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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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lauter. Gisela sah ihn an. »Sag das noch einmal«, bat sie ihn. »Was?«
    »Sei … vorsichtig«, hauchte er. »R…«
    Der eine Lakai von Crenardieu trat ihn, und Dominic stöhnte.
    »Aufhören!«, schrie Gisela. »Sie haben ihn schon schwer genug verletzt!«
    Die beiden Männer tauschten Blicke und schnaubten verächtlich.
    Zur offenen Tür drangen weitere Stimmen herein. Draußen mussten noch mehr Lakaien stehen, die wahrscheinlich Wache hielten oder auf Anweisungen warteten.
    Gisela schickte ein Stoßgebet gen Himmel und nahm sich fest vor, sich gegen jeden zu stellen, der da noch lauern mochte.
    Mit diesem Gedanken richtete sie sich auf und wandte sich zu Crenardieu. »Warum haben Sie Dominic verletzt und hergebracht? Ist das Ihre Art von grausamer Belustigung, einen Mann so zu misshandeln?« Ihre Stimme bebte vor Zorn. »Was immer Sie von mir wollen, ich lehne ab!«
    Crenardieus Gesicht verzerrte sich zu einem üblen Grinsen. »Ach ja?«
    »Ja.« Trotz ihrer Angst funkelte sie ihn wütend an. »Falls Sie die blaue Seide wollen, nehmen Sie sie, und gehen Sie sofort! Dominic bleibt hier. Sie werden ihm nichts mehr tun. Haben wir uns verstanden?«
    Auch wenn sie am ganzen Leib zitterte, brachte sie die Worte sehr bestimmt hervor.
    Crenardieu indessen hob die Brauen und lachte. »Ich bewundere deinen Mut, vor allem …« Sein Blick wanderte zu ihrer rechten Brust, »nach dem, was du bereits durchgemacht hast.«
    Gisela stockte der Atem, als eine eisige Vorahnung sie von Kopf bis Fuß erkalten ließ. Woher wusste er von ihrer Narbe? Woher?
    Mit einem schmerzverzerrten Stöhnen richtete Dominic sich auf. »Gisela, Rrr…«
    Die beiden Männer rissen ihn im selben Moment das letzte Stück nach oben, in dem von draußen übles Gelächter erklang.
    Dieses Lachen!
    Es verfolgte sie in ihren Alpträumen. Es weckte sie mitten in der Nacht, wob sich in ihre sämtlichen Träume.
    O Gott! O Gott!
    Ihr Atem ging wieder, aber in kleinen Stößen, während ihr speiübel wurde. Dann vernahm sie ein unheimliches Pfeifen.
    »
Oui,
Gisela. Ich würde sagen, es gibt einen Mann, der dich veranlassen kann, mit mir zusammenzuarbeiten«, sagte Crenardieu.
    Gelähmt vor Angst beobachtete Gisela, wie ein großer silberhaariger Mann in ihren Laden kam.
    Ryle.

Kapitel 15
    A uch wenn sein Körper vor Schmerzen schrie, bekam Dominic mit, dass er gefesselt und bäuchlings auf einen Pferderücken geworfen wurde. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer zu bersten drohte, während der süßliche Geruch der Pferde in seine Nase drang und er zu Boden sah. Da waren der feste Sand und die eingetretenen Steine einer Dorfstraße, die er erkannt hätte, verfügte er über das Sehvermögen einer verdammten Nachteule.
    So aber kämpfte er nur gegen die Benommenheit an, atmete langsam ein und wieder aus. Kurz nachdem Ryle in Giselas Schneiderei erschienen war, hatten Crenardieus Schergen Dominics Hände gefesselt und ihn auf die Straße geschleift. Das Seil schnitt ihm in die Handgelenke und widersetzte sich hartnäckig Dominics Versuchen, sich zu befreien. Die Schurken hatten ihm sogar die Füße gefesselt!
    Er kochte vor Wut, was auch gut so war. Seine gesamte verbliebene Kraft konzentrierte er auf seine Rage, wild entschlossen, die Fesseln aufzubrechen. Sobald ihm das gelungen wäre, würde er die beiden Lakaien zusammenschlagen und danach Crenardieu mit demselben Enthusiasmus verprügeln, den seine Männer an ihm bewiesen hatten.
    Anschließend würde er zu Gisela zurückkehren, um sie und Ewan vor Ryle zu retten: ganz der Ritter, den Ewan, sein
Sohn,
in ihm sah. Und er würde siegen. Nie wieder sollte Gisela in Angst vor ihrem früheren Ehemann leben!
    Er durfte gar nicht daran denken, wie sie in dem Moment ausgesehen hatte, als sie Ryle erblickte. Blankes Entsetzen hatte in ihren Augen gelegen, und sie war kreidebleich geworden. Dieses Bild würde Dominic für immer verfolgen.
    Ich kämpfe gegen deinen Drachen, Gisela, auch wenn er Reißzähne, Flügel und Klauen hat, selbst wenn es mich das Leben kostet. Das verspreche ich dir!
    Seine Reue schmerzte ihn mehr noch als die Fesseln, denn er war nicht in der Lage gewesen, sie vor einer Wiederbegegnung mit dem brutalen Mistkerl zu bewahren. Dabei hatte er es versucht. In einem Anfall unglaublichen Zorns hatte er sich geradewegs auf Ryle gestürzt. Leider war er noch zu geschwächt gewesen und folglich zu langsam, so dass Crenardieus Lakaien ihn mühelos unterwarfen.
    Er konnte es gar

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