Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)
Leberwurst spielen. Obwohl, stand mir das überhaupt zu? Schließlich hatte ich ihn abblitzen lassen.
Mhm?
Es gab nichts mehr zu kauen und auch keinen Grund mehr nicht nichts zu sagen.
„Ich bin Aeia!“
„Alex!“, sagte er prompt und reichte mir die Hand über den Tisch. Ich atmete durch.
„Kyala!“, sagte dann plötzlich meine Kollegin und übernahm Alex’s Hand direkt im Flug. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und ich nahm wieder Notiz davon, wie hübsch sie im Grunde war. Ein bisschen anders gekleidet, die Haare schön gemacht und die Typen würden ihr aus der Hand fressen. Aber wollte sie das überhaupt?
„Ich bin Lu“, sagte Lu und versuchte Kyalas Hand zu erwischen, die sich immer noch an Alex festkrallte.
„Seit ihr jetzt endlich fertig mit dem Vorspiel?“, fragte Lu.
„Also ich find´s sexy“, meinte Alex und grinste. Irgendwann schafften es Lu und Kyala dann doch noch, sich die Hände zu schütteln und das Du an unserem Tisch war besiegelt.
„Meusburger also, der ist echt ein schräger Vogel, aber er hat definitiv das größte Gehirn im Institut, wenn du mich fragst“, erzählte Alex. Kyala klebte an seinen Lippen und ich war mir sicher, sie hörte kein Wort von dem was er sagte, sondern war tief in ihrem Tagtraum versunken.
„Aber bei ihm hält es keiner lange aus. Oder andersrum. Er hält es nicht lange mit seinen Mitarbeitern aus. Kyala und Vigor scheinen die einzigen Ausnahmen zu sein. Besser du schaust dich schon bald nach einem anderen Mentor um, noch bevor sie deine Erinnerungen XWEG schmelzen. Wäre echt schade, wenn du dich nicht mehr an mich erinnern würdest, jetzt wo wir uns gerade kennen gelernt haben. Du scheinst echt nett zu sein“, meinte Alex.
„Ich habe Meusburger zum Lachen gebracht“, erwähnte ich hoffnungsvoll.
„Meusburger kann lachen?“, das war Lu, die gerade von ihrem Putenschnitzel ein Stück abschnitt.
„Er meinte ich sei zu hübsch, und ich erwiderte, dass man das von ihm nicht gerade behaupten könne.“ Lu musste losprusten und steckte uns alle im Nu mit ihrem Gegackere an.
„Lu hat gesagt, dass du noch in Freiburg wohnst.“
„Das ist richtig. Ich wohne dort mit meinem Freund. Wir sind vor einem guten dreiviertel Jahr zusammengezogen.“
„Und vorher?“, fragte Lu.
„Wohnte ich noch bei meinen Eltern“, sagte ich ohne dass es mir peinlich gewesen wäre.
„Bei deinen Adoptiveltern?“
„Ja. Beide, also vor allem meine Adoptivmutter war für mich immer wie eine echte Mum. Ich spüre wie sie mich liebt. Auch wenn ich hier bei euch sitze spüre ich es.“
„Kennst du deine leiblichen Eltern?“
„Ich weiß, dass meine Mutter aus Guatemala stammt. Sie ist ein Nachfahre der Mayas. Über meinen leiblichen Vater weiß ich nichts. Er musste wohl ein Europäer gewesen sein.“
„Denke ich auch“, meinte Alex.
„Warum?“
„Du siehst aus wie ein Mischling. Halb lateinamerikanisches, halb italienisches oder spanisches Blut.“
„Hast du nie versucht sie zu treffen?“, fragte Kyala.
„Mum hat gesagt, das mich meine Mutter aus Armut weggegeben hatte. Sie hatten eine Patenschaft in Lateinamerika übernommen und mich ausgesucht. Als ich dann mit zwei Jahren zur Adoption frei gegeben wurde, hatten sie keine Sekunde überlegt und mich zu sich nach Hause geholt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob sich meine Mutter freuen würde mich zu sehen. Ich denke sie würde sich schämen. Das will ich ihr nicht zumuten.“
„Du hast gesagt, du hast einen Bruder“, wechselte Lu das Thema.
„Die reinste Katastrophe. Ein typisches Einzelkind, das nie gelernt hat die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu teilen. Ich war und bin bis heute ein Fremdkörper dem er das Leben zur Hölle machen wollte. Das ist echt hart. Was ist mit euch? Wie lange arbeitet ihr schon hier?“
„Ich habe in München Informatik studiert, habe am Fraunhofer Institut über KI promoviert und bin dann eher zufällig hier gelandet“, erzählte Lu.
„Zufällig?“ Lu grinste mich nur an, das genügte. Nichts geschah zufällig.
„Wie alt bist du?“, wollte ich wissen.
„Was schätzt du?“ Fiese Frage, man konnte so ziemlich alles falsch machen, wenn man das Alter einer Frau zu schätzen versuchte.
„21!“, sagte Alex. „ Sie hat das Abi mit 15 gemacht, den Doktor vier Jahre später. Nichts Spektakuläres bei einem IQ von 157.“
„Spielverderber“, schimpfte Lu und schlug Alex auf den Rücken.
„Und du?“, fragte Alex und sah Kyala an.
„Ich ähm,
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