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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Erleichterung. „Ich glaube, dein Goldstück verlangt nach dir.“
     
    Mit verschränkten Armen lehnte er am Türrahmen. Sein breites Kreuz füllte die Öffnung nahezu vollständig aus. Ein unwiderstehliches Lächeln umspielte seinen Mund.
    Susanne hatte ihn natürlich schon längst mit flinken Schritten die Treppe nach oben kommen hören. Dank seiner unendlich langen Beine benötigte er nur die Hälfte der Stufen. Sie hatte heimlich mitgezählt. Wenn er es eilig hatte, reichte ihm sogar jede dritte Stufe.
    Sie mühte sich redlich , sich unbeeindruckt von seiner Anwesenheit zu zeigen. Demonstrativ wandte sie den Kopf zur Seite und blickte hinaus in den verschneiten Garten. Gestern Nachmittag hatte sie Matthias dabei beobachtet, wie er auf der Wiese mehrere Vogelhäuschen aufstellte. Während er die Körner in die Behälter füllte, war ein Leuchten in seinen Augen aufgetaucht und ein kindlich unschuldiger Ausdruck hatte sein kantiges Gesicht weich erscheinen lassen. Da war ihm ihr Herz zugeflogen.
    Beeindruckt und voller Freude stellte sie jetzt fest, von ihrem Sessel aus die Vögel um die besten Futterplätze raufen zu sehen. Und sie versuchte sich einzureden, Matthias könnte das keineswegs beabsichtigt haben.
    Aus den Augenwinkeln betrachtete sie verstohlen den Schiffskapitän. Ja, Matthias Clausing durfte sich zweifelsohne zu den schönsten Männern zählen, die ihr je begegnet waren. Und davon gab es wahrlich einige, sodass sie sich ein Urteil erlauben konnte. Allerdings hatte keiner von ihnen gleichzeitig in Mimik und Gestik solch ein Höchstmaß an Arroganz und Selbstsicherheit an den Tag gelegt wie Matt’n.
    Sorry! Wie Kapitän zur See Doktoringenieur Matthias Emanuel Clausing.
    Mein Gott, was für ein Name!
    Sie konnte sich in der Tat keinen passenderen Menschen zu diesem Namen vorstellen. Er war der geborene Anführer und seinen Beruf musste er als einen wahren Segen empfinden. Viel zu hochmütig, um selber Befehlen Folge zu leisten, erwartete er, dass die Dinge stets nach seinem Wunsch liefen. Und soweit sie es einschätzen konnte, lief tatsächlich alles nach seinen Vorstellungen. Seine Macht hatte sie am eigenen Leib zu spüren bekommen.
    Entspannt saß sie in dem kuschelig weichen Großmuttersessel, den ihr Matt’n vom Dachboden ins Schlafzimmer getragen hatte. Da sie nicht einmal mit den Zehenspitzen den Boden erreichte, hatte sie einen Fuß auf den kleinen Hocker gestellt. Der andere baumelte verspielt in der Luft. Wie immer trug sie keine Schuhe, eine liebenswürdige Marotte, die dem Kapitän bereits an Bord seiner „Heinrich“ aufgefallen war.
    Geistesabwesend strich sie ihrem Baby über das Köpfchen, während es ungerührt an ihrer Brust saugte. Sie schmunzelte glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Während der letzten Tage war sie sich beinahe wie Kolumbus vorgekommen, als sie absolut unbekannte Wesenszüge an dem eitlen und herrschsüchtigen Schiffskapitän kennengelernt hatte. Oder wer von seinen Besatzungsmitgliedern hätte vermutet, welch perfekten Babysitter er abgab? Er war sich weder zu fein, Manuels Windeln zu wechseln, noch die ihr selber so lästigen Hausarbeiten zu übernehmen. Ja, sie hatte ihn sogar seine Uniformhemden bügeln sehen! Und das mit einem absolut entspannten Zug auf dem kantigen Gesicht! Also wirklich, unglaublich !
    Ob sie nun wollte oder nicht, seine Häuslich keit und die Gabe, mit endloser Geduld und Ausdauer auch noch so grässliche Arbeiten in Angriff zu nehmen – und zu beenden! –, beeindruckten sie zutiefst. Wie ähnlich sich doch Adrian und Matt’n in dieser Beziehung waren. Vermutlich hatten die beiden das ihr abhanden gekommene Quantum an lobenswerten Attributen unter sich aufgeteilt.
    Matt ’n steckte voller Widersprüche und das hatte sie seit ihrer ersten Begegnung an ihm gereizt. Sie war überzeugt, mit der Entdeckung seiner positiven Charaktereigenschaften ziemlich allein auf weiter Flur zu stehen. Und dabei konnte sie sich keinen überzeugenden Grund denken, warum er derart eifrig bemüht war, eine solch angenehme Seite vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Keck hob sie ihre Stupsnase und blinzelte ihn an.
    „Du siehst mich an und lächelst dabei. Woran denkst du, Wireless ?“
    Wie immer wurde ihr beim Klang seiner Stimme warm ums Herz.
    „Ach, Matt’n, w as bist du bloß für ein selbstgefälliger …“ Sie kicherte und winkte ab.
    „ Sprich weiter. Was bin ich?“ Gemächlich schlenderte er durch den von der Wintersonne in

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