Befreie dich selbst
zu Gott . Es mag sein, dass dieser göttliche Plan nicht mit unserem – vom eigenen Ego behafteten – zusammenpasst. Auch wenn unsere Wünsche anders lauten mögen, gilt es, die Dinge anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass alles zu meinem Besten geschieht. Leid dient hier als Medizin, als Korrektiv, das mich zur Veränderung bewegt. Nur sehr wenige Menschen sind bereit, sich auch ohne erlebtes Leid zu verändern; die meisten brauchen einen starken, schmerzhaften Reiz, damit sie ihre eigene Situation und damit ihr Verhalten überdenken. Deswegen dient Leid rein der Entwicklung. Im Grunde spiegelt also der Satz über die Ungerechtigkeit Gottes in Bezug auf nicht vom Menschen verursachtes Leid den Versuch in unserem Polaritäts-Verständnis wider, ein Gut-und-Böse-Schema auf Gott anzuwenden. Man kann sich dies vorstellen, als ob die Semmel aus ihrem Realitätsempfinden heraus den Bäcker zu definieren versucht, indem sie sagt, der Bäcker sei entweder knusprig gebacken oder noch roh. Der Bäcker steht jenseits dieser Definition, so wie Gott sowohl die Ungerechtigkeit als auch die Gerechtigkeit als menschliche Eigenschaften nicht besitzt . Genau diese menschliche Definition Gottes und das Unwissen um die Hintergründe der karmischen Geschehnisse sind es, die uns Menschen Situationen wie z. B. verhungernde Kinder in Dritte-Welt-Ländern als zutiefst ungerecht empfinden lassen. Nein, dies spricht uns nicht davon frei, etwas zu tun . Im Gegenteil: Wir alle sind eins. Aus diesem Grund ist jeder von uns angehalten, innerhalb seiner Möglichkeiten zu helfen. Dies beginnt in der eigenen Familie, dann bei unseren Nachbarn, bei den Menschen in der gleichen Stadt, im ganzen Land und schließlich der gesamten Welt.
Gott ist , und darauf können wir vertrauen. Nehmen Sie daher jede Situation an und wachsen Sie an ihr. Dies ist das Wichtige, das es zu verstehen gilt. Nichts ist eine persönliche Strafe, sondern ein Zeichen, dass Veränderung Ihrerseits notwendig ist oder eine seelische Erfahrung gemacht werden muss. Durch genau diese seelische Einstellung wird es möglich, vergeben zu können, da das scheinbar sinnlose Leiden, welches man erlebt, einen Hintergrund bekommt. Durch diesen Hintergrund kann vergeben werden, wodurch sich sehr oft, wie ein Wunder, die problematische Situation verändert.
„Manchmal ist man so verbohrt, dass man erst mit sanfter Ge walt auf sein Glück gestoßen werden muss.“
Hans Bemmann (geb. 1922),
österreichischer Schriftsteller
„Wieso geschieht das immer mir?“:
Das Außen ist ein Spiegel für Ihre inneren Emotionen. Einerseits sind Sie oft schon darauf programmiert, dass Sie nichts anderes verdienen als Unglück. Andererseits werden Sie genau dieses Unglück immer und immer wieder im Außen sehen und damit konfrontiert. Es ist ein Ausdruck, ja ein Aufruf der Seele, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, den Satz zu verinnerlichen: „Es darf mir gut gehen!“ Dies kann man durch Übungen, die in diesem Buch beschrieben sind, erfahren. Machen Sie sich deutlich, dass sich jeder Ihrer bewussten und unbewussten Glaubenssätze materialisieren wird. Wenn Sie Angst vor etwas haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das, wovor Sie sich fürchten, auch eintrifft. Es gilt, unsere Gefühle zu ordnen, deren Ursachen zu erkennen und bei sich selbst die Ursache von Leid zu beseitigen.
„Glück ist kein Geschenk der Götter – es ist die Frucht einer inneren Einstellung.“
Erich Fromm (1900 – 1980),
Psychoanalytiker
„Was kann dieser Mensch dafür, dass er das erlebt?“:
Wieder fehlt es an Informationen, sei es über die karmischen Zusammenhänge oder die Geschehnisse (Gedanken, Worte oder Taten) in diesem Leben, welche diesen Menschen genau in seine Situation gebracht haben. Ja, dies gilt auch für Kinder, die gleich nach der Geburt sterben, also in dieser Inkarnation noch keine Taten vollbracht haben. Jedoch ist diese Erfahrung in ihrem göttlichen Plan wichtig, aufgrund von Geschehnissen während der letzten Inkarnation. Deswegen ist es auch notwendig, dass ich an meinem eigenen Seelenheil arbeite, die Themen aufzulöse, da ich wahrlich meines eigenen Schicksals Schmied bin.
„Jeder hat sein eigen Glück unter den Händen, wie der Künst ler eine rohe Materie, die er zu einer Gestalt umbilden will. Aber es ist mit dieser Kunst wie mit allem; nur die Fähigkeit wird uns angeboren, sie will gelernt und sorgfältig ausgeübt sein.“
Johann Wolfgang von
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