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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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waren.
    „Wir hätten auch einfach den Aufzug nehmen können, dann wären wir schneller gewesen“, stellte Kyala fest. Sie hatte recht.
    Wir standen jetzt vor gläsernen Türen. Darüber stand in großen Lettern: Intensiv 1.
    Ich hoffte nicht, dass wir schon zu spät waren und wir gleich eine tote Krankenschwester als Vorbotin von noch Schrecklicherem entdecken würden.
    Himmel, ich spürte mein Herz in meinem Mund pochen, wenn ich mir nur ein bisschen vorstellte, was uns erwarten könnte.
    Kyala war Miss Coolness, aber ich vermutete, dass man es ihr einfach nicht ansehen konnte, was in ihr drin vorging.
    Obwohl, vielleicht fühlte sie sich sogar wohl.
    Sie hielt Levis Karte an das Lesegerät und das Lämpchen wechselte seine Farbe von rot auf grün. Fast wie im Institut, nur ohne Fingerabdruck, dachte ich. Nachdem wir uns so Zugang verschafft hatten, betraten wir Intensiv 1.
    Niemand war hier.
    „Wo sind die alle?“, fragte ich leise.
    Kyala zuckte nur mit ihren Schultern.
    „Zimmer 3“, meinte sie dann und zeigte nach vorne links.
    „Ich ging voraus. Wir hatten Nummer 3 erreicht. Alles war ruhig. Nirgends war eine Pflegerin zu sehen. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte. Aber das was ich gleich sah, sollte mir den Atem verschlagen. Ich öffnete die Tür und Oh Gott. Da war Lu.
    Wieder war so ein Moment, der sich auf der Zeitlinie bis ins unendliche auszudehnen schien. Jetzt schon das zweite Mal in dieser Nacht.
    Über Lu stand ein Mann, der aussah wie ein Priester. Wie ein verrückter Sektenpriester. Er trug einen dunklen Mantel mit Davidstern, der hunderte Jahre alt zu sein schien. Und er hatte einen riesigen Dolch in der Hand. Kein gewöhnlicher Dolch. Die Klinge hatte die Form eines Sterns. Ich wusste sofort wer er war, obwohl ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte.
    Das war der Mörder von Julio. Hundertprozent. Und er wollte Lu erdolchen. Das war offensichtlich. Seltsamerweise dachte ich in diesem grotesken Moment an ein weiteres Detail. Er hielt die Klinge in seiner linken Hand. War er doch kein Rechtshänder?
    Ich erstarrte zur Salzsäule. Keine besonders hilfreiche Körperreaktion um?
    Um was?
    Um zu flüchten vor dem Mörder der Lu und danach uns töten würde?
    Kyala und mich? Jetzt wünschte ich mir, Levi wäre hier.
    Es gab kein weiteres Um.
    Ich sah mir dabei zu, wie ich mich im nächsten Augenblick auf ihn stürzte. Ich handelte instinktiv und hatte den Moment der Überraschung auf meiner Seite. Bevor er kapierte was los war, prallte ich mit seinen Körper zusammen und wir krachten neben Lus Bett auf den Boden. Ich wirbelte herum, bestimmt würde gleich Kyala zur Hilfe eilen, aber das war nicht nötig. Der Mann starrte mich an.
    Alles was ich in seinen aufgerissenen Augen lesen konnte war pure Überraschung. Dann sah ich den roten Fleck auf seiner Brust der schnell größer wurde und der komische Dolch der im Zentrum steckte. Im nächsten Moment röchelte er. Ich werde dieses Geräusch nie wieder vergessen. Es klang wie Meerwasser das gurgelte, wenn es sich aus den Felsen in der Brandung zurückzog. Dann ergoss sich ein gewaltiger Schwall Blut aus seinem Mund. Im nächsten Moment wurden seine Augen starr. Der Priester war tot.
    Ich rappelte mich unbeholfen und geschockt hoch. War angewidert. War ich jetzt eine Mörderin? Kyala?
    Meine Augen fanden sie, um Hilfe ersuchend. Sie war ganz nah, hatte mir helfen wollen.
    Plötzlich sah ich am Eingang zu Zimmer 3 einen Schatten. Ein Monster sprang in den Raum. Nein es war ein Mann. Er hatte exotische, hässliche Gesichtszüge. Eine ekelhafte Narbe verlief über seine rechte Wange. Die andere Gesichtshälfte war blau und grün geschwollen und eine fette Blutkruste klebte auf seiner Stirn. Sein rechtes Auge war komplett zu geschwollen. Er war furchtbar hässlich und seine Augen machten mir Angst. Jetzt ging alles sehr schnell. Sofort war er hinter Kyala. Ich musste dabei zusehen, wie sich sein Oberarm um ihren Hals legte und er mit seinem anderen Arm ihren Kopf schnappte und ruckartig verdrehte. So als hätte er es hunderte Male zuvor geübt.
    Ich vernahm ein knöchernes, wirbliges Knacken und Kyala verdrehte ihre wunderschönen, fast schwarzen Augen, so dass ich nur noch Weißes sah.
    Ich erstarrte, war unfähig mich zu bewegen. Was?
    Der Fremde ließ sie durch seine Arme gleiten und ihr Körper sackte leblos auf den Boden.
    „Was? Um Himmels Willen? Oh Gott!“
    Der Fremde, der aussah wie ein Monster in Menschengestalt, kam einen Schritt auf mich

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