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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Raum.
    Dr. Hauser saß mit nach vorn gebeugtem, mit der Hand abgestütztem Kopf am Tisch, starrte vor sich hin und murmelte „per Fax.“
    Dr. Lauring lehnte am Kamin.
    Eine lange Weile herrschte Stille im Raum.
    Dann begann die Frau stockend: „Sie können… Ich habe…“ Und sie gestand Dr. Hauser die Ergebnisse ihrer Arbeit in den letzten Wochen, gestand, dass die Außerirdischen die deutsche Schriftsprache auf dem Niveau eines Abiturienten beherrschten.
    Stephan Ramlundt raste die schmale Zufahrtsstraße zum Waldhaus in entgegengesetzter Richtung entlang. In wenigen Minuten würde er die Hauptstraße erreichen und dort entscheiden müssen, nach rechts oder links abzubiegen. Nur das und seine Geschwindigkeit interessierten ihn in diesen Sekunden, nicht aber, wie ein Wesen, kaum 70 Zentimeter groß, einen schweren Truck bedient und steuert und wie es, vor wenigen Tagen einem Analphabeten nur wenige Schritte voraus, glaubwürdig per Fax einen Wasserwagen ordern kann. Unerhörte Begebenheiten zwar, aber im Augenblick kam es nur darauf an, Schaden zu vermeiden, zu begrenzen, wenn nicht alles, was in den letzten Wochen um die Exterraner geschehen war, umsonst gewesen sein sollte.
    Ramlundt erreichte die Hauptstraße. Trotz aller Eile hielt er an, stieg aus und betrachtete den Boden.
    Sekunden später bremste hinter ihm Franziskas Wagen und danach Markowitschs. Beide eilten zu Ramlundt, der gebückt an der Einmündung stand und auf etwas am Boden deutete. „Das könnten sie sein“, rief er den Zueilenden entgegen.
    Früherer Regen hatte Sand auf den Asphalt des Straßenrandes gespült, und in ihm hatten sich Spuren eines Zwillingsreifens eingedrückt.
    „Die Abdrücke sind einigermaßen scharfkantig“, erläuterte Markus Markowitsch, der ungeachtet seiner hellen Hose sich hingekniet hatte und den Boden aus nächster Nähe betrachtete. „Das heißt, sie sind erst vor kurzem entstanden.“ Verkneifen konnte er sich nicht hinzuzufügen: „Karl May muss man gelesen haben.“
    Das Reifenrelief befand sich am rechten Straßenrand und die Längsrille wies nach links.
    „Nach links also“, bekräftigte Franziska. Sie ließ ihr Auto stehen und stieg zu Ramlundt. Wenig später rollten die beiden Wagen nach links die Hauptstraße entlang.
    Franziska Hauser-Lan ließ sich von der Eigentümerfirma, die Dr. Lauring unterdessen ermittelt hatte, Kennzeichen, Typ und Aussehen des Wasserwagens per Mobiltelefon durchsagen. Sie hatte während des Gesprächs Mühe, die Leute davon abzuhalten, die Polizei einzuschalten.
    Die Unsicherheit wuchs, je länger sie fuhren und je mehr abzweigende Straßen sie passierten. Und ebenso nahm die Befürchtung zu, dass die Ausreißer gänzlich ohne Aufsehen in der Öffentlichkeit wohl nur durch einen unwahrscheinlichen Zufall eingefangen werden konnten.
    Ähnliches musste wohl auch Dr. Hauser durch den Kopf gegangen sein; denn bereits nach dem Verlauf einer halben Stunde benachrichtigte er die Verfolger, dass er einen Hubschrauber gechartert habe, der in den nächsten Minuten starten und das Terrain um die Hauptstraße herum weiträumig absuchen würde. „… es müsste doch mit dem Teufel zugehen…“, setzte er hinzu.
    Nach dieser Nachricht sahen sich Stephan und Franziska erleichtert an. Hauser zögerte nicht. Er wusste, was für ihn auf dem Spiel stand.
    Sie unterrichteten den ihnen folgenden Markowitsch und verlangsamten die Fahrt.
    Wenig später erblickten sie hinter sich den Helikopter, der offenbar jeder Nebenstraße ein Stück folgte.
    Zwei Dinge gaben Hoffnung: Die Tankfüllung des Lasters, so die Verleihfirma, reichte nur für etwa hundert Kilometer. Und die amphibischen Wesen mussten, wenn sie keine Schädigung durch Dehydratation erleiden wollten, etwa alle drei Stunden eine Zeit lang ins Wasser.
    Beinahe exakt nach diesem Zeitraum meldete der Pilot, dass er rechter Hand, hinter der Siedlung Harbruck auf einem Platz und unter Bäumen ein Fahrzeug gesichtet habe, das das gesuchte sein könnte. Er bliebe aber in Bereitschaft, weil er sich nicht sicher wäre, da er, um nicht auf seine Mission aufmerksam zu machen, auf eine Landung verzichtet habe.
    Stephan Ramlundt atmete erleichtert auf.
    Wenig später las Franziska vom Wegweiser: „Harbruck“. Sie bogen von der Hauptstraße ab, durchquerten den kleinen Ort und pirschten sich in langsamer Fahrt an ein schattiges, ebenes Gelände heran, das wohl als Festplatz dienen mochte. Unter einer mächtigen Linde stand der gesuchte

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