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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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sie die Sache noch unter den Teppich, und niemand kann was dagegen sagen. Du hast ja mitbekommen, auf welche Weise sie den Schalldämpfer aus der Forensik geholt haben.«
    »Ist das der Grund, warum die Leute vom Geheimdienst in der Tatnacht in der Bar waren?«
    »Natürlich. Sie sind gekommen, um abzuholen, was ihnen gehört. Wenn der Plan funktioniert hätte, wären sie alle da angerückt, hätten gesagt, es war ein politischer Mord, und uns die Ermittlungen weggenommen. Völlig problemlos. Eigentlich idiotensicher. Aber als sie gesehen haben, wie das Mädchen auf den Boden geprallt ist, mußten sie sich im Hintergrund halten. Sonst hätte man gesagt, es ist noch nicht geklärt, ob es Mord oder Selbstmord gewesen ist, was macht ihr denn da. Um keinen Verdacht zu erregen, hielten sie sich zurück. Aber der grauhaarige Geheimdienstler ist ein kluger Kopf. Er ging in die Bar, als wäre nichts gewesen, und suchte nach dem Schalldämpfer.«
    »Warum hat er ihn nicht gefunden? Ein Wasserkasten ist nicht gerade ein Geheimversteck.«
    »Weil ich mich zu diesem Zeitpunkt vor dem Eingang zur Bar mit seinem Mitarbeiter in die Wolle gekriegt hab. Das Phantom und Sıtkı waren auch da. Vor unserer Nase konnte er schlecht die Waffe und den Schalldämpfer rausholen. Er hatte also keine andere Wahl, als unverrichteter Dinge zu gehen.«
    »Wenn sich alle im Hintergrund gehalten haben, warum ist Metin von der Terrorbekämpfung da offen herumstolziert?«
    »Das hat mit einem internen Machtkampf zu tun. Du weißt, daß die Beförderungs- und Versetzungsrunde bevorsteht.«
    »Und deswegen hat Metin Informationen über Gökhan durchsickern lassen? Damit klar wird, daß Aybars mit der Sache zu tun hat, und er selbst anstelle von Aybars befördert wird? Meine Güte!«
    »Genau so ist es.«
    »Und was hat Özcan mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Gar nichts. Özcan haben sie als Köder benutzt. Sie wußten nämlich, daß wir Özcan auf den Fersen bleiben würden, um herauszufinden, wo Muhsin steckt. Wenn wir sie in Schwierigkeiten gebracht hätten, wäre uns vorgeworfen worden, daß wir Özcan gefoltert haben, und wir wären alle suspendiert worden. Warum sonst hat die Terrorbekämpfung diesen Mann an die Mordkommission übergeben? Das gab es doch noch nie. Das Höchste der Gefühle wäre gewesen, daß wir ihn einmal in ihrem Büro hätten befragen dürfen. Man kann nicht zwei Fälle separat ermitteln, wenn sie den gleichen Menschen betreffen. In diesem Fall werden die Akten zusammengeführt.«
    Harun schlug sich mit der Faust in die Handfläche.
    »Daran haben wir überhaupt nicht gedacht«, sagte er. »Wir haben ihn einfach mitgenommen.«
    »Doch, ein bißchen habe ich schon daran gedacht. Deswegen habe ich den Rechtsanwalt Cansun zu Özcan reingelassen.«
    »Damit er aussagt, daß Özcan bei der Terrorbekämpfung gefoltert wurde?«
    »Genau.«
    »Aber der Typ hat uns zur Sau gemacht.«
    »Der macht jeden zur Sau, der ihm über den Weg läuft. Schließlich sind wir alle Polizisten. Mit Gökhans Worten: Wir sind Teil der Maschine.«
    »Warum hast du Gökhan laufenlassen?«
    »Wenn wir ihn verhaftet hätten, wäre uns der Fall weggenommen worden.« Behzat Ç drückte seine 216 aus. »Jeder Mordfall läßt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen«, sagte er. »Nachdem Hayrettin erfuhr, daß Betül schwanger war, verständigte er sich mit Aybars und ließ seine Tochter durch Yavuz ermorden.«
    »Und nachdem Gökhan davon erfuhr, entschloß er sich, Hayrettin zu erschießen«, ergänzte Harun.
    »So ist es. Jetzt aber hoch die Tassen!«
    Sie stießen an und tranken. Behzat Ç wischte sich die Unterlippe ab und sagte: »Jetzt sollten wir uns um die Mordfälle kümmern, die wir noch vor uns haben. Was ist mit dem Monster von Keçiören?«
    »Also, der Vater des ermordeten Mädchens hat ja mal jemanden vergewaltigt…«
    »Und?«
    »Als sie dieser Spur nachgegangen sind, haben sie etwas gefunden. Ich weiß es nicht ganz genau, aber, es gibt wohl zwei Verdächtige, und der Herr Vorgesetzte Tahsin rennt die ganze Zeit herum, hört nicht auf zu telefonieren und jeder muß Nachtschicht machen. Wenn wir den Täter nicht finden, werden wir wahrscheinlich standrechtlich erschossen. Jedenfalls weist die Tatsache, daß der Dreckskerl das ermordete Mädchen extra an der Decke aufgehängt hat, auf einen Racheakt hin. Nur das Geld aus den Jahren vor der Währungsreform, das auf dem Bett gefunden wurde, ergibt noch keinen Sinn.«
    »Den Sinn kennt nur der,

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