Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
sonst wusste sie, das sie nicht in einem Buch gelesen hatte? Hatte der Angriff auf ihr Leben irgendetwas mit der Krönung des neuen Königs zu tun? Sie weigerte sich, ihm irgendetwas zu sagen, doch das war egal. Denn er wusste alles, was er wissen musste. Davina Montgomery war eine Gefahr und ein Risiko, und Rob war niemals leichtsinnig.
»Es gibt ein Kloster in Ayrshire«, sagte sie jetzt, als würde sie die tiefe Sorge erkennen, die ihm die Stirn furchte. »Dort werde ich sicher sein.«
Rob sah sie schweigend an. Sie wollte nicht dorthin gehen. Das las ihr in ihren Augen. In ihnen stand ein resignierter Ausdruck – als bliebe ihr keine andere Wahl, als ihr Schicksal zu akzeptieren. »Ihr habt gesagt, Ihr würdet nirgendwo sicher sein.«
»Ich hatte die Abtei Courlochcraig vergessen. Ich hatte meine Gedanken nicht beieinander.«
Es wäre eine Lösung. Er könnte sie in diesem Kloster in Ayr lassen, was ihre Feinde von seinem Clan fernhalten würde. »Sehr gut. Wir werden Euch also nach Ayrshire bringen.«
»Dafür wäre ich dankbar«, sagte sie und stand auf. Sie reichte ihm knapp bis zur Brust und nahm jetzt ihren ganzen Mut zusammen, der sie wie einen Mantel umgab. »Mein Leben hat bereits zu vieles gekostet. Ich will nicht, dass es auch noch Euch Eures kostet.«
»Das will ich auch nicht.« Er wandte sich von ihr ab, bevor er in Versuchung geriet, über die ungewöhnliche Schönheit ihrer Augen nachzudenken. War es das flirrende Sonnenlicht, das durch den Baldachin hellgrünen Laubes schien, das sie in einem dunklen Himmelblau schimmern ließ? Verdammt, er könnte Befriedigung darin finden, ihr ewig in die Augen zu sehen, ihr all ihre Geheimnisse zu entreißen und …
»Lasst uns Ordnung machen und aufbrechen.« Er ging zu seinem Pferd, zog eine frische Tunika aus der Satteltasche und zog sie sich über. Dann verschwand er hinter einem Baum, um sich zu erleichtern und währenddessen nachzudenken. Er musste davon ausgehen, dass sie von irgendwelchen Soldaten verfolgt werden könnten, die den Angriff auf das Kloster überlebt und ihn mit Davina vielleicht hatten davonreiten sehen. Ein guter Spurenleser würde entdecken – oder riechen –, was auch immer sie zu sorglos hinter sich zurückgelassen hatten.
Rob spähte um den Baum herum und beobachtete Davina, die mit Finn sprach, während sie ihre Pferde sattelten. Sie besaß nicht das gezierte Gebaren einer adligen Lady. Sie sprach leise und schien von ausgeglichenem Gemüt zu sein, abgesehen davon, dass sie versucht hatte, ihn mit seinem eigenen Dolch zu töten. Sie hatte für ihn gebetet … Er betrachtete die schweren Gewänder, die viel von ihrer Gestalt verhüllten, und ertappte sich dabei, dass er sich fragte, wie sie wohl darunter aussehen mochte. Davina war dünn, so viel konnte er sagen. Die raue Wolle hing in schweren Falten um ihre schmalen Schultern und bündelte sich um ihre Taille, die durch das Seil, das sie sich umgeknotet hatte, kaum betont wurde. Sie brauchte etwas Kräftiges zu essen, doch jetzt war nicht die Zeit, auf die Jagd zu gehen. Er betete, dass man ihnen nicht folgte. »Wenn wir hart reiten«, sagte er zu allen, als er hinter dem Baum hervorkam, »können wir Ayrshire in ein paar Stunden erreichen.«
»Hart reiten?« Das Mädchen wandte sich zu ihm um, die Augen rund vor Furcht.
»Sind Eure Muskeln steif?«, fragte er sie, als er bemerkte, dass ihre Hand nach hinten geglitten war und sie ihre Oberschenkel rieb.
»Es wird schon gehen.« Sie lächelte ihn rasch an und wandte sich dann ab.
Rob starrte ihr einen Moment lang hinterher und verfluchte die Wirkung, die selbst ihr höchst beiläufiges Lächeln auf ihn hatte.
»Wir werden von jetzt an unsere Spuren verwischen«, rief er den anderen zu. »Als hätten wir hier keine Rast gemacht. Will, du und Colin schleppt den heruntergefallenen Ast dort auf die Feuerstelle. Finn, verstreu einige Zweige um die Stelle herum.« Seine Augen fanden wieder Davinas, die sich zu ihm umgedreht hatte. »Wenn Ihr Euch bewegt, hilft das, Eure Steifheit erträglich zu machen. Sucht nach Pferdeäpfeln und bedeckt alle, die ihr findet, mit Blättern.«
Sie zog die Nase kraus, ehe sie sich umwandte und mit ihrer Aufgabe begann. Dieses Mal konnte er nicht anders – er musste lächeln.
Kapitel 7
D avina brauchte eine Weile, ehe sie sich entspannte und die Augen öffnete, die sie fest geschlossen gehalten hatte. Ihr war bis dahin nicht bewusst gewesen, wie heftig sie sich am Arm des Highlanders
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