Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
seine Leidenschaft, und Rob war es inzwischen egal, wer davon wusste. Zur Hölle, was hielt sie so lange auf? Er hatte sie seit Stunden nicht mehr gesehen, und er vermisste ihren Anblick so sehr, dass er versucht war, sie persönlich zu holen.
»Ich habe mich daran gewöhnt, sie um mich zu haben«, erklärte Rob, dessen Blick bereits wieder zur Treppe gewandert war.
»Man hat mir gesagt, sie sei eine Prinzessin, vielleicht sogar eine Göttin.« Jamie zwinkerte Finn zu, der ihnen gegenübersaß, und tunkte dann ein Stück Brot in sein Stew. »Aber ich bezweifle, dass ihr Vater Göttlichkeit als einen ausreichenden Grund dafür akzeptieren wird, nicht an seine Seite zurückzukehren.«
»Ich habe meine Wahl getroffen, Onkel.«
»Und du hättest nicht wählen können, sie mit nach England zu nehmen?« Normalerweise hätte Jamie an diesem Punkt eines Gesprächs mit diesem besonderen Neffen nicht weiter gebohrt. Rob würde eines Tages diesen Clan führen und hatte gelernt, in seinen Entscheidungen nicht unüberlegt zu sein. Er wägte jeden Entschluss, den er fasste, nochmals ab, ehe er dann handelte. Und hatte er einen Weg eingeschlagen, gab es nichts, was ihn davon abbringen konnte. Aber Rob hatte bei diesem seinen Weg bisher niemals eine andere Richtung eingeschlagen als sein Vater. Und schon gar nie wegen eines Mädchens – das in Begleitung eines englischen Soldaten daherkam.
Rob spannte das Kinn an, während er nachdachte, wo er am besten beginnen sollte. Er hatte die Absicht gehabt, seinen Leuten die Wahrheit über Davina zu sagen, aber wie genau konnte er dabei werden, ohne sich dabei anzuhören wie ein ungestümer Welpe, der von seinen Gefühlen beherrscht wurde? »Ihr Leben ist in ernster Gefahr«, erklärte er und wusste in seinem Herzen, dass dieses Gefühl es gewesen war, das ihn zuerst beherrscht hatte. »Ich habe mir geschworen, sie zu beschützen, und hier ist der sicherste Ort, den ich kenne.«
»Warum ist sie in Gefahr?«, fragte Jamie ruhig.
»Weil sie …« Sie hatten ein Recht darauf, es zu erfahren und zu entscheiden, ob sie bei ihnen bleiben sollte oder nicht, sollte irgendjemand nach Camlochlin kommen, um sie fortzuholen. »Sie ist König James’ erstgeborene Tochter und somit die Thronerbin.«
Jeder am Tisch saß regungslos und stumm da, abgesehen von Finn, Will und Asher. Rob erwartete Schock und Bestürzung und wollte schon die Augen schließen, während er das Schweigen aushielt.
»Ich dachte, James’ Tochter Mary sei die Kronprinzessin«, bemerkte seine Tante, ebenfalls offenbar unbeeindruckt von der Neuigkeit.
»So glaubt es auch jeder andere in England.«
»Wie ist es dazu gekommen, dass sie bei dir ist?«, fragte Jamie. Er wirkte sehr gefasst, obwohl er das Brot in sein Stew getunkt und es dort vergessen hatte.
Rob berichtete ihnen von dem Angriff auf St. Christopher und davon, wer dahintergesteckt hatte und warum. »Vermutlich braut sich eine Revolte zusammen, in die der Duke of Monmouth, der Earl of Argyll und möglicherweise auch Wilhelm von Oranien verwickelt sind. Connor hat zugestimmt, dem König nichts über Davina zu sagen …«
»Sie ist seine Tochter«, unterbrach Jamie ihn.
»Eine Tochter, die er weggesperrt hat in ein Kloster und die er niemals gesehen hat«, spie Rob aus.
»Wenn du nicht vorhast, ihrem Vater zu erzählen, dass sie bei dir ist«, fragte Maggie, »was hast du dann mit ihr vor?«
Das war der Teil der Geschichte, der all die anderen Emotionen aufdecken würde, die ihn dazu veranlasst hatten. »Ich habe vor, sie bei mir zu behalten.«
»Für wie lange?« Jamie starrte ihn so reglos an, dass Rob sich fragte, ob er überhaupt noch atmete.
»So lange, wie sie mich wird haben wollen.«
Sein Onkel sprang auf und erschreckte damit Maggie, die ihn dann anstarrte, um ihre Missbilligung zu demonstrieren. »Du wirst das ganze Königreich gegen uns aufbringen!«
»Das ist genau das, was ich versucht habe, ihm klarzumachen«, warf Asher selbstgefällig ein, wandte dann aber den Blick ab, als der Robs durch ihn hindurchschnitt wie ein heißes Eisen durch Butter.
»Robert«, sprach Jamie weiter, als hätte er die Bemerkung des Captains überhaupt nicht gehört. »Sag mir, dass du damit nicht meinst, dass du Anspruch auf die Tochter des Königs erheben willst! Sag mir, dass du nicht bereit sein wirst, alles wegzuwerfen, für das du gearbeitet hast, um dieses Mädchen zu beschützen!«
»Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann, Onkel«, gestand Rob und
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