Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
war. Solchermaßen unbeobachtet rang sie sich dazu durch, zögerlich weiterzugehen. Zu Anfang des Regals hingen einige Gerten und Peitschen, gefolgt von diversen Fesselutensilien. Beim Anblick der Handschellen schoss Laura die Frage durch den Kopf, wie es sich wohl anfühlen würde, die umgelegt zu bekommen. Ein eigenartiger Schauer durchlief sie bei dem Gedanken. Um sich damit nicht näher befassen zu müssen, wandte sie ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zu. Als sie die Nippelklemmen entdeckte, glaubte Laura ihren Augen nicht zu trauen. Das sah nicht unbedingt sehr angenehm aus. Und auch bei den Knebeln und Halsbändern kam Laura aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im Vergleich dazu wirkten die Handschellen, mit denen sie geliebäugelt hatte, geradezu konservativ.
Obwohl Mario vorgegeben hatte, auf andere Dinge konzentriert zu sein, hatte er Laura doch die ganze Zeit genau beobachtet. Vor allem ihre Reaktionen auf die Artikel im letzten Gang waren für ihn sehr interessant, gehörten diese doch zu seinen bevorzugten Spielzeugen. Zu seiner Erleichterung war sie zwar offensichtlich höchst erstaunt, aber er fand keine Anzeichen von Abscheu in ihrem Gesicht. Sie stand immer noch ganz fasziniert vor dem Regal, als er neben sie trat und ihr zuflüsterte: »Wir sind jetzt durch. Wenn du willst, können wir wieder gehen.«
Laura schaute zu ihm auf und nickte. Betont unschuldig fügte Mario noch hinzu: »Außer, du hast etwas gesehen, das dir gefallen hat. Wenn du willst, kaufe ich es dir.«
Sofort schoss Laura die Röte ins Gesicht, woraufhin sie sich von Mario abwandte und hastig murmelte: »Lass uns gehen.«
Als sie sich der Tür näherten, spähte Laura verunsichert nach draußen, ob sie irgendwo ein bekanntes Gesicht ausmachen konnte. Zu ihrer Erleichterung war das aber nicht der Fall. Rasch huschte sie aus dem Geschäft und entfernte sich einige Schritte davon, bevor sie stehen blieb. Mario schloss zu ihr auf, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie zu sich heran. Mit einem leicht selbstgefälligem Unterton befand er: »Du hattest recht. So schlimm war es nun auch wieder nicht.«
9
Pünktlich um neun Uhr läutete der Wecker den Beginn eines neuen Tages für Laura ein. Aufgescheucht von der plötzlichen Störung ihres Schlafes fuhr Laura hoch und tastete hastig nach dem Ausschalter ihres Weckers. Nachdem der Lärm abbrach, ließ sich Laura nochmal ins Bett fallen. Am liebsten hätte sie die Decke wieder hochgezogen und einfach weitergeschlafen. Sie hatte das Gefühl, gestern noch stundenlang wachgelegen zu haben. Ihre Gedanken waren einfach nicht zur Ruhe gekommen. Und sie hatten sich nur um Mario gedreht. Und als ob das nicht schon verwirrend genug gewesen wäre, hatte sie auch noch eigenartige Träume von Mario gehabt. Erotische Träume! Sie hatte noch nie zuvor einen erotischen Traum gehabt. Und schon gar nicht so einen! An die Einzelheiten konnte sie sich nicht mehr genau erinnern, aber sie wusste noch, geträumt zu haben, dass Mario sie mit Handschellen gefesselt hatte. Und sie konnte sich an die Erregung erinnern, die sie dabei empfunden hatte. Wie machte Mario das nur? Obwohl er ständig Dinge tat, die ihr eigentlich gründlich gegen den Strich gehen sollten, ließ sie ihn damit durchkommen. Andere hatten da schon aus wesentlich geringeren Anlässen den symbolischen Fußtritt von ihr bekommen. Noch schlimmer war, dass sie sich dessen auch noch bewusst war, dass er sie ständig bevormundete. Sie konnte sich also nicht einmal darauf rausreden, dass sie so blöd gewesen war und es vor lauter Verliebtheit nicht bemerkt hatte. Und nicht genug damit, dass sie sich das freiwillig gefallen ließ, sie war nicht einmal sauer auf ihn gewesen, als er ihr gar keine Wahl gelassen hatte. Schaudernd dachte sie an ihr Erlebnis auf dem Aussichtsturm. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor solche Panik erlebt zu haben. Allein zu dem Geländer zu gehen war schon schlimm genug gewesen. Aber dann auch noch jemanden hinter sich stehen zu haben, jemanden, den sie im Prinzip kaum kannte. Und sie hatte ihm vorher auch noch erzählt, dass das ihre größte Angst war! Was doch nur beuten konnte, dass er das absichtlich mit ihr gemacht hatte. Eine angemessene Reaktion wäre gewesen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen und ihm mitzuteilen, dass er ein Vollidiot war, den sie nie wieder sehen wollte. Doch was hatte sie stattdessen gemacht? Sie hatte sich an ihn gekuschelt und war ihm geradezu dankbar gewesen, dass er sie aus einer
Weitere Kostenlose Bücher