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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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anderen Ort hätte Davina den Lärm um sich herum vielleicht willkommen geheißen, aber die meiste Zeit waren diese Geräusche der Normalität für sie nur die Erinnerung an das gewesen, was sie niemals würde haben können.
    Wie sehr sie dieses lärmige Treiben jetzt vermisste! Eine Träne quoll unter ihren Wimpern hervor, als Davina daran dachte, wie sie über die Mauer des Turms gespäht und die Männer gesehen hatte, deren Gesichter und Stimmen ihr so vertraut geworden waren wie ihre eigenen. Männer, die jetzt leblos und stumm dalagen. Und die Nonnen … ihre Schreie aus der brennenden Kapelle würden sie ihr ganzes Leben und noch zehn Mal länger verfolgen.
    Davina wischte sich über die Wange und kämpfte, um ihren Kummer beiseitezuschieben, doch das Schweigen, das sie so sehr genoss, verstärkte das Gefühl der Einsamkeit nur noch.
    Sie bemerkte, dass Finn zu ihnen aufgeschlossen hatte und sein Pferd jetzt in gleichmäßigem Schritt mit ihrem mithielt. Davina sah ihn aus umflorten Augen an. Er lächelte leicht, und wieder einmal stellte sie ihn sich als Engel vor, der vom Himmel herabgekommen war, vielleicht mit Flügeln, die er jetzt unter seinem Plaid verbarg.
    »Wo seid Ihr zu Hause?«, fragte sie ihn, während sie verzweifelt nach einer Ablenkung von ihrem Schmerz suchte.
    »Auf Skye.«
    Bei dieser Antwort musste sie lächeln. Sie hatte die ganze Zeit recht gehabt, was ihn betraf.
    »Ist es sehr weit entfernt?«
    »Weit genug«, antwortete Rob hinter ihr.
    Für was?, fragte Davina sich. Weit genug, um sich zu verstecken und niemals gefunden zu werden? War das von Bedeutung? Wenn er bis jetzt in allem die Wahrheit gesagt hatte, dann brachte er sie tatsächlich nach Ayrshire und würde sie dort lassen. Sie sollte sich erleichtert fühlen, dankbar, dass Gott ihn geschickt hatte, ihr zu helfen. Aber zuerst musste sie sicher sein, dass wirklich Gott es gewesen war, der ihr diesen Mann gesandt hatte, und nicht etwa doch ihre Feinde.
    »Sagt mir, wie es dazu gekommen ist, dass Ihr Edward begegnet seid!«
    Er richtete sich hinter ihr auf. Davina spürte ein Anspannen fein geschliffener Muskeln, das ihre bedrückten Gedanken in alle vier Winde zerstreute, jedoch nur, um von sogar noch finstereren ersetzt zu werden, als seine Hand sich auf ihre Hüfte legte. Keiner der englischen Soldaten in St. Christopher hatte sie jemals mit einer solchen Vertraulichkeit berührt. Es war ihnen verboten gewesen, auch wenn Edward sie einmal umarmt hatte. Sie wusste nicht, wie sie auf diesen halb bekleideten Highlander reagieren sollte, der sie festhielt, als gehörte sie ihm.
    »Euer Captain Asher hat erbittert gekämpft. Er sagte mir, dass Ihr am Leben seid, nachdem er Euren Pfeil in meiner Hand sah. Er hat mich angefleht, Euch zu retten.«
    Davina lächelte und schloss die Augen, als sie an ihren liebsten Freund dachte. Selbst den Tod vor Augen, hatte Edward versucht, sie zu beschützen.
    »Er sagte mir, dass Eure Feinde Euch verbrennen wollen«, sprach Rob weiter. Davina erblasste. Ihr Captain hatte dem Highlander also doch mehr gesagt, als Rob zunächst zugegeben hatte. Was wusste er noch?
    »Hat er Euch auf Befehl König Charles’ bewacht?«
    »Nein«, sagte sie wahrheitsgemäß.
    »Hat er Euch also deshalb beschützt, weil er Euch geliebt hat?«
    All ihre Vorsicht hätte Davina nicht auf Finns Frage vorbereiten können. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte, und wandte sich ihm zu. An seiner verlegenen Miene erkannte sie, dass auch Rob ihn anstarrte.
    »Er hat mich geliebt«, gab sie zu und wünschte, so wenig zu lügen wie möglich. Er hatte es ihr in jener Nacht vor ihrer Tür sagen wollen, hatte aber nie mehr die Chance dazu bekommen. Vielleicht war es besser, dass er heimgegangen war zu Gott, ohne zu wissen, dass sie nicht das Gleiche für ihn empfunden hatte. »Er war ein guter Mann – und einer, den ich nie vergessen werde.«
    »Ein Captain verfügt nicht über die Befehlsgewalt, sein ganzes Regiment in einem Kloster versteckt zu halten, um ein Mädchen zu beschützen, ob er es liebt oder nicht«, sagte Rob mit einer Spur von Härte in der Stimme. Davina spürte, dass er tief Luft holte, als wollte er versuchen, das zu zügeln, was er fühlte, was immer es war. »Ich habe lange genug zugelassen, dass Ihr meinen Fragen ausweicht. Ich will jetzt die Wahrheit über all das wissen, Davina.«
    Rob war wütend. Er wollte Antworten, und er bekam sie nicht. Dennoch klang ihr Name auf seinen Lippen sanft und seltsam

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