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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Wohnraum vom Geschäft trennte, und bekam Angst.
    »Das ist Dominic!«, rief Ewan und kam zu ihr gelaufen.
    »Ja, vermutlich ja.« Gisela wischte sich die Hände an ihrem Kleid ab. »Aber gewöhnlich klopft er nicht so.«
    Die vorherigen Male, die er dich besuchte, wusste er auch nicht, dass du de Lanceaus blaue Seide hast. Jetzt kennt er die Wahrheit und kommt, um dir zu sagen, wie du dich Crenardieu gegenüber zu verhalten hast, wenn er morgen kommt – und welches dein Schicksal sein wird.
    »Ich komme mit zur Tür«, sagte Ewan.
    Ein dumpfer Schmerz erfüllte Gisela, die den Kopf schüttelte. »Knöpfchen …«
    »Bleib du lieber bei mir«, mischte Ada sich ein, nahm die Schale mit Haselnüssen auf und schob ihre Münzen darunter, um sie zu verstecken, bevor sie Gisela zuzwinkerte.
    Wieder klopfte es. Nein, es klopfte nicht, sondern jemand schlug mit der Faust gegen die Tür.
    Gisela runzelte die Stirn. Dominic hatte kein Recht, so dreist fordernd aufzutreten!
    O doch, hat er! Du bist eine Verbrecherin, Gisela. Schnell! Lass ihn ein! Mach ihn nicht noch wütender auf dich, als er es ohnehin schon ist!
    Sie ging hinaus in den Laden, schloss die Tür zum Wohnraum hinter sich und eilte zur vorderen Tür. Zitternd griff sie nach dem oberen Riegel, ehe sie ein winziger Zweifel überkam. »Wer ist da?«, rief sie.
    »Mach die Tür auf, Gisela!«
    Crenardieu!
    Gütiger Gott, was konnte er wollen?
    Dominic würde jeden Moment zurückkommen, und sollte er Crenardieu hier sehen, würde er glauben, sie wollte ihn betrügen, indem sie dem Franzosen die Seide aushändigte.
    Sie musste Crenardieu fortschicken.
    »Ich bin gerade beschäftigt«, sagte sie durch die Tür. »Kommen Sie bitte morgen wieder wie besprochen.«
    Von draußen drang unverständliches Gemurmel an ihr Ohr, gefolgt von einem hässlichen
Rumms,
als würde etwas gegen die Tür gerammt.
    Ein Mann stöhnte, und das Geräusch ließ Gisela die Nackenhaare zu Berge stehen.
    »Gisela«, ächzte eine heisere Stimme.
    »Dominic?«
    »Nicht auf…«, rief er, bevor seine Stimme abrupt abbrach.
    Entsetzliche Angst packte sie, und sie presste ein Ohr gegen das Holz, um besser zu hören. »Dominic? Dominic! Antworte mir!«
    »Er ist hier, Gisela«, antwortete Crenardieu statt seiner. »Lass uns rein!«
    »Was … Geht es Dominic gut?«
    »Oui.«
    Ein gedämpfter Schrei war zu hören, wie von einem Mann, der etwas zu rufen versuchte, aber sogleich von einem Schaben und Schlurfen übertönt wurde.
    Gisela konnte gar nicht anders, sie musste öffnen. Sie musste die Riegel zurückschieben, den Schlüssel umdrehen und die Tür aufreißen, Dominics Warnung hin oder her. Er war in Gefahr. Sie spürte die tödliche Spannung draußen buchstäblich durch das Holz hindurch.
    Was war mit Dominic geschehen? Hatte Crenardieu herausgefunden, dass er für de Lanceau arbeitete? Falls ja, schwebte Dominic in Lebensgefahr.
    Sie lehnte ihre Stirn gegen das rauhe Holz und strengte sich an, klar zu denken, ohne auf das Rasen ihres Pulses zu achten. Falls sie Crenardieus Forderung nicht nachkam, was würde er dann Dominic antun? Sie konnte doch nicht einfach hier stehen und zuhören, wie die Lakaien des Franzosen den Mann schlugen oder gar töteten, den sie liebte! Den Mann, den sie immer lieben würde, selbst wenn sie nie zusammen sein konnten.
    Sollte sie allerdings gehorchen und den Franzosen hereinlassen, nahm er vielleicht die Seide mit. Er hatte ihr Lohn für das Kleid und den Umhang versprochen, den er ihr nun vermutlich verweigerte. Und sie hätte keine Möglichkeit, ihre Bezahlung einzufordern. Wahrscheinlich würde er sich mit dem Vorwurf herausreden, dass sie ihn mit Dominic gemeinsam in eine Falle gelockt hatte.
    Vor allem aber hatte sie keine Handhabe, mit Crenardieu um Dominics Wohlergehen zu feilschen, war er erst einmal drinnen.
    »Gisela!«, rief Crenardieu ungeduldig.
    Noch mehr Scharren.
    »Wer ist sonst noch bei Ihnen? Was machen Sie mit Dominic?«
    »Mama?« Ewan zupfte an ihrem Ärmel.
    Er hatte sich zu ihr geschlichen und starrte jetzt mit großen Augen zur Tür.
    »Ewan!« Ada kam herbeigelaufen. »Du musst auf mich hören!«
    Der Kleine entwand sich ihr. »Was ist denn los?«
    Gisela drückte seine Hand und gab sich Mühe, ihn nicht anzuschreien. »Geh mit Ada wieder nach hinten, und komm ja nicht raus, egal, was du hörst!«
    »Aber …«
    »Hör auf mich«, sagte sie streng, »bitte!«
    Wieder sah er zur Tür. »Dominic braucht Hilfe.«
    »Aber du kannst nichts

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