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Begierde

Begierde

Titel: Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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Gründen dehnen oder reißen. Aber bei Victoria ist es vollkommen unverletzt.«

    »Victoria, ich komme gleich zur Sache. Ich habe dich holen lassen, weil Dottore Eglio mich darüber informiert hat, dass du noch Jungfrau bist.«
    Vicky schaute wie vom Schlag getroffen zur Patrona auf. Sie hatte sich nach Betreten des Zimmers sofort hingekniet, ganz so, wie Stefano sie instruiert hatte. Dass der Doktor sehr vorsichtig und freundlich gewesen war, hatte sie beruhigt. Sie war nur einmal in ihrem Leben beim Frauenarzt gewesen, doch daran erinnerte sie sich kaum. Sie hatte es einfach verdrängt. Aber sie wäre nicht auf die Idee gekommen, dass der Doktor ihre Jungfräulichkeit bemerken würde.
    »Victoria, stimmt das? Was hast du dazu zu sagen?«
    »Ja, es stimmt, Patrona«, stammelte Vicky.
    »Hm, und wieso glauben dann alle, du wärst ein männerhungriger Vamp?«
    Vicky senkte den Kopf und schwieg beklommen.
    »Na, ist ja auch egal. Mich interessiert etwas anderes wesentlich mehr.
Bella ragazza
. Wie ist es dir gelungen, deine Jungfräulichkeit zu verheimlichen? Es gab doch bestimmt Jungs, die ganz heiß darauf waren, der erste bei dir zu sein.«
    »Ja, schon, aber nur solange, wie sie das geglaubt haben. Ich – ich habe einen Freund gebeten, das Gerücht zu verbreiten, er hätte mich – er wäre – er hätte mit mir geschlafen.«
    Ein leises Lachen war zu hören. »So, so. Und warum hat er das getan, womit hast du ihn belohnt?«
    »Er wollte nichts dafür, er hat mir einfach nur einen Gefallen getan und ich ihm auch.«
    »Das verstehe ich nicht. Warum wollte er nicht mit dir ins Bett wie alle anderen?«
    »Er – er war mir was schuldig. Ich habe ihn bei einer Englischarbeit abschreiben lassen, sonst wäre er durchgefallen.«
    »Du kleines raffiniertes Biest. Na gut. Kommen wir zur Sache. Du wirst dafür sorgen, dass du deine Jungfräulichkeit bis zu deiner Hochzeit behältst, verstanden? Andernfalls verschwindest du drei Tage im Loch!«
    »Ja, Patrona.«
    Stefano begleitete Vicky aus dem Zimmer hinaus. Draußen hielt er sie fest und drückte sie rücklings an die Wand. Eines seiner Beine war in ihren Schritt gepresst. »Hör gut zu, Victoria. Die Patrona hat das absolut ernst gemeint. Wenn du Scheiße baust, nur weil du hier raus willst und dich irgendwie entjungferst, mit einem Dildo oder was weiß ich wie, dann gnade dir Gott. Ich lasse dich solange im Loch schmoren, bis du zu einem Eisblock gefroren bist. Und dann lasse ich dich kostenlos von sämtlichen schmierigen Hurenböcken vögeln, die ich auftreiben kann, ehe ich dich in das finsterste Bordell nach Fernost verschachere, das ich finde. Hast du das verstanden?«
    Vicky nickte panisch. Sie glaubte ihm jedes Wort. Tränen liefen ihr über die Wangen herab. Als er sie losließ, rannte sie den Flur hinunter, als wäre ihr der Leibhaftige begegnet.

    Zwei Tage später. Vicky hat den Schock kaum verdaut, als der nächste folgte. Stefano hatte sie auf Anweisung der Patrona in das Romantikzimmer geführt und sie alleine dort zurück gelassen. Unschlüssig stand sie mitten im Raum, dann setzte sie sich auf das mit seidenweicher Wäsche und vielen Kissen ausgestattete Bett und wartete. Ihr Blick fiel auf den hohen Spiegel in dem üppigen Barockrahmen. Hoffentlich stand niemand dahinter und beobachtete, was geschah. Nicht einmal Anna.
    Sie schaute sich um, ob es eine Möglichkeit gab, den Spiegel zu verhüllen. Nein. Sie seufzte. Sie hatte sofort ein ungutes Gefühl gehabt, als die Patrona sie kurz nach dem Abendessen zu sich rufen ließ. Zwar war Vicky sich keiner Schuld bewusst, aber das letzte Gespräch saß ihr noch frisch und unangenehm in den Knochen. Die Patrona eröffnete ihr, dass es einen Interessenten gäbe, der sie bereits jetzt kennenlernen wolle und sie solle sich artig und devot verhalten.
    »Aber, Verzeihung, Patrona«, hatte Vicky entsetzt eingewandt. »Ich dachte …«
    Die Patrona winkte ab. »Ja, ich weiß. Der erste Kontakt findet normalerweise auf unserem Fest statt. Aber du musst keine Angst haben. Er wird dir schon nichts tun. Geh.«
    Mit nichts außer einem ziemlich durchsichtigen Abendkleid aus Seide bekleidet, die Brüste nur von einem transparenten Stoff mit kleinen eingewebten Röschen umhüllt und von einer goldenen Borte umrahmt, die im Rücken überkreuzt als Träger diente. »Gehorche«, hatte Stefano eindringlich gewarnt, bevor er hinaus gegangen war. »Wenn er sich beschwert, wirst du es bereuen.«
    Langsam ging die Tür auf, jemand

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