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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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Familienmitglieder ausgesetzt sind und ein völlig fremdbestimmtes Leben führen müssen, wäre die Alternative in den allermeisten Fällen der Verlust der kompletten Familie.
    Da aber die Familie in der muslimischen Kultur einen sehr hohen Stellenwert hat und das ganze Leben auf diese Gemeinschaft ausgerichtet ist, ist dieser Schritt für die meisten Frauen undenkbar. Stattdessen ertragen sie still und leise ihre manchmal fast unmenschlichen Qualen und vertrauen sich höchstens den weiblichen Familienmitgliedern an.
    Aufgrund der wachsenden Zahl von bikulturellen Partnerschaften in Deutschland werden mittlerweile auch immer öfter deutsche Frauen, so wie Petra und ich, in diese frauenverachtenden Strukturen hineingezogen. Nur mit Mühe hatte ich mich befreien können und nun galt es also, auch Petra aus ihrer Hölle zu befreien.
    Am Morgen des herbeigesehnten Samstags machte ich mich mit sehr gemischten Gefühlen auf den Weg zu Petra. Ich war furchtbar aufgeregt und malte mir in allen Farben aus, was mich erwarten könnte. Zum Glück war wenig Verkehr, sodass ich mich beim Fahren nicht sonderlich konzentrieren musste und meinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.
    Schneller, als ich damit gerechnet hatte, bog ich nach ungefähr zwei Stunden Fahrzeit in die Straße ein, die mir Petra als ihre Adresse genannt hatte. Ich versuchte meine Ankunft durch eine intensive Parkplatzsuche noch etwas hinauszuzögern.
    Sosehr ich mich auf das Wiedersehen mit Petra freute, so unangenehm war mir die Vorstellung, Kerim gegenüberzustehen. Dies würde sich aber nicht vermeiden lassen, da ich mir sicher war, dass er ebenfalls zu Hause sein würde. Er würde uns wahrscheinlich keine Sekunde aus den Augen lassen, weil er davon ausgehen musste, dass Petra mir ansonsten von ihrem Elend erzählte.
    Zehn Minuten später hatte ich mein Auto geparkt und es gab nichts mehr, was meinen Besuch nun noch aufschieben konnte. Entschlossen drückte ich auf den Klingelknopf, an dem Petras Name stand. Ich hatte den Finger noch nicht richtig von der Klingel genommen, als die Tür auch schon aufgerissen wurde und ich in Petras vertrautes Gesicht sah. Wir fielen uns um den Hals und lagen uns wie zwei Ertrinkende in den Armen.
    Mit einem Mal spürte ich, wie Petra am ganzen Körper zu zittern begann. Ich umschlang sie noch fester und flüsterte ihr ein »Alles wird gut« ins Ohr. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Kerim hinter ihr Stellung bezogen hatte, und ich löste mich vorsichtig aus Petras Umarmung.
    Ich musste meine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um auch ihm ein freundliches Lächeln zu schenken. Die Distanz wahrend, streckte ich ihm meine Hand zur Begrüßung entgegen. Doch bevor ich es verhindern konnte, hatte er mich schon in seine Arme gerissen und drückte mir die in der türkischen Kultur üblichen Begrüßungsküsse auf die Wangen.
    Ich konnte es nicht verhindern, dass eine Welle von Ekel meinen Körper durchflutete.
    Nur Petra zuliebe riss ich mich zusammen. Es erschien mir wie eine Ewigkeit, bis Kerim endlich von mir abließ.
    Petra nahm mich an der Hand und zog mich durch die Küche in das angrenzende Wohnzimmer. Liebevoll hatte sie dort den Kaffeetisch gedeckt und sogar meinen Lieblingskuchen gebacken. Während sie mir eine Tasse Kaffee einschenkte, packte ich meine mitgebrachten Geschenke aus. Höflichkeitshalber hatte ich auch eine Kleinigkeit für Kerim besorgt. Da er Raucher war, hatte ich ihm ein Feuerzeug und eine Schachtel seiner Zigarettenmarke eingepackt. Für Petra hatte ich ein wunderschönes Seidentuch in verschiedenen Rottönen sowie ein dazu farblich abgestimmtes Armband erstanden. Als sie es auspackte, liefen ihr Tränen über die Wangen, so gerührt war sie. »Du weißt sogar noch, dass Rot meine Lieblingsfarbe ist«, freute sie sich.
    Auch Kerim hatte mittlerweile ausgepackt und bedankte sich überschwänglich. Eines musste man ihm lassen: Er war ein geborener Schauspieler. Hätte ein Außenstehender dieses ganze Szenario beobachtet, er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, welche Vorgeschichte uns alle miteinander verband.
    Ich konnte nicht verhindern, dass mich kurzzeitig ein Gefühl von Bitterkeit erfasste. Um dieser Empfindung nicht weiter nachzugehen, bat ich Petra lächelnd um ein Stück des köstlich duftenden Kuchens. Während wir aßen, herrschte einvernehmliches Schweigen. Mir schwebten tausend Sachen durch den Kopf und ich tauchte tief ab in längst vergangene Zeiten.
    Erst das Klappern von Geschirr

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