Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
sich von ihm ab. »Wir dürfen das nicht.«
Dieses Mal bat er sie nicht um Vergebung, sondern starrte sie nur an, sein Atem ging kurz und heftig, und sein Blick brannte sich in ihre Augen wie glühender Stahl.
Davina senkte den Kopf und schlang die Arme um sich, als könnte sie so die kalte Sehnsucht vertreiben, von der sie sich hatte erobern lassen. »Es wird bald dunkel. Wir sollten zu den anderen zurückkehren.«
»Aye.« Seine Stimme klang tief und rau, doch er ergriff die Zügel und wendete sein Pferd.
Sie ritten schweigend zurück. Davina versuchte, sich auf die Geräusche des Lebens zu konzentrieren, die um sie herum zu hören waren, und nicht auf die Wahrheit, dass ihr Leben sich ganz und gar nicht geändert hatte. Edward hatte recht, sie war noch immer die Tochter James’ VII. von Schottland. Es gab in ihrer Zukunft keinen Platz für die Liebe. Falls ihre Feinde sie nicht fanden, würde eine Ehe für sie arrangiert werden, entweder die mit Gott oder eine, die dem Königreich am dienlichsten wäre. Sie würde nie eine richtige Familie haben, und während ihr Herz sich danach sehnte, würde sie sich auf die einsamen Jahre vorbereiten, die vor ihr lagen. Davina wünschte, Rob hätte sie in Courlochcraig gelassen, als ihr Herz noch beschützt, ihre Erwartungen noch realistisch gewesen waren. Jetzt, nach den Tagen, in denen sie die unerschütterliche Kraft seiner Umarmung gespürt und nachdem sie die Leidenschaft seines Kusses erfahren hatte, zitterte sie bei dem Gedanken, er könnte sie verlassen. Und die Furcht davor war weitaus größer als die um ihre Sicherheit … oder seine.
Peter Gilles zupfte an den Spitzen seiner behandschuhten Finger, ehe er die Hand ganz herauszog. Diese Hexe ist eine richtige Wildkatze gewesen, dachte er und ging mit großen Schritten über den Hof von Courlochcraig. Er hob die Hand an sein Gesicht und zuckte zusammen, als er die brennenden Male berührte, die die Äbtissin ihm zugefügt hatte, während er sie erdrosselt hatte. Sie hatte hart gekämpft und ihr Schweigen bewahrt, selbst unter Androhung des Todes. Nicht, dass er sie oder eine ihrer Novizinnen am Leben gelassen hätte, nachdem sie ihn gesehen hatten. Sie alle hatten sterben müssen, aber den Rest überließ er seinen Männern. Die Äbtissin zu töten war befriedigend genug gewesen.
Es hätte ihm gefallen, wenn er sich ein wenig mehr Zeit mit ihr hätte nehmen können. Es machte ihm Spaß, mutige, temperamentvolle Frauen zu brechen, doch er war ungeduldig geworden – eine seiner vielen Schwächen, zu denen er sich jedoch freimütig bekannte. Am Ende aber hatte ihr Tod seinen Zwecken gedient – so wie der Tod es üblicherweise tat. Die junge, auffallend schöne Novizin, die mitangesehen hatte, wie die Ehrwürdige Mutter gestorben war, hatte herausgeschrien, was er hatte wissen wollen. Eine reisende Novizin namens Davina war nach Courlochcraig gekommen, und das nicht allein.
Gilles hatte inzwischen das Haupttor erreicht, stieg auf sein Pferd und schaute stirnrunzelnd auf das stille Kloster. Er hasste die Highlander, und nach allem, was er von dieser hübschen Schwester Elaine wusste, wurde die Frau von vieren von ihnen eskortiert – und von einem englischen Captain, der später gekommen und verwundet gewesen war. Der Captain konnte nicht Asher sein, denn Gilles hatte dessen Leiche mit eigenen Augen gesehen. Aber sollte er doch nicht tot sein, würde er es bald sein. Die Highlander jedoch könnten sich als ein schwierigeres Ärgernis erweisen. Was Gilles durch seine Jahre am holländischen Hof wusste, war, dass sie mit Entschlossenheit und Leidenschaft kämpften, hauptsächlich für ihre religiöse Überzeugung. Fanatiker! Der Admiral spie aus. Es gab nichts Schlimmeres.
Er stieß seinen Stiefel gegen die Flanke seines Pferdes. Wie lange konnte es dauern, ein paar Frauen umzubringen? Sie verloren wertvolle Zeit. Wenn alles wie geplant ablief, sollte der aus dem Exil zurückkehrende Earl of Argyll inzwischen mit seinen Schiffen im Westen Schottlands gelandet sein, um die Unterstützung zu gewährleisten. Der Duke of Monmouth würde kurz darauf in England eintreffen, um sich als König ausrufen zu lassen. Gilles glaubte nicht, dass der Duke einen fähigen Führer abgeben würde, aber nun, was ging ihn das an? Er musste nur dafür sorgen, dass niemand übrig blieb, der den Thron fordern könnte, nachdem er Monmouth und Argyll getötet und den Weg für den wahren König frei gemacht hatte.
Elaine hatte gesagt, die
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