Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
Blüten.
Ja, dachte er, als sie auf die Bäume zuritten. Welche Chance hatten er und sein Herz gegen die süßen Entzückungen, die sie im Alltäglichen fand?
Rob räusperte sich und schaute auf ihren Scheitel hinunter. Er war froh, dass sie ihn nicht ansah. Sie anzuschauen richtete eine Art Chaos in seinen Gedanken an. Aber auch die kleinen Blüten in ihrem Haar verwirrten ihn. Er zupfte eine davon aus den silberblonden Locken – eine harmlose Geste, die in ihm die Sehnsucht weckte, mehr von ihr zu berühren.
»Davina, ich will …«
»Ja?«
Verdammt. Sie wandte sich ihm zu. »Ich …«, begann er, doch als sie wegen der vielen Blüten über ihnen lächelte, die auf sie herabrieselten, vergaß er alles andere auf der Welt und sonnte sich in dem reinen Entzücken an ihr. Und hier war noch ein anderer Unterschied – Davina war betörend schön bis zur Verwirrung und sich dessen gänzlich und wunderbarerweise nicht bewusst. »Davina, ich war ein Narr, und auch wenn ich es nicht versprechen kann, so werde ich mich nach Kräften bemühen, in der Zukunft keiner mehr zu sein.«
Ihr Blick glitt zu ihm, und ihr Lächeln blieb und ermutigte ihn weiterzusprechen. Ihr Verzeihen, ebenso wie ihre Freude, kam rasch.
»Ich mag vielleicht nicht an den Dingen teilhaben, an denen Ihr und die anderen Spaß habt, doch ich werde Euch nie davon abhalten, Euch zu amüsieren. Ich weiß, dass Ihr das braucht.«
Ja, sie benötigte mehr in ihrem Leben als Schutz. Sie brauchte Freude und die Freiheit, zu sein, wer sie war – wer immer sie auch sein mochte.
»Danke.« Ihre Stimme klang federleicht, und als Davina ihn in einer Mischung aus Überraschung und Hoffnung ansah, rührte das etwas so sehr in ihm an, dass sich sein Herz zusammenzog. »Mein Leben hat sich so grundlegend verändert, seit … seit ich Euch kenne.« Sie zog sich nicht zurück, als er die Fingerspitzen an ihr Kinn legte, sondern neigte den Kopf seiner Berührung entgegen. »Ich fühle mich, als wäre ich gerade erst geboren worden. Ich habe immer sehen wollen, was sich außerhalb der Klostermauern befindet, aber ich hatte auch Angst davor. Ich habe keine Angst, wenn ich bei Euch bin.«
Rob schluckte einmal, zweimal. Er glaubte nicht, dass sie ihn in diesem Augenblick hätte glücklicher machen können. Doch er irrte sich.
»Eure Freunde sind meine Freunde geworden, meine Familie.«
»Aye, das freut mich«, sagte er und wischte die Träne fort, die unter ihren Wimpern hervorquoll, und fühlte den Trommelschlag seines eigenen Herzens, der ihm sagte, dass er für Davina gegen jede Armee kämpfen würde, sei es die eines Dukes, eines Earls oder selbst die eines Königs.
Nein, er könnte das nicht. Denn für ihn gab es bereits eine andere Pflicht. Er wollte, dass Davina das verstand. »Während meine Brüder und Schwestern die Schafe auf den Weiden gejagt haben, wurde ich zu dem Mann erzogen, der eines Tages den Tartan unseres Vaters tragen würde. Wenn Ihr Callum MacGregor kennenlernt und erfahrt, was er für seinen Clan getan hat – was er noch immer für ihn tut –, dann werdet Ihr verstehen, wie hart ich dafür arbeiten muss, dass dieser Tartan mir auch passen wird.«
Sie sah ihn stumm an und suchte tief in seinen Augen weitere Erklärungen. »Das hört sich an, als wäre Eure Kindheit der meinen sehr ähnlich gewesen«, sagte sie schließlich. »Euer Weg war Euch vorgezeichnet, und Ihr hattet keine Möglichkeit, ihn zu ändern.«
»Ich wollte ihn nie ändern.«
Davina lächelte ihn traurig an; sie schien den Kampf zu verstehen, der in ihm tobte – die Wahl zu treffen, für die er erzogen worden war. »Wirklich, Rob, das Letzte, was ich will, ist, Euch oder Euren Clan in Gefahr zu bringen.«
Er sagte nichts und fühlte sich schlechter als zuvor.
»Ihr habt also nie die Schafe auf den Weiden jagen wollen?« Ihre Augen funkelten munter und verlockten ihn, die Schlacht in seinem Innern zu vergessen.
»Nein«, antwortete er und lächelte.
Ihre Fröhlichkeit schwand, während sie ihn betrachtete. Sie blinzelte und schien von etwas verunsichert worden zu sein, das ihr durch den Sinn gegangen war. »Habt Ihr viele Frauen gejagt?«
»Nein«, entgegnete er und senkte den Blick auf ihre Lippen.
»Auch keines dieser MacPherson-Mädchen, von denen Will erzählt hat?«
Es wäre Rob lieber gewesen, sie hätte nie von diesem Tag erfahren, doch die nervöse Anspannung, die ihre Augen beim Warten auf seine Antwort geweitet hatte, hatte eine seltsame, höchst
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