Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
innig. Wie lange war es her, seit ein Mann ihn so ausgesprochen hatte? Der letzte war Captain Geoffries gewesen, als er von ihr fortgegangen war. Davor vielleicht ihr Vater, sie wusste es nicht …
»Sollte ich meinem Clan den Krieg bringen, weil ich Euch helfe, dann will ich wissen, warum.«
Bei seinen Worten wandte Will, der ihnen ein kleines Stück vorausritt, sein Pferd und warf seinem Cousin einen neugierigen Blick zu. Rob ignorierte es und senkte die Stimme, sodass nur Davina und Finn, der so dicht neben ihnen ritt, ihn hören konnten.
»Sagt mir, warum man Euch weggesperrt hat, als hätte man Euch vergessen, Euch aber dennoch beschützt hat wie eine Königin!«
Als hätte man Euch vergessen. Die Wahrheit seiner Worte traf Davina bis ins Herz. Ihre Familie wusste, dass sie existierte, und obwohl eine Legion der besten Männer des Königs geholfen hatte, sie aufzuziehen, blieb die unumstößliche Tatsache bestehen, dass sie verlassen worden war. Ihre Kindheit war einsam gewesen, und ihre Zukunft, falls sie sie erlebte, würde erfüllt sein von kalten Lächeln und falscher Zuneigung.
Aber ihr war von Gott auch viel gegeben worden. Da waren die Nonnen gewesen, die sie geliebt hatten, und Männer, die ihr Leben für sie gegeben hatten. Sie hatte kein Recht, sich zu bedauern und über Dinge zu beklagen, die für sie nicht hatten sein sollen, und sie hatte sich auch nie Selbstmitleid hingegeben. Doch in den Armen dieses Mannes zu sein und mit ihm und seinen Gefährten über von Heidekraut bewachsene Hügel zu reiten, als wäre sie nichts als ein Highland-Mädchen, das mit ihrem Ehemann nach Hause zurückkehrte, weckte Davinas Sehnsucht stärker als irgendetwas anderes jemals zuvor.
»Was habt Ihr mit dem König zu tun, Davina? Warum wollen Argyll oder Monmouth Euren Tod?«
Sie wandte sich zu ihm um, wollte, dass er die Wahrheit in ihren Augen sah, und wollte sie in den seinen sehen.
»Wisst Ihr das wirklich nicht, Rob MacGregor?«
»Nein, Mädchen, ich weiß es wirklich nicht.«
Seine Antwort machte sie nicht so froh, wie sie es gehofft hatte. Wenn er es nicht wusste, dann war noch Zeit, ihn aus dieser Sache herauszuhalten und gegen ihre egoistischen Sehnsüchte anzugehen. Sie konnte niemals zu ihm gehören – oder zu irgendeinem Mann wie ihm. Das Leben, von dem sie träumte, war einfach nur … ein Traum. Sie hatte das gewusst, seit sie ein Kind war, und sie hatte nicht vor, jenes einsame kleine Mädchen aufzuwecken.
»Bitte versteht«, sagte sie und wandte sich wieder nach vorn, »dass ich es vorziehe, Euch nicht mehr zu erzählen. Ich bin dankbar für Eure Hilfe und erbitte nicht mehr von Euch als ein Lebewohl, wenn wir Courlochcraig erreichen.«
Rob bewegte sich nicht hinter ihr. Genau genommen war Davina sicher, dass er nicht einmal atmete. Dann, mit einem Ruck an den Zügeln, der sein Pferd antrieb, schneller zu laufen, richtete er sich auf. »Wie Ihr wünscht.«
Jeder Augenblick, der sich in Schweigen zwischen ihnen dehnte, hallte wie eine Trommel in Robs Ohren wider. Welche Geheimnisse auch immer Davina hütete, sie hatte klargemacht, dass sie sie ihm nicht verraten würde. Er wusste, dass sie nicht glücklich darüber sein konnte, in ein anderes Kloster zu gehen, eines ohne Armee, doch sie würde ihn lieber davonziehen sehen, als ihm die Wahrheit zu sagen. Rob hätte einen solchen Mut bewundert, wäre er nicht so gekränkt gewesen. Im Lager hatte er es noch reizend gefunden, dass sie um seiner Sicherheit willen gelogen hatte. Aber die Wahrheit war immer genau dort in ihren Augen – immer gegenwärtig, wenn sie mit ihm sprach. Sie vertraute ihm nicht, auch wenn er sein Leben riskiert hatte, um sie zu retten. Er war überrascht, dass dies seinen Zorn derart anstachelte. Sie hatte keinen Grund, Vertrauen in ihn zu setzen, aber er wollte, dass sie ihm vertraute.
Doch wie konnte sie das, wenn er sie weiteren Nonnen übergab, statt sie an den einzigen Ort zu bringen, an dem sie wahrhaftig sicher sein würde? Aber zur Hölle, er konnte sie nicht nach Camlochlin bringen! Damit würde er wahrscheinlich nur ihre Feinde dorthin locken.
Er biss die Zähne zusammen, sowohl gegen den frischen Wind als auch gegen all die Ungewissheiten, die in ihm gärten. Rob wusste, was das Vernünftigste wäre – sie fallen zu lassen und zu sehen, dass er sich davonmachte, bevor er eine Armee auf den Hacken hatte. Aber wie konnte er davonlaufen und noch das Recht für sich in Anspruch nehmen, eines Tages Chief genannt
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