Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
schließlich endgültig ausgelöscht, als Mario einen Schritt zurücktrat und befahl: »Jetzt zieh dich fertig aus.«
Die Vorstellung, die schützende Unterwäsche auch noch ausziehen zu müssen, verursachte Laura großes Unbehagen. Was einerseits lächerlich war, da sie praktisch gesehen schon mehr oder weniger nackt war. Die zarte Spitzte war nicht unbedingt ein effektiver Sichtschutz. Dennoch war vor allem das Höschen immer noch so eine Art Barriere, mit der sie sich einigermaßen sicher fühlte. Wenn sie das ausziehen musste, würde sie sich völlig nackt und schutzlos fühlen. Wieder schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, was Mario wohl tun würde, wenn sie sich weigerte. Bereits als sie sich diese Frage vorhin im Vorzimmer gestellt hatte, war sie sich nicht sicher gewesen, ob sie es riskieren sollte, sich zu widersetzen. Mittlerweile war sie sich zumindest absolut sicher, dass es auf jeden Fall Folgen haben würde, auch wenn sie nicht wusste, welcher Art. Und es war davon auszugehen, dass es wohl das kleinere Übel sein würde, gleich Marios Befehlen zu gehorchen. Schließlich hatte er vorhin angedroht, er würde dafür sorgen, dass es ihr leid tat, wenn sie sich nicht ordentlich benahm. Andererseits, sollte sie sich wirklich ausziehen, nur weil er es verlangte und sie die Konsequenzen fürchtete? Er würde doch nicht wirklich so weit gehen, sie zu etwas zu zwingen. Wo er ihr doch noch extra versprochen hatte, nichts zu tun, was sie nicht wollte. Die gute Frage war nur, ob sie überhaupt selber noch wusste, was sie eigentlich wollte. Sie hatte auch nicht geglaubt, dass sie ein Halsband würde tragen wollen. Dennoch lag nun eines um ihren Hals, und ihr Körper hatte frohlockt, als sie es bekommen hatte. Laura bemerkte, dass sie einige Zeit gedankenverloren auf den Boden gestarrt hatte. Und dass Mario gar nichts gesagt hatte währenddessen. Sie hob den Blick ein wenig und schielte in Marios Richtung. Wie vorhin im Vorzimmer hatte er sich wieder lässig an die Tür gelehnt. In seinem Blick lag keinerlei Ungeduld, er schien sie einfach nur zu beobachten und darauf zu warten, was sie machen würde. Warum wartete er diesmal so geduldig? Er hatte bereits klargemacht, dass es ihm nicht gefiel, wenn sie ihn warten ließ. Konnte es sein, dass er eine Ahnung davon hatte, was sie momentan empfand? Dass er ihr bewusst Zeit gab, sich zu entscheiden, anstatt sie mit einem weiteren Befehl zu überrumpeln? Warum war das alles so kompliziert und verwirrend? Und warum schien es fast so, als würde Mario sie besser verstehen, als sie sich selbst? Immerhin wusste er anscheinend, was sie erregte, womit er ihr schon um einiges voraus war. Bei dem Gedanken daran, dass er sie nun schon einige Male quasi gegen ihren Willen in Erregung versetzt hatte, stieg ein warmes Gefühl des Vertrauens in ihr auf. Mario wusste offenbar, was er tat. Wusste, wann er streng sein konnte mit ihr, und wann er ihr Zeit geben musste. Er würde sie nicht zu etwas zwingen, das sie überforderte. Sie würde es nicht tun, weil sie Angst davor hatte, sich ihm zu widersetzten, sondern weil sie wusste, dass sie sich nicht davor fürchten musste, ihm zu gehorchen.
Als sie Mario in die Augen schaute, wusste er, dass sie sich entschieden hatte. Äußerlich mochte er ja gelassen wirken, aber in Wahrheit waren seine Nerven mittlerweile zum Zerreißen angespannt. Obwohl er Laura genau beobachtet hatte, wagte er keine Prognose zu stellen. Es lag schon eine gewisse Ironie in dieser Situation. Immerhin bereitete es sonst immer ihm großes Vergnügen, seine Sklavinnen auf diese Art zappeln zu lassen. Nun zeigte ausgerechnet Laura ihm, wie nervenaufreibend es war, scheinbar endlos lange in ein unbewegtes Gesicht zu starren. Es war einer der Momente, die einem Dom bewusst machten, wie viel Macht seine Sub in Wirklichkeit über ihn hatte. Denn letztlich lag es an ihr, ihm die Macht über sie anzuvertrauen, oder sie ihm wieder zu entziehen. Er stellte sich aufrecht hin und wartete darauf, was geschehen würde. Als Laura die Hände auf den Rücken gleiten ließ, um ihren BH zu öffnen, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, das diesmal auch seine Augen erreichte. Er fand, dass sie es verdient hatte, mit einer ehrlichen Reaktion von ihm belohnt zu werden.
Laura war in der Tat dankbar dafür, dass Mario seine Maske kurz fallen ließ. Es gab ihr die Bestätigung, dass ihm durchaus bewusst war, dass sie auch anders hätte reagieren können. Und sie sah, wie viel ihm
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