteten wir sehr lange grundsätzlich unentgeltlich. Dies half uns, Demut und Liebe für den Hilfesuchenden zu entwickeln, sich davon zu lösen, „am Hilfesuchenden zu verdienen“. Der Dienst am Nächsten – im Indischen auch „Seva“ genannt – ist eine der größten spirituellen Disziplinen. Für diejenigen, die jetzt aufschreien und einwerfen, dies entspreche nicht dem Gesetz des Gebens und Nehmens, sei nur so viel gesagt: Das reine Dienen durch Geben bringt einen sehr großen spirituellen Lohn, nämlich Erkenntnis. Dies ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Dem Hilfesuchenden sollte unbedingt auch vermittelt werden, dass gerade er ein Geschenk war, dass man durch ihn lernen durfte und viel dafür erhalten hat. Damit wird er aus der Schuld entlassen. Wenn das „Unbemerkt bleiben“ voll integriert wurde, handelt man nicht mehr aus eigenem Ego-Antrieb, sondern aus Liebe, um dem Nächsten zu helfen. Damit ist es in späterer Folge auch leicht, das Geben und Nehmen wahrhaftig zu leben und auch Geld als Ausgleich anzunehmen. Dann erst geschieht dies aus liebevollem Antrieb heraus. Gier und Übervorteilung anderergehören dann der Vergangenheit an. Selbstkritisches Beobachten hilft, sich diesem Ego-Thema zu stellen. Es gehört zu den höheren Lernthemen und ist schwierig zu integrieren, da die eigene Schattenseite hier sehr stark wirkt.
Auf der anderen Seite tendieren manche Menschen dazu, im „Unbemerkt bleiben“ verhaftet zu sein, aber wiederum aus Ego-Gründen: Auch sie stehen ihren Mitmenschen aufopfernd zur Seite und verlangen nichts dafür. Sehr oft sind diese Menschen in Kirchen anzutreffen, wo sie selbstlos ihren Dienst leisten; auch in ihren ganz normalen dem Gelderwerb dienenden Berufen sind sie immer für andere da. Doch im Stillen klagen diese Menschen: Niemand sei für sie selbst da. Der wahre Grund – und hier liegt die Unterscheidung, warum diese Menschen anderen Menschen dienen – ist nicht, um den anderen zu dienen, sondern um für sich selbst Anerkennung zu schaffen, um anderen zu zeigen, wie „aufopfernd“ sie selbst sind.
Sie sehen schon, wie diffizil das eigene Ego funktioniert. Fallen lauern überall. „Unbemerkt bleiben“ negativ angewandt wird zur „Selbstunterschätzung“. Die maßlose Selbstunterschätzung spiegelt eine grobe Lieblosigkeit sich selbst gegenüber wider. Es bedeutet nämlich, die eigene Göttlichkeit nicht anzuerkennen. Menschen, die in die negative Form der „Selbstunterschätzung“ gefallen sind, untergraben stetig ihren Wert und verleugnen damit Gott. Dies wird dann immer und immer wieder durch das Spiegelgesetz im Außen bestätigt; die eigene schöpferische Kraft wirkt destruktiv gegen einen selbst. Hier gilt es, sich selbst und seine Angst zu überwinden und damit seine eigene Kraft anzuerkennen. Werden Sie tätig. Anerkennen Sie, dass Sie nicht Opfer sind – Sie selbst sind der Täter, der sich dieses Leid zufügt.
Folgende Fragen werden bei Ihnen auf Resonanz stoßen, wenn „Unbemerkt bleiben“ noch nicht integriert wurde:
• Will ich unbedingt im Rampenlicht stehen?
• Diene ich anderen Menschen, damit diese von mir gut denken?
• Will ich, dass andere mich mögen?
• Ich mache doch so viel für andere – wieso tut keiner etwas für mich?
Wenn das „Unbemerkt bleiben“ zur „Selbstunterschätzung“ wurde:
• Glaube ich, dass ich nichts wert bin?
• Bin ich überzeugt, dass ich alles falsch mache?
• Bestimmen andere Menschen über mein Leben?
• Glaube ich, schlecht zu sein?
• Fühle ich mich oft überfordert?
• Kann meine Arbeit nie perfekt genug sein?
• Wird meine Leistung nicht anerkannt?
Affirmationen zur Auflösung:
• Wenn das „Unbemerkt bleiben“ noch nicht integriert wurde: In der Stille wirke ich durch Gottes Liebe in mir. Ich bin die Stille, ich bin die Liebe.
• Wenn das „Unbemerkt bleiben“ zur „Selbstunterschätzung“ geworden ist: Ja, Gott liebt mich, ich liebe mich, alle lie ben mich. Gott ist alles, ich bin alles. Ich bin die Liebe. Ich spüre meinen Wert, ich bin unendlich schön. Allen Anfor derungen des Lebens begegne ich
Weitere Kostenlose Bücher