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Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Elektronenschablone überall hinprojizieren. Die Schablone selbst ist unzerstörbar, aber ehe ein bestimmtes Stadium erreicht ist, kann die durch sie entstehende Waffe noch vernichtet werden.«
    Garson wappnete sich innerlich instinktiv, als der andere ihn durchdringend anblickte.
    Derrel brummte: »Sie sehen also, daß es ohne meine besonderen Fähigkeiten, Energiebildungen zu orten, zu einer sehr unerfreulichen, ja tödlichen Überraschung gekommen wäre.«
    »Ohne Sie«, gab Garson ein wenig heftig zu bedenken, »hätte es überhaupt keine Meuterei gegeben. Es tut mir leid, wenn ich so hartnäckig scheine, aber mein Verstand ist eben von der Art, die sich nicht ohne plausible Erklärungen zufriedengibt.«
    Derrel musterte ihn ohne jegliche Animosität. Er nickte und sagte schließlich ernst:
    »Ich kenne Ihre Zweifel, aber Sie werden auch verstehen, daß ich mich jetzt in dem ganzen, ziemlich großen, von uns übernommenen Teil des Schiffes umsehen muß, um eventuelle weitere Elektronenschablonen aufzuspüren.« Er seufzte.
    »Nur noch kurz: Wir Zauberer von Bor sind eine Rasse der Vergangenheit. Es gelang uns, eine Wissenschaft zu entwickeln, die es uns ermöglicht, die Zeitwege der Ruhmvollen anzuzapfen. Leider sind wir jedoch noch nicht in der Lage, eigene Zeitmaschinen zu bauen. In so mancher Hinsicht sind wir jedoch sowohl den Planetariern als auch den Ruhmvollen überlegen.«
    Er blickte Garson noch eindringlicher an.
    »Unsere Mathematiker berechneten, daß die Zeitenergie über einen gewissen Punkt hinaus keine weitere Belastung vertragen würde. Aufgrund dessen haben wir beschlossen, alle nur möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Universum zu retten. Dazu ist es als erstes unbedingt erforderlich, für eine Operationsbasis zu sorgen – als ideal halten wir dafür ein Raumschiff.«
    Er schloß ruhig: »Was das Weitere betrifft, fürchte ich, werden Sie sich einstweilen noch gedulden und Vertrauen zu mir haben müssen. Und trotz Ihrer Zweifel wird Ihnen nichts übrigbleiben, als mit dem Kapitän zu sprechen. Wir müssen das ganze Schiff in unsere Hand bekommen, ehe man uns überwältigt.«
    Er lächelte schwach. »Ich verlasse Sie jetzt, damit Sie sich alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen können.«
    Was er zurückließ, war größtenteils Unglauben, so gut wie keine Überzeugung und, dachte Garson, keinerlei Tatsachen! Eine vage Grundlage, auf der er das einzige Leben, das er besaß, riskieren sollte!
    Er merkte, wie er unbewußt nach Geräuschen lauschte, aber er hörte keine Bewegung, nichts, außer vereinzelten Gesprächsfetzen der anderen Männer. Das Schiff selbst, dieses wundersame Schiff, war still. Reglos schien es in diesem fernen Winkel des Universums zu schweben. Es, zumindest, war nicht ruhelos. Es schoß dahin in einem unermüdlichen, gewaltigen Flug, aber im Grund genommen hatte es selbst keine Eile, es war isoliert von mechanischen Notwendigkeiten, kannte weder Zweifel noch Hoffnung, weder Furcht noch Mut.
    Zweifel! Sein Gehirn war eine dunkle, undurchsichtige Masse, durchdrungen von den huschenden Lichtern, die seine Gedanken waren, und schwer von dem Leichentuch des Mißtrauens, das immer drückender wurde, bis sich schließlich der Gedanke herauskristallisierte:
    Da so viel auf dem Spiel stand, mußte er erst einmal mehr über diese sogenannten Zauberer von Bor herausfinden. Es wäre Irrsinn, etwas gegen die Planetarier, die Hoffnung dieses Krieges, zu unternehmen, nur weil irgend jemand zweifelhafte Behauptungen aufgestellt hat!
    Aber wie konnte er an die Sache herangehen?
    Wo konnte er etwas Näheres erfahren?
    Die Minuten verflogen. Seine Unruhe wuchs. Dort draußen war die unvorstellbare Schwärze des Alls, auf die er blicklos hinausstarrte.
    Er legte sich aufs Bett und stierte auf die graue Decke – das brachte ihm erst recht keine Antwort.
    Schließlich stand er wieder auf und trat durch die Tür am Ende des Krankensaals und entdeckte ganz in der Nähe die Schiffsbibliothek.
    Sie war so vielversprechend, daß er eine ganze Stunde vergaß, daß er eigentlich handeln müßte.
    Nur allmählich wurde ihm bewußt, daß die Bücher auf ganz bestimmte Weise sorgfältig ausgewählt waren. Zu jeder anderen Zeit hätte jedes Wort jeder Seite ihn in Bann gehalten, doch nicht jetzt. Eine Zeitlang durchblätterte er mit grimmigem Humor Band um Band, um festzustellen, ob seine Entdeckung sich auch bestätigte. Schließlich gab er es müde und frustriert auf.
    Er kehrte wieder in den

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