Begierde
lockt. Du stehst darauf, mehrmals gevögelt zu werden, vor allem in dieser Position und so wunderbar wehrlos!«
Anna widersprach nicht. Er hatte verdammt noch mal Recht. Obwohl sie eben erst einen Orgasmus erlebt hatte, erregte sie seine harte Erektion und belehrte ihre Vagina, dass sie durchaus zu einem weiteren Höhepunkt in der Lage war. Anna wimmerte und keuchte. Sie hätte nicht gedacht, dass sie es mit Stefano genauso aufregend empfinden würde wie mit Tomaso. In der Erregung riss und zerrte sie an ihren Fesseln. In ihrem Körper tobte ein Inferno wilder Lust, das mit jedem Stoß schlimmer wurde und sie von innen schier verbrannte. Sie hatte darüber keine Kontrolle und das war gut so.
Diesmal erreichten sie beide gleichzeitig mit einem lauten Stöhnen ihren Höhepunkt.
Es war Marc nicht gelungen, sich abzulenken. Seine Rechnung war bislang überhaupt nicht aufgegangen, denn Vicky war nicht aus seinen Gedanken verschwunden, nur weil er sie nun eingesperrt und von ihrer nymphomanen Neigung gezügelt wusste.
Schließlich hatte er dem Impuls, sich nach ihrem Befinden zu erkunden, nachgegeben, natürlich in der irrigen Hoffnung, danach seine Ruhe zu finden. Das Gegenteil war der Fall.
Irgendetwas an der Art, wie die Patrona ihm geantwortet hatte, hatte ihn verunsichert. Zu sehr hatte sie betont, es wäre alles in bester Ordnung. Vicky hätte sich schnell in ihr Schicksal gefügt und würde ordentlich mitarbeiten.
Stimmte das? Vicky war voll von sprühender Energie, heiß auf Sex, heiß auf die Show, sich vor Männern zu präsentieren, ihr Spiel mit ihnen zu treiben. Wie ging sie damit um, dass ihr die Freiheit dazu auf einmal fehlte?
Der Interessent
Ungeduldig wie ein Tiger im Käfig lief die Patrona auf und ab. Zum wiederholten Mal schaute sie auf die Wanduhr. Es war schon lange her, dass sie sich einen Zigarillo genehmigt hatte, doch heute war ein besonderer Tag. Allmählich erfüllte der Geruch des Tabaks ihr Büro.
Stefano wunderte sich über ihr Verhalten. Es gab fast nichts, was sie aus der Ruhe brachte und er erinnerte sich nicht, was dafür zuletzt der Anlass gewesen war. »Würdest du dich bitte hinsetzen? Du machst mich nervös.«
Ihr Blick hätte Tote umfallen lassen. Er machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Was beunruhigt dich an der Tatsache, dass Victoria noch Jungfrau ist?«
»Noch ist es für mich keine Tatsache«, knurrte die Patrona. »Du hast dem Doktor hoffentlich eindringlich genug gesagt, dass er vorsichtig bei der Untersuchung sein soll? Ich habe keine Lust, dass ausgerechnet der alte Esel Victoria defloriert.«
Stefano nickte. »Keine Sorge, sei ganz beruhigt.«
Beide hingen schweigend ihren Gedanken nach, während sie warteten. Falls es stimmte, würde er sich etwas einfallen lassen müssen, damit Victoria nicht plötzlich auf dumme Gedanken kam. Wie sollte er verhindern, dass sie sich selbst entjungferte, aus Panik oder Rache, um dadurch vermeintlich ihrer Ausbildung zu entgehen? Und was zum Teufel war dann der wahre Grund ihres Stiefbruders, Victoria hierher zu bringen?
Es klopfte an der Tür und auf das Herein der Patrona trat der Arzt ins Zimmer. Stefano mochte Dottore Eglio. Er war ruhig und freundlich, ein kleiner Mann mit grauen Haaren, etwa Mitte Fünfzig. Er machte einen zuverlässigen Job, überprüfte seit Jahren die Gesundheit der neuen Mädchen und kam auch ins Haus, wenn eines der Mädchen an Grippe oder etwas anderem erkrankte.
»Hübsche junge Damen, Signora, meinen Glückwunsch. Alle sind kerngesund.« Der Doktor nahm gegenüber von Stefano in einem Sessel Platz. Er schlug einen kleinen Notizblock auf, las ein paar Zeilen. »Also im einzelnen, Michelle ist …«
»Dottore,
per favore
, keine Details«, unterbrach ihn die Patrona und setzte sich gleichfalls. »Langweilen Sie mich nicht mit Unwichtigkeiten. Mich interessiert nur eins, was ist mit Victoria?«
»Nun«, erwiderte Eglio gedehnt.
Die Patrona drückte ihren Zigarillo im Aschenbecher aus. »Also? Ich warte, Dottore.«
»Patrona, Sie hatten Recht. Die junge Dame namens Victoria ist noch Jungfrau. Ihr Hymen befindet sich in einem für ihr Alter erstaunlich intakten Zustand.«
»
Come dice?
Was heißt hier, für ihr Alter?«
Die Patrona schnaubte empört, aber der Doktor lächelte nachsichtig. »Signora, Sie wissen so gut wie ich, dass es ein Gerücht ist, dass das Hymen nur beim ersten sexuellen Kontakt zerstört wird. Es kann sich auch unter sportlichen Aktivitäten oder aus anderen
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