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Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Schlafsaal zurück und warf sich aufs Bett. Da bemerkte er, daß Mairphy wach war.
    Aufgeregt öffnete er die Lippen, doch dann zögerte er. Es war vermutlich angebracht, an das Thema Derrel vorsichtiger heranzugehen.
    Schließlich sagte er:
    »Ich nehme an, du kennst dich in der Bibliothek aus.«
    Mairphy schüttelte den Kopf und grinste ein wenig abfällig.
    »Nicht in der auf diesem Schiff. Aber aufgrund der beiden, die ich aus anderen Schiffen her kenne, möchte ich wetten, daß es sich bei den Büchern hauptsächlich um einfache wissenschaftliche Werke mit Grundbegriffen für den Anfänger handelt, dann um Berichte von den Planeten. Doch Geschichtsbücher sind wohl kaum zu finden, noch irgendwo irgendwelche Hinweise, in welches Jahr wir hier gebracht wurden. Sie gestatten nicht einmal, daß wir Skeptiker das erfahren.«
    Garson warf verärgert ein: »Diese Planetarier sind offenbar gar keine so reinen Engel, für die ich sie gehalten hatte. Auf eine zwar völlig verschiedene, vielleicht sogar wirkungsvollere Weise ist dieses Schiff so gestaltet, daß es uns in ihre Form preßt, genau wie die Ruhmvollen es mit der Entpersönlichungsmaschine tun ...«
    Er hielt inne, selbst erstaunt über seinen Gedankengang, über seine plötzlich so harte Einstellung gegenüber den Planetariern. Wenn er so weitermachte, würde er sich bald selbst in eine Wut gegen sie geredet haben.
    Entschlossen schob er diese Gedanken beiseite. Seine selbstgestellte Aufgabe war, nicht zu hassen, sondern vorsichtige Fragen über Derrel zu stellen.
    Wieder öffnete er die Lippen, doch noch ehe er sprechen konnte, sagte Mairphy:
    »Oh, die Planetarier sind schon in Ordnung. Wenn wir uns nicht auf diese verdammte Meuterei eingelassen hätten, wären wir nicht unfreundlich behandelt worden und auf die Dauer auch nicht schlecht gefahren, vorausgesetzt natürlich, daß wir unseren Mund hielten und uns ihnen fügten.«
    Garsons Gedanken lösten sich von Derrel. »Was willst du damit sagen?« fragte er.
    Mairphy lachte freudlos. »Wie ich ja inzwischen schon mehrmals erwähnte, sind wir die Skeptiker, die zumindest im großen ganzen wissen, wo sie sich befinden. Der größte Teil der Rekruten hat überhaupt keine Ahnung. Das einzige, was sie wissen, ist, daß die fremde Zeit, in die man sie verschleppt hat, ein recht merkwürdiger Ort ist. Aus psychologischen Gründen müssen sie das Gefühl haben, sich in völlig normaler Umgebung zu befinden. Ihr eigener Aberglauben sorgt für die Lösung.« Er grinste.
    »Eine Armee der alten Griechen bildet sich ein, auf der Seite Zeus in der Schlacht der Götter zu kämpfen. Religiöse Menschen aus etwa vierhundert verschiedenen Zeitaltern haben ebenfalls alle eine eigene Anschauung und sind überzeugt, daß alles so ist, wie es sein soll. Die Lerditer Moralisten aus dem dreißigsten Jahrhundert halten diesen Krieg für den der Großen Maschine, um die aufrührerischen Elemente, die Unzufriedenen, niederzuschlagen. Und die Neloranischen Dissidenten der Jahre 7643 bis 7699 sind der Ansicht ...«
    Er starrte Garson verblüfft an.
    »He, was hast du denn?«
    Garson kam nicht dagegen an. Er zitterte am ganzen Körper. Der Schock war merkwürdigerweise mehr physisch als geistig. Irgendwie hatte er überhaupt nicht darüber nachgedacht, als Derrel von den Zauberern von Bor sprach. Aber jetzt hatte es eingeschlagen. Seine Nerven schienen zu vibrieren, nun, da ihm diese unvorstellbaren Worte klar geworden waren.
    Tonlos sagte er: »Verzeih. Es waren die Jahreszahlen, mit denen du so selbstverständlich herumgeworfen hast. Ich nehme an, es ist sehr dumm von mir, von der Zeit als von Vergangenheit und Zukunft zu denken. Inzwischen hätte ich wirklich lernen müssen. Es liegt doch ganz offen vor uns: Sechshundert Milliarden Erden und Universen, die pro Minute erschaffen werden ...«
    Er holte tief Luft. Verdammt, er hatte es schon viel zu lange hinausgezögert. Jeden Augenblick mochte Derrel zurückkommen, und er war noch nicht weiter als zuvor.
    Steif fragte er: »Was sind diese Zauberer von Bor? Ich habe gehört, wie einer der Burschen hier sie erwähnte, und irgendwie faszinierte mich der Name.«
    »Eine interessante Rasse, ja, sehr interessant sogar.« Mairphy nickte.
    Garson seufzte heimlich erleichtert. Der andere argwöhnte also keinen Hintergedanken bei dieser Frage. Angespannt wartete er, als Mairphy fortfuhr:
    »Die Zauberer entdeckten eine Verbindung zwischen Sex und dem Gehirn, die schließlich zu einem

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