Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
ihm helfen, ein besserer Krieger zu werden. Doch Graham Grants jüngster Sohn war nicht so unschuldig, wie er aussah. Und gerade jetzt wusste er sehr gut, was er tat. Aber Rob würde sich nicht überreden lassen, seinen Entschluss zu ändern. Davina hatte sich entschieden, bei ihrem Captain zu bleiben.
»Rob?«
»Was?« Er seufzte und bereitete sich auf eine Reise vor, bei der Finn ihm nicht von der Seite weichen würde.
»Mein Bruder Connor ist Captain in der Armee des Königs … und mein Onkel Connor Stuart ist High Admiral, richtig?«
Rob warf ihm einen tödlichen Blick zu, weil er wusste, was jetzt kommen würde. Aye, seinen Arsch würde er darauf verwetten.
»Nun, ich habe mich einfach nur gefragt … falls mein Bruder sein Leben riskieren und zu dir kommen würde, um dich vor einer Gefahr zu warnen, würdest du ihn nach England zurückschicken, wohl wissend, dass derselbe Feind, vor dem er dich gewarnt hat, ihn auf der Stelle erschießen würde?«
Verdammt, was sollte er dazu sagen? Er hätte seinen Freund niemals weggeschickt. Er wäre auch nicht ohne ihn fortgegangen. Robs Magen brannte von der Scham, die ihm plötzlich die Kehle eng werden ließ. »Was zur Hölle tue ich eigentlich?«, fragte er sich laut. Statt Davinas Loyalität zu bewundern – eine Tugend, die er mehr als alle anderen schätzte –, hatte er sich von seiner Wut über ihre Zuneigung zu Asher beherrschen lassen. Wut, die zu empfinden er kein Recht hatte. Er hatte die Kontrolle über seine Gefühle verloren, was er verabscheute – besonders was seine Eifersucht anbelangte. Man sollte ihn in den Hades verbannen – doch wie hatte er das zulassen können? Das war es, warum die Liebe immer als Letztes auf der Liste seiner Ziele stand. Sie tat den Menschen so schreckliche Dinge an, wie sie unvernünftig handeln zu lassen und leichtsinnig zu sein. Nicht, dass er Davina Montgomery liebte. So dumm war er ganz gewiss nicht, und es war höchste Zeit, dass er sich dementsprechend benahm.
»Komm!«, sagte Rob und wendete sein Pferd.
»Wohin reiten wir?«, rief Finn, der schon zehn Atemzüge weit hinter ihm war. Ohne auf die Antwort zu warten, gab er seinem Pferd die Sporen und donnerte vorwärts, zurück zum Kloster mit Will und Colin dicht hinter sich.
»Du weißt ganz genau, wohin wir reiten, du Bastard«, sagte Rob zu Finn, als der ihn eingeholt hatte. »Aber wenn du doch so gescheit bist, warum zur Hölle hast du dann überhaupt zugelassen, dass ich sie zurückgelassen habe?«
»Nun, ich …« Finns Gesicht wurde blass, als er über Robs Schulter blickte. »Wer zum Teufel sind die?«
Rob wandte sich um, und was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Eine kleine Gruppe von Männern ritt von Westen her über die Brücke, alle trugen sie die gleiche Uniform, die auch die Angreifer in St. Christopher getragen hatten. Sie waren auf dem Weg nach Courlochcraig. Zu Davina.
»Reitet!«, schrie Rob mit einem Aufblitzen seines langen Schwertes. »Wir werden ihnen den Weg abschneiden, bevor sie die Stadt erreichen!«
Er machte sich keine Gedanken darum, ob Colin und Finn die Schlacht überstehen würden. Denn er würde jeden Soldaten töten, bevor die Jungen das Gefecht erreichten. Rob trieb sein Pferd härter an und versuchte, die Bilder abzuschütteln, die in ihm aufstiegen, Bilder, was jene Soldaten Davina antun würden, wenn er es nicht verhinderte. Er ignorierte den Schmerz in seiner verwundeten Schulter und fasste die Zügel fester, er gewann an Geschwindigkeit, bis das Schwert, das er ausgestreckt in der Hand hielt, die Luft mit einem tödlichen Pfeifen durchschnitt.
Es dauerte nicht lange, bis er den letzten Reiter der Gruppe fast erreicht hatte. Der Soldat wandte sich um. Als er das gewaltige Claymore-Schwert über sich schweben sah, riss er den Mund auf, um seine Kameraden zu warnen. Sein Kopf flog durch die Luft, für immer zum Schweigen gebracht. In der Zeit, die es für den nächsten Reiter brauchte zu entscheiden, stehen zu bleiben und zu kämpfen oder zu versuchen, dem blutbefleckten Angreifer zu entfliehen, fand Robs Klinge sein Ziel in dessen Schädel. Ein dritter Soldat schrie ein ausländisches Wort, nur einen Augenblick, bevor Robs Schwert ihm bis zum Griff in den Bauch eindrang. Die anderen Reiter wendeten jetzt und galoppierten auf ihn zu. Rob zerrte seine Klinge aus dem Leib seines letzten Opfers und fuhr herum, um sich dem Angriff zu stellen. Mit beiden Händen hielt er den dicken Schwertgriff
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