Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
umklammert.
Der erste Reiter, der ihn erreichte, führte einen wilden Schwerthieb gegen Robs Kopf und sah dann entsetzt an sich herunter, als seine eigenen Eingeweide sich über sein Pferd ergossen. Der nächste verlor einen Arm, während Rob erst nach links, dann nach rechts ausholte und noch einen weiteren Mann mit einem Hieb bis zur Körpermitte spaltete.
Wills Schwert schnitt durch Knochen wie durch Butter, als er das Gemetzel erreichte, und brachte zwei weiteren Soldaten den Tod. Colin erwies sich in der Schlacht als zehnmal gefährlicher als auf dem Übungsplatz. Sonnenlicht blitzte über seine Klinge, als sie sich über dem Anführer der Reiterschar erhob, ihm durch den Nacken fuhr und ihn auf der Stelle tötete. Der letzte lebende Soldat war in einen Zweikampf mit Finn verwickelt, ihre Klingen kreuzten sich über ihren Köpfen. Rob hetzte auf sie zu, seine Augen glühten von den unheiligen Flammen der Wut. Aber bevor er die Kämpfenden erreichte, zerschmetterte Finns Faust das Gesicht des Gegners und warf den Mann aus dem Sattel. Fast im selben Moment sprang der Junge vom Pferd und trieb das Schwert tief in die Brust seines Opfers.
Als Rob bei ihm war, schaute er auf und grinste tapfer. Dann erbrach er sich.
Courlochcraig war gespenstisch still, als Rob und die anderen vor den Toren des Klosters eintrafen. Seine Hände, die während der Schlacht ganz ruhig gewesen waren, zitterten jetzt. Jene Männer hätten Davina getötet und möglicherweise jede andere Frau in der Abtei, und es wäre seine Schuld gewesen. Er hatte sie im Stich gelassen. Er hatte sich von seinen Gefühlen beherrschen lassen, und es hätte Davina fast das Leben gekostet. Rob sprang vom Pferd, stieß die schweren Tore auf und lief zur Tür. Er wunderte sich, dass ihr Nahen nicht bemerkt worden war. Hatte denn niemand im Kloster Wache gehalten?
»Davina!«, rief er. Er musste sie sehen, ohne sich noch weiter zu fragen, warum.
Die Tür der Abtei öffnete sich knarrend, und Rob erhaschte einen Blick auf einen grauen Schleier, dann sah er Davina, die sich an der Äbtissin vorbeidrängte. Für einen scheinbar ewig dauernden Moment stand sie in der Tür, wunderschön und erschrocken; ihre großen Augen weiteten sich beim Anblick seines blutbesudelten Plaids. Das Verlangen, sie zu halten, zerrte an seinen Eingeweiden, aber darüber, welche Gefahr das für ihn barg, würde er später nachdenken. Er trat einen Schritt auf sie zu, doch sie war zuerst bei ihm, rannte das kurze Stück, das sie voneinander trennte, und warf sich in seine Arme.
Rob fing sie auf, hob sie hoch und hielt sie fest, und er dachte mit beunruhigender Klarheit, dass er niemals wieder an etwas anderem Vergnügen finden würde als daran, sie zu spüren.
»Ich habe Euch gesehen«, sagte sie atemlos. »Ich habe vom Turm aus gesehen, was Ihr mit ihnen gemacht habt.«
Er würde sich nicht dafür entschuldigen, aber sie klang auch nicht so, als erwartete sie das von ihm. Es lag keine Kritik in ihrer Stimme, nur Dankbarkeit.
Rob wollte sie anlächeln, doch er bemerkte Asher, der aus der Tür trat. Trotz seiner Verwundungen bewegte der Captain sich rasch. »Wir müssen fort. Jetzt. Ich muss sie nach Hause bringen. Das ist der einzige Ort, an dem sie sicher ist.«
»Waren das Gilles’ Männer?«, fragte Captain Asher, dessen Blick auf Davina ruhte, die noch in Robs Armen lag.
Rob nickte und ließ sie wieder auf den Boden hinunter. Fast reflexartig streckte er die Hand nach ihr aus und umschloss ihre viel schmalere.
»Wie viele?«
»Zehn«, antwortete Rob. »Wir haben sie gesehen, als sie auf Ayrshire zuritten, und haben ihnen den Weg abgeschnitten.«
»Rob hat sechs von ihnen getötet«, informierte Finn sie voller Stolz und sah Davina aus seinen klaren grünen Augen an.
»Ich möchte ihre Leichen sehen.«
»Das wird nicht möglich sein, Asher«, erklärte Rob. »Wir haben sie in den Fluss geworfen, zusammen mit ihren Sätteln, und haben die Pferde weggetrieben. Keiner trug die Abzeichen eines Admirals, deshalb muss ich annehmen, dass Gilles nicht unter ihnen war. Er wird vermutlich nach seinen Männern suchen, und ich wollte nicht, dass sie hier gefunden werden.«
»Brutal und clever.« Asher musterte ihn ein wenig beklommen, was Robs Argwohn weckte. Warum sollte der Captain ihn fürchten? So rasch, wie dieser Ausdruck aufgetaucht war, verschwand er jedoch wieder und wurde von einem aufrichtigen Lächeln der Dankbarkeit ersetzt. »Ich verdanke Euch schon wieder mein
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