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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Alicia mitbringen. Als Trost gewissermaßen. Cat hat sie in eurer Hütte vergessen und vermisst sie ganz bestimmt.“
    Beate wendete den Kopf ab , als sie Tränen über ihr erhitztes Gesicht rinnen fühlte.

3 5. Kapitel
     
    „Streitet doch nicht.“
    Das dünne Stimmchen ließ die beiden Kampfhähne augenblicklich verstummen. Die Traurigkeit, die aus den Worten des Mädchens sprach, machte Beate und Alain gleichermaßen betroffen.
    Dabei war das gar kein richtiger Streit, ging es Alain durch den Kopf. Haben wir nicht lediglich darüber geredet, welche Kleidung ich Cat für die Heimreise kaufen sollte?
    Zugegeben, sie waren nicht gerade zurückhaltend bei der Wahl ihrer Worte und der Lautstärke, von einem Streit allerdings konnte längst keine Rede sein. Wie würde sein süßer Engel erst reagieren, wenn sie die erste echte Auseinandersetzung zwischen ihren Eltern miterlebte? Und dass es über kurz oder lang dazu kommen müsste, war für ihn so selbstverständlich wie die Tatsache, dass jeden Morgen die Sonne aufging. Es würde alles wieder werden wie früher und die Vorfreude beschleunigte seinen Pulsschlag.
    Mit zwei großen Schritten war er am Bett seiner Tochter. Er ließ sich auf die Fersen nieder, sodass er auf gleicher Augenhöhe mit Katrin war, räusperte sich und nahm ihre Hand in seine. „Verzeih mir, mein Engelchen. Ich …“ Sein Blick streifte Beate und er verbesserte sich: „Wir wollten dich bestimmt nicht erschrecken.“
    „Ihr streitet aber immer noch.“ Katrins Näschen kräuselte sich vorwurfsvoll. Dann versuchte sie eine strenge Miene aufzusetzen, so wie sie es mitunter bei ihrer Mama beobachtete.
    Fragend hob Alain die Augenbrauen. „Streit? Nein, das war … Ich hätte es eher … mmmh, eine Diskussion genannt.“
    „So wie ihr früher diskutiert habt?“
    Er grinste wie ein hirnloser Affe.
    „ Ähm“, war das Beste, was er nach einiger Zeit als Antwort anzubieten hatte.
    Katrin schüttelte den Kopf, klatschte sich die flache Hand an die Stirn und stöhnte lauthals. Hatte er das etwa vergessen? Erwachsene wollten manchmal einfach nichts verstehen.
    „Wie kommst du darauf? Woher weißt du das?“
    „ Maman hat mir davon erzählt.“
    „Aber nein , das hast du ganz falsch verstanden, Cat“, protestierte Beate halbherzig und sie spürte voll Entsetzen, wie verräterische Röte ihren Hals hinauf kroch. Was allerdings unbemerkt blieb, da sowieso niemand auf sie achtete.
    Alain beugte sich nach vorn und stützte seine Ellenbogen auf den Rand des Bettes. „Sie hat dir von mir erzählt?“
    „Bilde dir bloß nichts darauf ein“, knurrte Beate.
    „Ja, hat sie.“ Cat kam immer mehr in Fahrt und rückte dichter zu ihrem Vater. „Sie hat mir ganz genau beschrieben, wie der Palast von dem Prinzen aussieht und die Zimmer, in denen sie gewohnt hat. Und dass der Prinz ein ganz kluger Mann ist, der immer alles besser wusste als sie, und eine kohlrabenschwarze Zottelmähne hat.“ Sie strich ihm eifrig mit den Fingern die Haare glatt. „Und wie aus seinen Augen blaue Blitze schießen, hat sie mir erzählt. Meine Mama hat nämlich bei dem Prinzen in Paris gewohnt.“
    „ Hieß dieser Prinz zufällig … Alain?“
    Catherine grinste von einem Ohr bis zum anderen, während sich Beate immer unbehaglicher fühlte.
    „ Maman hat mir alles von dir erzählt.“ Sie lehnte sich vertraulich an seine Brust. „Und sie sagt, dass der Prinz etwas ganz, ganz Besonderes ist.“
    „So so, etwas Besonderes. Er muss demnach Alain heißen. Und sie hat dir erzählt, dass wir manchmal Streit hatten. Nein, ich meine natürlich Diskussionen.“ Purer Unglaube sprach aus Alains Worten, aus seinem Blick und seiner Haltung. Im Zeitlupentempo drehte er sich zu Beate um. Das wollte er noch einmal von ihr selber hören!
    S ie spürte seine märchenhaft blauen Augen auf sich gerichtet, aber sie wollte den Blick nicht erwidern, schaute stattdessen starr aus dem Fenster und tat, als sei sie taub. Das hektische Heben und Senken ihres Brustkorbes dagegen verriet sie. Ihre Ohrenspitzen waren inzwischen tiefrot angelaufen.
    Oh, warum nur musste Cat so eine Plaudertasche sein, grollte sie. Es war sonst gar nicht ihre Art, dermaßen offen und unbekümmert Fremden gegenüber zu sein. Aber Alain war ja in ihren Augen kein Fremder. Nach dem, was sie Cat alles erzählt hatte, musste sie sich bei ihm wie zu Hause angekommen fühlen.
    „Ihr habt früher oft gestritten und euch geärgert. Früher. In Paris. Das weißt du bestimmt

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