Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
Situation gerettet hatte, in die er sie überhaupt erst gebracht hatte. Das war doch verrückt! Und noch verrückter war, dass das ausgerechnet ihr passierte. Sie war doch nicht eine dieser bemitleidenswerten Frauen, die einem Mann so hörig wurden, dass sie sich alles von ihm gefallen ließen. Das hatte sie überhaupt nicht nötig. Sie war bisher ganz gut ohne einen Mann zurecht gekommen, sie würde auch in Zukunft keinen brauchen.
Doch dann musste sie daran denken, wie wohl sie sich in Marios Gegenwart fühlte. Selbst dann, wenn er sie bevormundete. Oder vielmehr besonders dann. Aber vielleicht war das auch gar nicht so abwegig. Sonst war sie es gewohnt, sich immer um alles selber kümmern zu müssen und für alles die Verantwortung zu tragen. Die Kontrolle an Mario abzugeben bedeutet auch, jegliche Verantwortung abzugeben. Sie brauchte sich um nichts zu kümmern und konnte sich einfach treiben lassen. Möglicherweise war es das, was Mario so besonders machte. Dass sie sich wirklich vorstellen konnte, ihm die Verantwortung anvertrauen zu können. Verwirrt schüttelte Laura den Kopf und fragte sich, wo dieser sonderbare Gedanke auf einmal wieder hergekommen war. Vermutlich lag es daran, dass sie immer noch im Bett lag und vor sich hin döste.
Entschlossen schlug sie die Bettdecke beiseite und stand auf. Sie war für heute Abend wieder mit Mario verabredet, aber bis dahin hatte sie einen ganzen Tag zu überdauern, den sie bestimmt nicht mit derartig sonderbaren Grübeleien verbringen wollte.
10
Der Kellner des kleinen italienischen Restaurants kam, um die Teller abzuräumen, und stellte die obligatorische Frage, ob sie noch einen Nachtisch wollten.
»Nein, danke«, lehnte Mario ab, »bringen Sie uns bitte die Rechnung.«
Laura schaute ihn fragend an. Dass er das Dessert abgelehnt hatte, war in Ordnung, sie hatte schon beim Hauptgang passen müssen. Aber sie hatte damit gerechnet, dass sie noch ein wenig sitzen bleiben, vielleicht einen Amaretto trinken und sich etwas unterhalten würden. Mario wartete, bis der Kellner verschwunden war, dann beantwortete er Lauras unausgesprochene Frage. »Wie wäre es, wenn wir den Abend bei mir zu Hause fortsetzen? Da können wir uns ungestört unterhalten.«
Er ließ es wie eine Frage klingen, aber Laura bemerkte, dass es eigentlich eher eine Feststellung war. Ob er überhaupt in Betracht gezogen hatte, dass sie möglicherweise ablehnen könnte?
Hast du das überhaupt selber in Betracht gezogen?, spottete eine Stimme in ihr.
Forschend musterte Laura Marios Gesicht. Wollte er wirklich nur eine ungestörte Unterhaltung mit ihr führen oder hatte er vor, sie zu verführen? Die Antwort würde sie wohl nur erfahren, indem sie mit ihm ging. Außerdem war sie neugierig darauf, seine Wohnung zu sehen. Und falls er doch Annäherungsversuche unternehmen sollte, konnte sie immer noch ablehnen.
Außer dein Verstand setzt mal wieder aus, wenn er dir in die Augen schaut ...
Nein, das würde ihr heute Abend bestimmt nicht passieren. Sie würde sich auf keinen Fall zu etwas überreden lassen, das sie eigentlich nicht wollte.
Der Kellner kam mit der Rechnung und Mario zahlte für sie beide. Dann stand er auf und hielt Laura, die sich ebenfalls erhoben hatte, den Arm hin. »Also?«
Laura sah ihn kurz verwirrt an, ehe ihr einfiel, dass sie ihm ja noch gar nicht geantwortet hatte. »Ach so, das.« Sie schüttelte leicht den Kopf, um den verwirrten Gesichtsausdruck zu vertreiben und einem Lächeln Platz zu machen. »Ja, klingt gut.«
Sie hakte sich bei ihm ein und ließ sich von ihm zum Auto führen.
11
Mario hielt Laura die Tür auf und forderte sie mit einer eleganten Handbewegung auf einzutreten. »Das hier ist mein Reich.«
Neugierig blickte Laura sich um.
»Du kannst dich gern überall umsehen, fühl dich ganz wie zu Hause.«
Laura streifte ihre Stöckelschuhe ab und begann ihre Erkundung. Vom Vorzimmer aus zweigte rechts ein Flur ab, links ging es ins Wohnzimmer und geradeaus in die Küche. Nach einem kurzen Blick in die Küche ging Laura ins Wohnzimmer. Sie war auf eine typische Junggesellenwohnung gefasst gewesen, in der eben die notwendigsten Möbelstücke mehr oder weniger wahllos zusammengewürfelt worden waren. Hauptsache, sie erfüllten ihren Zweck, und man musste nicht in mehr als ein Möbelgeschäft gehen, um sie zu kaufen. Umso überraschter stellte sie fest, dass Mario bei der Einrichtung sehr viel Geschmack bewiesen hatte. Offenbar bevorzugte er einen
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