Befreie dich selbst
am meisten „gedehnt“ wird. „Treue“ manifestiert sich überall, gegenüber meinen Mitmenschen, in meiner Beziehung, aber vor allem gegenüber Gott. In guten wie in schlechten Tagen. Wichtig ist – wenn wir wieder die Partnerschaft als Beispiel nehmen – zu verstehen, dass wir keine falschen Abhängigkeiten aufbauen, während wir einander in Liebe verbunden treu sind. „Treue“ schafft ein Umfeld für physisches und spirituelles Wachstum, „Treue“ erbaut und heilt. Ein Leben ohne „Treue“ ist getragen von Schein und Lügen. Wahre „Treue“ zu Gott manifestiert sich im ehrlichen Gespräch mit Gott ohne Verleugnen, auch wenn Gottverbundenheit gerade nicht so „in“ ist. Ein Mensch ohne Glauben hat eben jene „Treue“ verloren, die es wieder aufzubauen gilt. Der Partner – Gott – verleugnet uns niemals: Er ist immer die Liebe in uns. Gott wartet nur auf unser Einswerden und Verschmelzen mit ihm, auf das Erkennen seiner in uns, die Verwandlung unseres Egos in Gott. Damit wird jene göttliche Schöpferkraft in uns freigesetzt.
Negativ angewandte „Treue“ wird zu einem Personenkult oder Fanatismus, wie er sich gerne in Sekten widerspiegelt. Gott wird dann im Außen gesucht, anhand von „Anführern“ oder Symbolen für Gott. Personenkult, Fanatismus und Sektierertum entfernen uns zwangsläufig von Gott, da am falschen Ort – nämlich außerhalb unserer selbst – gesucht wird. Manchmal wird bei der persönlichen Entwicklung genau diese Erfahrung durchlebt. Gerade bei Schülern kann man erleben, dass sie auf ihrer eigenen Suche nach Gott den Lehrer auf eine göttliche Ebene projizieren und Personenkult betreiben, statt mit Gott zu kommunizieren. Sätze wie „Du bist wie meine Familie“ oder „Du bist wie ein Vater für mich“ spiegeln genau diese Gefahr wider. Es liegt in der Verantwortung des Lehrers, diesem Personenkult entgegenzusteuern. Meist reagiert dann der Schüler mit Unverständnis. In einer solchen Situation trifft den Lehrer die volle Aggression und fehlgeleitete Energie des Schülers, der aber eine wunderbare Wandlung durchläuft: Aus dem Gefühl, sich auf nichts und niemanden verlassen zu können, wendet er sich wieder sich selbst und Gott zu. Damit hat das Korrektiv gewirkt. Spirituelle Lehrer müssen lernen, keinen Preis für Nettigkeit bekommen und damit ihr eigenes Ego streicheln zu wollen; einzig und allein das liebevolle Weiterbringen des Schülers zählt. Manchmal wird dies auch Schmerz auslösen, dann nämlich, wenn der Lehrer – aus dem eigenen Ego heraus – dem Personenkult zu spät entgegengetreten ist.
Folgende Fragen werden bei Ihnen auf Resonanz stoßen, wenn „Treue“ noch nicht integriert wurde:
• Bin ich überzeugt, dass Treue veraltet ist ?
• Lebe ich lieber in modernen offenen Beziehungen?
• Kenne ich das Gefühl der Hingabe an Gott nicht mehr?
• Gott, wer?
Wenn die „Treue“ zum „Fanatismus“ wurde:
• Lebe ich in einer Glaubensgemeinschaft, die Kritik nicht erlaubt?
• Lebe ich in einer Glaubensgemeinschaft mit strikten Regeln, deren Nichterfüllung Strafen nach sich zieht?
• Suche ich Gott im Außen, in Personen, Sachen oder Situationen?
• Erhebe ich eine Person zu gottgleichem Status und sehe diese als Autorität über mir?
Affirmationen zur Auflösung:
• Wenn die „Treue“ noch nicht integriert wurde: Ich öffne mein Herz der Liebe Gottes, nun bin ich bereit. Ich vertraue und begebe mich in seine Obhut.
• Wenn die „Treue“ zum „Fanatismus“ geworden ist: Gott of fenbart sich jetzt in mir. Durch Gottes Liebe in mir werde ich ruhig und lasse alles los. Nicht mein Wille geschehe, sein Wille geschehe!
Thema „Unbemerkt bleiben“ –
zwischen „Selbstunterschätzung“ und „Sich zeigen“
Gott ist es, der uns an genau die Stelle setzt, an der wir gerade am meisten benötigt werden und an welcher wir am meisten lernen können. Dies kann zum Beispiel dem Erlernen der Eigenschaft „Unbemerkt bleiben“ dienen. Für einen Menschen, der sich gerne zeigt, also diese Charaktereigenschaft noch nicht integriert hat, ist das „Unbemerkt bleiben“ eine wirkliche Qual. Dennoch ist diese Energiequalität anzunehmen und zu erarbeiten. Sie offenbart eine große Kraft, da sie einen großen Ego-Anteil auflöst. Sie beinhaltet die Qualität, an einem Ort ungesehen von Ruhm und Anerkennung zu wirken, einfach um des Wirkens willen. Ungesehen und unbemerkt erfüllt man seine Aufgabe rein um des
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