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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Wasserwagen. Aus dem geöffneten Auslauf sprudelte Wasser in einem breiten Fächer, in diesem bewegten sich behänd hin und her die beiden Aliens, und man hätte gesagt, wenn der Vergleich nicht allzu menschlich wäre, sie taten das mit größtem Vergnügen.
    Sie unterbrachen ihr Gebaren auch nur einen Augenblick, als die drei Menschen aus ihren Autos stiegen und auf sie zugingen, darauf bedacht, dem Wasserspiel nicht zu nahe zu kommen.
    Die drei warteten ab, ängstlich in die Runde schauend, ob nicht irgendwelche Beobachter das Schauspiel verfolgten.
    Stephan Ramlundt konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, zwei Jugendliche vor sich zu haben, die sich sorglos ein Vergnügen, ein kleines Abenteuer gönnten, ohne sich irgendwelcher Konsequenzen wirklich bewusst zu sein.
    Dann drehte Grit das Wasser ab. Und wieder wunderte sich Ramlundt. Das Schließen des Ventils erforderte, konnte er sich vorstellen, keinen unerheblichen Kraftaufwand. Das Mädchen vom fremden Stern tat’s mit Leichtigkeit.
    Lissi hatte sich zum Fahrerhaus empor gehangelt, ließ sich, ihr Notebook in der Hand, herabgleiten, kam auf die drei Menschen zu, setzte sich außerhalb der von der Wasserorgie verursachten Schlammpampe ins Gras und schrieb: „hallo, Stefan.“
    Der also Begrüßte lachte. „Hallo Lissi“, antwortete er. „Ihr habt uns einen schönen Schreck eingejagt!“ Er glaubte, sich nicht mehr bemühen zu müssen, abstrakte Wendungen zu vermeiden.
    Und prompt kam die Antwort, die seine Vermutung bestätigte: „wir wollten einen blick jenseits der mauer. leider haben wir übersehen, dass das auto nur wenig treibstoff hat. also gehen wir zurück.“
    „Gut, gehen wir zurück. Steigt ein, hier.“ Er öffnete hastig die hintere Tür seines Wagens. Auf der Straße fuhr ein Auto vorbei, dessen Fahrer aber offenbar auf die Gruppe nicht achtete. Ein Reiter hingegen, der aus einem Feldweg kommend auf den Platz einschwenkte, würde den Ort des Geschehens unmittelbar passieren.
    Munter, man hätte meinen können, ohne das geringste Gefühl, etwas Unerwünschtes getan zu haben, schlüpften die beiden in das Auto, ungeachtet der Reste lehmigen Bodens an ihren Flossen.
    „Der Laster…?“, fragte Markowitsch.
    Schon den inneren Türgriff in der Hand, antwortete Stephan Ramlundt „Den soll die Firma hier abholen.“
    Der Reiter war heran. Er zügelte sein Pferd, besah sich die Schlammpfütze und schüttelte missbilligend den Kopf. Aber da starteten die Autos bereits und bogen auf die Straße ein.
    Als hätte er die Kollegen ungeduldig erwartet, stand Dr. Hauser auf der Veranda, als sie ankamen.
    Dr. Lauring nahm die beiden Ausreißer in Empfang, die unbekümmert sofort ihrem Bassin zustrebten und eintauchten.
    „Beeilen Sie sich. Wir treffen uns gleich bei mir“, ordnete Dr. Hauser mit erhobener Stimme an und verschwand im Haus.
    Nachdem sie Platz genommen hatten, begann er ohne Umschweife: „Doktor Lauring hat Großartiges geleistet, unsere beiden beherrschen die Schriftsprache, ihr Verdienst. Dennoch missbillige ich ihr Verhalten auf das Schärfste, Frau Laurin. Ich zweifle nicht, dass der Vorfall heute ein Produkt Ihrer Geheimniskrämerei ist. Sie hätten parallel zur Sprache lernen müssen, dass sie andersgeartet sind und sich der eigenen Sicherheit wegen entsprechend bewegen müssen. Dabei denke ich noch nicht einmal an die Umstände der Beschaffung des – Ausgangsmaterials.
    Stellen Sie sich vor, es wäre heute jemand auf sie aufmerksam geworden!“
    „Es ist ja nicht passiert, Vater!“, beschwichtigte Franziska. Hauser senkte den Kopf, sammelte, räusperte sich. „Wir müssen mit ihnen sprechen“, sagte er rau, „und zwar bald.“ Plötzlich ging die Tür auf. In der Öffnung standen Lissi und Grit. Offenbar kamen sie direkt von ihrem Bad; von ihren Körpern rann Wasser. Aber jede trug ihr Notebook. Beide Monitore leuchteten, und auf beiden stand das Wort „jetzt!“
    Die fünf Menschen saßen wie weiland jene im Märchen Dornröschen, als sei ein Zauber in sie gefahren, der sie jeder Bewegung beraubte.
    Die Erste, die sich fing, war Dr. Lauring. „Ja“, sagte sie belegt. „Warum nicht.“ Und sie blickte auf Hauser.
    Auch er fasste sich. Es kam Leben in ihn. „Aber ja“, rief er. „Setzt euch. Ein bisschen bequemer machen wir uns die Konversation schon. Eine Minute. Kollege Markowitsch, den Beamer! Es geht ganz schnell“, entschuldigte er sich und blickte dabei wahrhaftig die beiden exotischen Mädchen an.
    Diese

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