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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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von König James VI. von Schottland, dem späteren König James I. von England, geächtet worden. Sie waren dadurch zu Gesetzlosen geworden, die den Königen trotzten und Adlige in ihren Betten umbrachten. Wenn diese Highlander offizielle Gesandte ihres Clans waren, so bezweifelte Davina doch, dass die MacGregors irgendwelchen Gesetzen gehorchten, selbst jetzt. Waren sie also auch Söldner? Nein, sie waren Feinde der protestantischen Campbells. Sicherlich würden sie nicht auf Argylls Seite stehen. Doch warum sollten sie dem englischen Thron ihre Gefolgstreue versichern, wenn darauf einst ein König gesessen hatte, der versucht hatte, ihren Clan auszulöschen?
    »Seid ihr drei also Brüder?«, fragte sie Rob und hoffte, mehr über ihn zu erfahren und gleichzeitig von sich abzulenken.
    »Nur Colin ist mein Bruder. Will könnte man eigentlich auch so nennen, und Finn ist durch Heirat der Neffe meiner Tante geworden.«
    Davina nickte und rückte ein wenig näher an ihn heran, um seine Wunde zu untersuchen. »Warum ist Euer Vater zur Krönung des Königs gereist?« Sie riss einen Streifen Stoff von ihrem Rock ab und tränkte ihn in Wasser.
    »Jeder Chief und Chieftain nördlich von Edinburgh hat zugestimmt, der Proklamation beizuwohnen, um dem neuen Stuart-König ihre Unterstützung zu zeigen.«
    Davina sah ihn an, und er erwiderte ihren Blick. »Und Ihr«, sagte sie ein wenig atemlos, weil er ihr Gesicht so kühl musterte, »Ihr seid der Sohn eines Chiefs.« Sie verstand jetzt, warum ihn diese Aura von Autorität und Arroganz umgab. »Eines Chiefs, dessen Name unter James VI. fast ausgelöscht worden wäre.«
    »Aye«, entgegnete er ruhig, »eines Häuptlings, der deswegen unter Feinden gelitten hat, die noch feindseliger waren als die des Duke of York.«
    Sie berührte den Rand seiner Wunde leicht mit dem Tuch und dachte über seine Worte nach. Dieser Mann wusste, was es bedeutete, für das zu kämpfen, an das man glaubte, ganz egal, um welchen Preis. Aber woran glaubte er? »Und doch bekundet Euer Vater dem Thron jetzt seine Loyalität?«
    »Die gegen uns erlassenen Gesetze wurden von König Charles II. aufgehoben«, erinnerte er sie.
    Davina nickte. Sie hatte gelesen, dass Charles II. ein wohlwollender Herrscher gewesen war. Zu wohlmeinend, wie einige glaubten. Er hatte die Verbote aufgehoben, mit denen die Puritaner England überzogen hatten. Er hatte die Theater wieder geöffnet und erlaubt, dass Weihnachten wieder gefeiert wurde. Während seiner Regentschaft waren farbenfrohe Kleider Mode geworden, und die Kunst in all ihren Spielarten hatte wieder angesehen werden dürfen.
    »Unterstützt Ihr ebenfalls die Nachfolge des Duke of York auf den Thron?«, fragte sie.
    »Das wird von ihm abhängen.«
    Das war eine bewunderungswürdige Antwort. Sie bewies, dass Rob MacGregor zumindest kein Mann war, der sich den Überzeugungen anderer anschloss, solange er sich keine eigene gebildet hatte – aus welchem Grund auch immer sie sich jetzt in seiner Gewalt befand.
    »Jetzt habe ich eine Frage, die ich Euch stellen möchte, Mädchen.«
    Sie schloss die Augen und betete, dass Gott ihr vergeben möge, sollte sie gezwungen sein, ihn ein weiteres Mal anzulügen.
    »Habt Ihr ihn geliebt?«
    Ihre Hände zitterten und rissen das Tuch von seiner Schulter, was ihn zusammenzucken ließ. »Wie könnte ich einen Mann lieben, dem ich nie begegnet bin? Ich habe nur gehört, dass er …«
    »Ich spreche von Captain Asher«, unterbrach er sie.
    »Oh.« Sie öffnete die Augen und wünschte, sie hätte es gelassen, als sie sah, dass sich Neugier auf Robs Gesicht widerspiegelte. Sie musste mit ihren Antworten vorsichtiger sein. »Natürlich habe ich ihn geliebt. Edward war wie ein Bruder für mich.« Sie wandte ihre ganze Aufmerksamkeit wieder Robs Wunde zu und hoffte, dass ihre Antwort ihn zufriedengestellt hatte.
    Offensichtlich war es so, denn er ließ sich verbinden, ohne dass er noch etwas zu ihr sagte. Als sie fertig war, dankte er ihr, befahl Will, die erste Wache zu übernehmen, und streckte sich dann neben Davina aus. »Schlaft jetzt«, sagte er zu ihr, legte den verwundeten Arm über seinen nackten Bauch und schloss die Augen.
    Was sollte sie jetzt tun? Davina schaute sich im Feuerschein um und fing Wills Lächeln auf. Sie erwiderte es nicht, sondern legte sich nieder und drehte sich auf die Seite. Während sie schlaflos dalag, lauschte sie Robs tiefen, gleichmäßigen Atemzügen hinter sich.

Kapitel 6
    C aptain Edward Asher ging es

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