Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
sowohl hier als auch in Holland haben, die keinen römisch-katholischen Herrscher auf dem Königsthron haben möchten. Monmouth war an der Erarbeitung der Exclusion Bill 1 beteiligt …«
»… und dieses Gesetz spaltete das Land in zwei Parteien«, beendete Colin den Satz, wobei er den neugierigen Blick ignorierte, mit dem Will erst ihn und dann Rob ansah. »Die Whigs haben das Gesetz unterstützt, und die Tories waren dagegen. James sah sich in der Situation, von allen Entscheidungen, die von der Regierung getroffen wurden, ausgeschlossen zu sein, und wurde von König Charles, seinem Bruder, für viele Jahre ins Exil geschickt.«
»Das ist richtig«, erklärte Davina, die von Colins politischem Wissen überrascht und fasziniert war. Es gab einige Dinge, die sie diesen Männern oder irgendjemand anderem niemals anvertrauen würde, aber welche Gefahr konnte darin liegen, endlich jemandem ihre Ansichten über Staat und Religion darzulegen? »Im Gegensatz zu James, der schon bald der gekrönte König sein wird, kämpfen Monmouth und Argyll unerschütterlich weiter gegen die Religionsfreiheit.«
»Aye, das wissen wir«, sagte Colin und sah sie über die Flammen hinweg an. »Es ist unsere Religion, die die Protestanten auslöschen wollen. Wir wissen, wo Charles in dieser Sache stand, aber über James of York haben wir bisher kaum etwas gehört. Was wisst Ihr über ihn?«
Davina kam zu dem Schluss, dass der Wissensdurst des jungen Mannes nur wenig beängstigender war als der des Kriegers neben ihr. Sie erwiderte seinen Blick und beantwortete die Frage mit vorsichtiger Zurückhaltung. »Er ist ein Mann, der für das einsteht, an das er glaubt.«
»Ist das so?«, fragte Colin, und in seiner Stimme schwang eine Mischung aus Neugier und Skepsis mit.
»Ja, das ist es«, entgegnete Davina und nahm die Herausforderung an. »Er hat sich geweigert, seinen Glauben zu verraten, als vor einigen Jahren der Te st Act 2 verabschiedet wurde, und er hat stattdessen sogar seinen Posten als Lord High Admiral aufgegeben. Er hat sich einer Opposition gestellt, die andere Männer in die Knie gezwungen hätte, und das alles wegen seines Glaubens.«
Colin nickte. Seine Gesichtszüge wirkten weich im Feuerschein, doch seine Augen glühten vor Leidenschaft. »Ich kenne einen solchen Mann wie ihn, aber der würde seine Töchter nicht mit Protestanten verheiratet haben.«
Davina warf ihm einen letzten einschätzenden Blick zu, ehe sie sich abwandte, um nach dem Wassersack zu greifen, den Will ihr zugeworfen hatte. Sie argwöhnte, dass Colin mehr über den Duke of York wusste, als er zugeben würde. Aber dennoch wusste er nicht alles, und seine Fragen klangen ausreichend unschuldig. »Das war König Charles’ Werk und sein Versuch, James’ Feinde davon zu überzeugen, dass er nicht konvertiert war«, sagte sie und wandte ihre Aufmerksamkeit Robs Wunde zu.
»Woher wisst Ihr all das?«
Davina blinzelte bei Finns leise gestellter Frage. Sie hatte eben den Stopfen aus dem Trinkschlauch ziehen wollen, doch jetzt verharrte sie mitten in der Bewegung. Ja, woher wusste sie all das? Eine gute Frage … und die tödlichste von allen. Sie war so darauf bedacht gewesen, sich mit ihrem Wissen über das Haus Stuart zu brüsten, dass sie nicht bedacht hatte, ob sich vielleicht einer ihrer Zuhörer darüber wundern würde, wie sie an dieses Wissen gelangt war. Verdammt, sie war absolut unbegabt, wenn es um Täuschung ging!
»Ich lese jeden Tag«, gab sie Finn zur Antwort und wandte den Blick von ihm ab. Das war keine Unwahrheit. »Ein Teil meines Unterrichts im Kloster schloss das Lesen alter Dokumente und Bücher über Englands Geschichte mit ein.«
»Nun, mir ist es egal, wer hinter Euch her ist, Mädchen«, verkündete Will und machte damit dem Gespräch dankenswerterweise ein Ende. Er zog sich einen Teil seines Plaids von der Schulter, schob es sich als Bündel unter den Kopf und schloss die Augen. »Jetzt seid Ihr jedenfalls bei den MacGregors.«
»Und einem Grant«, fügte Finn hinzu, reckte stolz das Kinn vor und bedachte Davina mit einem Lächeln, das sie dazu brachte zurückzulächeln, ehe auch er sich für die Nacht zur Ruhe legte.
Sie waren MacGregors. Im Kloster hatte man nur wenig über sie gewusst. Die Ehrwürdige Mutter hatte nur hin und wieder von ihnen gesprochen, während Davina ihre Lektionen über das Parlament gelernt hatte. Nach Jahrhunderten blutiger Schlachten mit den Campbells und Colquhouns waren die MacGregors im Jahre 1601
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