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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Stab von Mose? Und wir drei sollen den finden. Also mal angenommen, den gibt es wirklich.“
    „Wir drei?“, Kyala musste kichern, das sich mehr danach anhörte, als hätte sie sich an einer Salatgurke verschluckt. „Also ne, da sind eine ganze Menge Leute hier im Institut dran. Also im Moment ein gutes Drittel würde ich meinen. Wir in Gate 13 fahren nur die historischen Überlieferungen mit aktuellen Ereignissen übereinander und helfen so den anderen Teams. Wenn wir nah dran sind, dann schicken wir die Außenteams raus und die holen den Stab zu uns.“
    „Und was passiert dann mit ihm?“
    „Er kommt ins Institutsarchiv.“
    „Aha. Ok, ich werde das schon noch alles kapieren. Was kann ich tun? Wie sieht der Plan aus? Was ist meine Aufgabe?“
    „Naja, du schaust erst mal zu und so.“
    „Wie zuschauen?“
     

Kyala
     
    A kribisch beschäftigte ich mich mit den Arbeitsfetzen die mir Kyala hinwarf. Buch Genesis, Exodus, Levitikus, Numero und Deuteronomium . Die fünf Bücher Mose! Themen die ich zuletzt in der sechsten Klasse auf dem Gymi gehört hatte. Ich schwamm geistig total in einem Strom. Auf neudeutsch Flow. Meine Güte, das war auch kein Wunder. Ich war vertieft in meine erste Arbeit, an diesem abgefahrenen Institut und half mit, bei der Suche nach dem Stab Moses. Das musste man sich einmal geben. Hallo!? Der Stab von Moses!
    Der Stab mit dem er die Juden aus Ägypten befreite. Mit dem er Leid über das Land am Nil brachte und dem Pharao das Fürchten lehrte. Mit dem Mose das Meer teilte. Ein Wunder! OK, es war überhaupt kein Wunder, dass ich aus allen Wolken viel, als mich Kyala zum Mittagessen mitschleppte.
     
    „Was schon Mittag?“
    Hilfe, es kam mir so vor, dass die Zeit im Institut doppelt so rasch wie außerhalb vorbei ging.
    Eves Lageplan brauchte ich nicht. Kyala kannte den Weg durch die endlos langen Gänge und monströsen Treppenschluchten. Ich kam mir vor wie in einer Verschmelzung aus Moria und Hogwarts (okay, ich geb´s zu, ich liebe Harry Potter und Der Herr der Ringe).
     
    Auf dem Weg fragte mich Kyala etwas, das mir klar machte, dass sie eine aufmerksame Beobachterin war.
    „Bist du ein Junkie?“
    „Was? Natürlich nicht! Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?“ Kyala schnappte sich schnell wie eine Katze meinen linken Unterarm und tippte mit ihrem schwarz lackierten Fingernagel auf eine gerötete Stelle.
    „Ach das. Das habe ich erst seit heute Morgen. Heute Nacht muss mich eine Stechmücke erwischt haben.“
    „Direkt in die Vene? Die Mücke hat wohl Medizin studiert. Sieht mir eher danach aus, als warst du heute Nacht beim Blutspenden.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Du solltest den Einstich von einem Arzt untersuchen lassen.“
    „Mein Freund ist Arzt, na ja, fast Arzt. Er arbeitet an der Uniklinik als Assistenzarzt in der Anästhesie. Ich zeig ihm das heute Abend mal.“ Kyala schien meine Absichtserklärung zu beruhigen. Vorerst.
     
    Der Speiseraum, war kein Raum. Er war auch kein Saal. Er war wie das Innere einer riesigen Kathedrale. So hoch, so lang, so mystisch und heilig. Ich stand da und brachte den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Hunderte Menschen füllten ihn mit ihren Gesprächen, den Geräuschen wenn sie Stühle bewegten, wenn sie mit ihrem Geschirr klapperten und lachten. Aber es hörte sich nicht an wie in der Mensa an der Uni oder in einer Kantine. Es hörte sich an wie in einem Kloster, wie bei einer Zeremonie. Es hörte sich an wie Musik, die in meinen Ohren widerhallte.
     
    Kyala schleppte mich zur Essensausgabe.
    „Wir sind spät dran. Es ist schon ziemlich voll!“, meinte sie. Ich war immer noch sprachlos.
    „Magst du Fleisch?“
    „Bitte?“
    „Bist du Vegetarierin?“
    „Ja! Sieht man mir das etwa an?“
    „Nein, natürlich nicht. Es geht ums Anstellen. Für das Essen!“, ergänzte sie dann, weil ich nicht so schnell blickte was sie meinte.
    Ich schlich Kyala hinterher, bis wir die kurze Schlange der Vegis erreichten.
    „Drüben bei den Fleischfressern muss man viel länger anstehen“, meinte Kyala trocken. Ich traute mich nicht zu fragen, ob das der eigentliche Grund dafür war, dass sie sich zur Minderheit der Vegetarier zählte.
    Kennst du Dr. Luise Kleist, wollte ich Kyala fragen, weil ich meine Verabredung mit der hübschen Blondine nicht vergessen hatte und mich außerdem interessierte, ob sie einen Wahlkurs in Catwalking besucht hatte. Aber da klopfte mir von hinten jemand auf die Schulter.
    Sie war es!
    „Lu?!“,

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